Sarah Michelle Gellar, Ryan Phillippe und Jennifer Love Hewitt in Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast (1997) © Sony Pictures
Quellen: Bloody Disgusting, Deadline
Horrorklassiker als Serien zu adaptieren kann durchaus gut klappen, siehe "Ash vs. Evil Dead". Oder auch weniger gut, wenn man sich MTVs "Scream"-Serie anschaut, wobei die ersten zwei Staffeln dennoch ein waschechtes Guilty Pleasure waren. Sowohl Chucky als auch Pinhead warten auf ihre Seriendebüts. Der Trend kennt kein Ende, gerade wenn die jeweiligen Franchises in Filmform nicht mehr wirklich weiterkommen.
Das bringt mich zu Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast. Der vom Scream-Autor Kevin Williamson geschriebene Slasher, der 1997 schamlos in die Spuren von Wes Cravens cleverem modernem Klassiker folgte und dabei durchaus Erfolg hatte, sollte vor einigen Jahren noch im Kino rebootet werden. Stattdessen soll er nun als Serie wiederbelebt werden, und zwar bei Amazon Prime. Das Industrie-Portal Deadline berichtet fast beiläufig, dass Horror-Papst James Wan (Conjuring, Insidious, Saw) den Piloten für die Serienadaption inszenierten soll, der von Shay Hatten geschrieben wird. Hatten ist ein relativer Newcomer in Hollywood und wirkte am Drehbuch zu John Wick: Kapitel 3 mit.
Das Horrornews-Portal Bloody Disgusting hat daraufhin nachgeforscht und konnte bestätigen, dass eine Serienadaption tatsächlich in Arbeit ist. Allerdings mit einer kleinen Korrektur – James Wan ist lediglich als Produzent an Bord, jedoch aktuell nicht als Regisseur. Das erscheint realistischer angesichts des vollen Kalenders des inzwischen sehr gefragten Filmemachers, der mit Aquaman kürzlich den erfolgreichsten Film seiner Karriere abgeliefert hat.
Noch gibt es noch keine weiteren Details zur Serie und man sollte betonen, dass es noch nicht sicher ist, dass sie auch wirklich kommen wird. Es wird an einem Piloten gearbeitet, doch nur wenn dieser bei der Führungsriege von Amazon Studios gut ankommt, darf er auch in Serie gehen. Darüber werden wir Euch natürlich informieren, wenn es soweit ist.
Wir können jedoch davon ausgehen, dass die Serie sich eher am Kinofilm orientieren wird, denn an seiner Romanvorlage (ja, die existiert!) von Lois Duncan aus dem Jahr 1973. Diese war nämlich entschieden unspektakulärer, zahmer und gewaltloser, weshalb sich Duncan auch über die Brutalität der Filmadaption empörte. Die Gemeinsamkeit des Films und des Buchs ist, dass in beiden eine Freundesclique jemanden versehentlich überfährt, es der Polizei nicht meldet und ein Jahr später von den Auswirkungen ihrer Entscheidung heimgesucht wird. Im Falle des Films war es ein Fischer mit Kapuze und einem Haken. Nach dem Kassenerfolg des ersten Teils wurde 1998 das Sequel Ich weiß noch immer, was du letzten Sommer getan hast nachgeschoben mit den Überlebenden des Vorgängers. 2006 kam dann ein komplett davon unabhängiger dritter Teil direkt im Heimkino heraus, der die Slasher-Geschichte übernatürlich machte.
Ich habe Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast letztes Jahr im Rahmen eines Teenie-Horrormarathons in London gesehen und gerade neben seinen Zeitgenossen wie Scream und Düstere Legenden ist er nicht besonders gut gealtert, wie ich feststellen musste. Dennoch hatte er bei mir einen Nostalgie-Sympathiebonus, da er zu den Horrorfilmen gehört, mit denen ich als Jugendlicher aufgewachsen bin.