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Quelle: The Hollywood Reporter
Obwohl es natürlich immer wieder Gegenbeispiele gibt, ist es immer noch die Ausnahme und nicht die Regel, dass eine abgesetzte Serie gerettet wird und eine neue Heimat findet. Noch seltener ist die Variante, dass ein Sender es sich anders überlegt und die Serie trotz Absetzung doch noch selbst fortsetzt. "Family Guy" hatte das Glück (sogar zweimal!), "Jericho" und kürzlich auch die NBC-Zeitreiseserie "Timeless".
Nun ist es auch die im Mai nach zwei Staffeln eingestellte Comedyserie "Mr. Griffin – Kein Bock auf Schule" (OT: "A.P. Bio"), deren Absetzung vom eigenen Unternehmen rückgängig gemacht wird, allerdings mit einer deutlichen Veränderung. "Mr. Griffin" wird mit der dritten Staffel nicht bei NBC selbst zurückkehren, sondern ist die erste eigenproduzierte Comedyserie des kommenden Streaming-Diensts von NBCUniversal. Ja, falls Ihr es nicht mitbekommen hat, NBCUniversal gehört neben Warner und Apple zu den großen Unternehmen, die ein Stück von dem Streaming-Kuchen abhaben wollen und deshalb ihre eigene Plattform demnächst auf den Markt bringen werden.
Die Entscheidung, "Mr. Griffin" als gestreamte Serie zurückzubringen, ergibt Sinn. Bei NBC war sie eine der quotenschwächsten Serien der TV-Saison 2018/2019 in der Live-Ausstrahlung, jedoch sehr populär online. Etwa die Hälfte der Zuschauer der zweiten Staffel in der werberelevanten Zielgruppe 18-49 wurde im ersten Monat nach der Ausstrahlung der jeweiligen Folgen über digitale Kanäle des Senders erzielt. Also setzt NBCUniversal darauf, dass "Mr. Griffin" ein Anreiz für potenzielle Abonnenten sein wird.
"It’s Always Sunny in Philadelphia"-Star Glenn Howerton spielt in "Mr. Griffin" den in Ungnade gefallenen Harvard-Philosophie-Professor Jack Griffin, der seine Anstellung verliert und dazu gezwungen ist, in sein Heimatnest Toledo zurückzukehren und dort an einer Highschool Biologie zu unterrichten. Allerdings denkt er nicht einmal daran, den Stoff zu vermitteln, sondern spannt stattdessen seine Schüler für Rachepläne an seinem Harvard-Rivalen ein – sehr zum Ärger des Schulleiters Ralph Durbin (Patton Oswalt).
Die Verträge mit den Darstellern der Serie müssen neu aufgesetzt werden, denn ihre offiziellen Vertragsoptionen sind bereits im Juni ausgelaufen. Das könnte bedeuten, dass manche der bisherigen Darsteller nicht zurückkehren werden, falls sie sich bereits für andere Projekte verpflichteten.
Über NBCUniversals Streaming-Dienst ist bislang wenig bekannt, außer dass er 2020 an den Start gehen wird. An der deutschen Ausstrahlung der Serie wird das wohl nichts ändern. Hierzulande lief die erste Staffel letztes Jahr auf ProSieben.