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Quelle: Netflix
Ryan Murphy ist einer der erfolgreichsten Serienschöpfer und -produzenten im US-Fernsehen der letzten zehn Jahre. Nicht umsonst hat Netflix einen Exklusivvertrag mit ihm über satte $300 Mio abgeschlossen. Seinen Durchbruch feierte er mit der bitterbösen Dramedyserie "Nip/Tuck" über zwei moralisch flexible Plastikchirurgen, am bekanntesten ist er aber inzwischen für seine erfolgreiche, Maßstäbe setzende Horror-Anthologie "American Horror Story", die dieses Jahr bereits in die neunte Runde gehen wird.
Zwischen diesen zwei doch recht derben und erwachsenen Sendungen erschuf Murphy jedoch auch eine deutlich familientauglichere Serie, die von 2009 bis 2015 beim US-Sender FOX lief – "Glee". In der Musicalserie übernimmt der Spanischlehrer Will Schuester (Matthew Morrison) die Leitung des Glee-Clubs, eines Show-Chors seiner Highschool, und möchte ihn zu seinem früheren Erfolgen zurückbringen, als er selbst noch Mitglied war. Seine Widersacherin dabei ist Sue Sylvester (Jane Lynch), die Trainerin der Cheeleader, die versucht, den Glee-Club zu sabotieren.
Insbesondere in den USA entwickelte sich "Glee" anfangs zu einem regelrechten Phänomen mit einer großen Fangemeinde, den selbsternannten Gleeks. Es gab zu der Zeit einfach nichts Vergleichbares im Fernsehen. "Glee" gewann zweimal den Golden Globe als "Beste Comedy-/Musicalserie" und war mehrfach für einen Emmy nominiert. Unzählige Stars gastierten über die Jahre bei "Glee" und gaben zum Teil ihre Gesangstalente zum Besten, darunter Gwyneth Paltrow, Katey Sagal, Billy Dee Williams, Jeff Goldblum, Sarah Jessica Parker, Kate Hudson, Neil Patrick Harris, Whoopi Goldberg, Shirley MacLaine und Adam Lambert. Für Grant Gustin ("The Flash") und Melissa Benoist ("Supergirl") war die Serie das Sprungbrett für ihre späteren Erfolge als Stars des Arrowverse.
Auch wenn die Qualität der späteren Staffeln schwankte und die Serie durch den schockierenden Tod des Hauptdarstellers Cory Monteith in eine Krise geriet, "Glee" bleibt ein Platz in der Seriengeschichte sicher. Hierzulande konnte die Serie jedoch nur schwer Fuß fassen und lange Zeit war es nicht abzusehen, ob und wann die letzten zwei Staffeln überhaupt veröffentlicht werden würden. Erst letztes Jahr, mehr als drei Jahre nach dem offiziellen Ende der Serie, erfuhren Staffeln 5 und 6 ihre synchronisierte Erstveröffentlichung bei der Streaming-Plattform EntertainTV, später landeten die Staffeln auch bei TVNow. Es würde mich nicht überraschen, wenn das den meisten Zuschauern entgangen wäre.
Diesen Monat wird sich das endlich ändern, denn am 30. Juni wird Netflix alle sechs "Glee"-Staffeln veröffentlichen. Dann werden 121 Folgen und mehr als 700 Gesangs-Einlagen einem breiteren Publikum zugänglich sein. Wer "Glee" noch nicht kennt, hat die Gelegenheit, diese liebenswerte, mal gefühlvolle, mal alberne Serie zu entdecken.
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