Bill Skarsgård in Es: Kapitel 2 © 2019 Warner Bros. Pictures
Quelle: Warner Bros. Pictures
In genau zwei Wochen sucht Pennywise, der Urvater aller Gruselclowns, die Kinos wieder heim. Am 5. September startet Es: Kapitel 2 und bringt die ambitionierte zweiteilige Adaption von Stephen Kings Horrorepos zu Ende. Der Vorverkauf läuft bereits seit einigen Wochen und alle Vorzeichen deuten darauf hin, dass der Film den enormen Kassenerfolg seines Vorgängers wiederholen wird.
Für mich ist Es: Kapitel 2 der meisterwartete Horrorfilm für den Rest des Jahres. Er wird vermutlich nicht der beste Horrorfilm des Jahres werden, einfach weil es sehr schwer ist, Jordan Peeles Wir zu übertreffen, aber ich wäre auch damit zufrieden, wenn er das Niveau des ersten Kapitels halten kann. Der Film war definitiv nicht makellos, aber dennoch rundherum gelungen. Mehr eine einfühlsame Coming-Of-Age-Geschichte, denn ein waschechter Horrorfilm, in dem die jungen Darsteller die eigentlichen Stars waren und nicht der Clown.
Diese Dynamik wird sich in Kapitel 2 zwangsläufig ändern, denn die Fortsetzung rückt die erwachsenen Verlierer ins Rampenlicht, die 27 Jahre nach den Ereignissen aus Kapitel 1 in ihre Heimatstadt Derry zurückkehren, um das wieder aufgetauchte Monster endgültig zur Strecke zu bringen. James McAvoy (Bill), Jessica Chastain (Beverly), Bill Hader (Richie), Isaiah Mustafa (Mike), James Ransone (Eddie), Jay Ryan (Ben) und Andy Bean (Stan) spielen die erwachsenen Hauptcharaktere des Erstlings, aber auch die Kinder dürfen in Flachbacks zurückkehren. Auf diese Weise übernimmt Kapitel 2 eine ähnliche Struktur wie Kings Roman, in dem die Gegenwart und die Vergangenheit stets miteinander verwoben sind. Obwohl der zweite Film ziemlich schnell nach dem Riesenerfolg des ersten gedreht wurde, sind die Kinderdarsteller dennoch in der Zwischenzeit sichtlich gealtert, sodass sie für ihre Szenen in Kapitel 2 tatsächlich mit der gleichen Technik verjüngt werden mussten wie Samuel L. Jackson in Captain Marvel. Zum Glück hatte Regisseur Andy Muschietti dank dem Kassenerfolg des Erstlings ein deutlich größeres Budget zur Verfügung. So konnte er diesmal auch Szenen umsetzen, die er schon für den ersten Film vorhatte, die aber den Kostenrahmen sprengten.
Den ersten Es habe ich sage und schreibe viermal im Kino gesehen. Die erste Sichtung war in einem niederländischen IMAX-Kino, wo die Gruseleffekte des Films ihre Wirkung noch deutlich mehr entfalten konnten. Auch Es: Kapitel 2 wird in IMAX-Kinos anlaufen und den Bildern aus den bisherigen Trailern nach zu urteilen, könnte sich auch hier der Aufpreis lohnen, falls Ihr zufälligerweise in der Nähe eines der wenigen IMAX-Kinos in Deutschland wohnt. Anlässlich des nahenden Kinostarts hat IMAX einen exklusiven Kurztrailer zum Film veröffentlicht, der einige neue Szenen enthält:
Davor wurde ein weiterer unheimlicher TV-Spot veröffentlicht sowie ein Blick hinter die Kulissen des Films. Beide Videos gewähren neue Einblicke in das Horror-Filmevent des Jahres:
Wer in den Film reingeht, sollte Sitzfleisch mitbringen. Die offizielle Laufzeit beträgt etwa 165 Minuten, was ihn zu einem der längsten reinrassigen Horrorfilme aller Zeiten macht. Doch das ist noch nicht alles: Regisseur Andy Muschetti hat versprochen, dass eine deutlich längere Schnittfassung später im Heimkino erscheinen wird. Der allererste Cut war schließlich stolze vier Stunden lang! Hoffentlich erscheint die Langfassung diesmal auch wirklich. Es wurde nämlich auch eine vom ersten Kapitel versprochen, ist jedoch bislang nicht umgesetzt worden.
In den USA fanden die ersten Pressevorführungen zum Film bereits statt. Obwohl auf den offiziellen Kritiken noch ein Embargo liegt, durften die Journalisten ihre ersten Eindrücke über Twitter mitteilen. Das Echo ist insgesamt positiv, wenn auch nicht überschwänglich. Die positivsten Reaktionen gelten Bill Hader. Ansonsten ist es wohl so, dass der Film ein würdiger Nachfolger des ersten Teils ist. Bemängelt wird jedoch mehrfach die ausschweifende Filmlänge. Genauer könnt Ihr das hier nachlesen.
Falls Ihr dem ganzen Es-Hype noch nicht verfallen seid, Euer Interesse aber langsam geweckt wurde, dann habe ich gute Neuigkeiten für Euch: Ab heute ist der erste Film bei Netflix verfügbar. Es bleibt also noch reichlich Zeit, ihn nachzuholen und dann zu entscheiden, ob man den zweiten im Kino sehen möchte.
Wer von Euch hat sich bereits die Tickets geholt?