Etwas weniger beeindruckend startete der französische 3D-Animationsfilm Der kleine Prinz auf Rang 5 mit nur 57,000 Zuschauern von 573 Kinos. Auch der Besucherschnitt von lediglich 100 Zuschauern pro Spielstätte war eher mäßig. Einschließlich der Previews hat Der kleine Prinz bis dato 75,000 Zuschauer in Deutschland erreicht und wird natürlich ebenfalls von der Ferienzeit profitieren, wobei vermutlich etwas mehr als die beiden vorhin besprochenen Filme. Aufgrund des schwachen Starts wird er schneller Leinwände und Kinos einbüßen und seine Laufzeit voraussichtlich mit etwa 350,000 Zuschauern beenden.
Keine 400 Zuschauer trennten die Filme auf den Rängen 6-8 der Kinocharts vom Wochenende. Steven Spielbergs Bridge of Spies – Der Unterhändler hielt sich wieder großartig und verlor lediglich 17% seiner Zuschauer von der Vorwoche. Das Drama fiel mit rund 51,000 Zuschauern um einen Platz runter auf #6 der Charts. Mittlerweile wurde der Oscarhoffnungsträger von knapp 261,000 Zuschauern in Deutschland gesehen und liegt damit auf dem nahezu identischen Niveau zu Spielbergs Lincoln im selben Zeitraum. Lincoln kam letztendlich auf fast 600,000 Zuschauer in Deutschland, hatte jedoch auch 12 Oscarnominierungen im Rücken. Bridge of Spies wird zwar bei den Oscars vermutlich auch gut ankommen, aber wahrscheinlich nicht ganz so gut. Dennoch sollte mindestens eine halbe Million Zuschauer für den Film drin sein, was angesichts des schwachen Starts gar nicht mal so übel ist.
Die Weihnachts-Horrorkomödie Krampus fiel um drei Plätze und 26% gegenüber dem Startwochenende auf Rang 7 und ca. 50,700 Zuschauer. Nach 11 Tagen wurde der spaßige Streifen bereits von etwa 152,000 Genrefans gesehen und sollte vor Weihnachten noch einige interessierte Kinogänger für sich begeistern. Ich gehe von insgesamt knapp 300,000 Besuchern aus.
Der türkische Hit Dügün Dernek 2 – Die Beschneidung hielt sich ausgesprochen gut für einen türkischen Film (die in der Regel stark starten und dann schnell abbauen) und gab lediglich um 5% nach auf 50,600 Zuschauer. Geholfen hat sicherlich auch, dass er zusätzliche 20 Kinos am Wochenende spendiert bekommen hat und jetzt 87 Leinwände in Deutschland bespielt. Schon sein Vorgänger lief 2013 in Deutschland sehr gut über die Weihnachtszeit und mit 119,000 Zuschauern bereits in der Tasche wird Dügün Dernek 2 mindestens 300,000 Kinogänger erreichen.
Platz 9 ging an die Weihnachtskomödie Alle Jahre wieder – Weihnachten mit den Coopers, die sich mit einem Rückgang von nur 7% auf 38,000 Zuschauern außerordentlich gut hielt und nach 11 Tagen die 100,000-Marke erreicht hat. Insgesamt hat der Film durchaus Chancen auf 200,000 Besucher in Deutschland.
Der belgische Arthouse-Überraschungserfolg Das brandneue Testament erhöhte seine Kinozahl von 71 auf 94 am zweiten Wochenende und stieg in Folge um 8% auf 32,000 Zuschauer, was seine vorläufige Gesamtbesucherzahl auf ordentliche 84,000 brachte. Im Endergebnis erwarte ich nicht weniger als 250,000 Zuschauer.
Eli Roths Psychothriller Knock Knock startete mit 21,000 Besuchern von Donnerstag bis Sonntag außerhalb der Top 10 und erreichte inkl. zahlreicher Sneaks und Previews 47,000 Zuschauer bis Sonntag. Der Film wird schnell aus unseren Kinos verschwinden und vermutlich keine sechsstelligen Besucherzahlen erreichen.
Der Arthouse-Erfolg Ewige Jugend knackte nach drei Wochen bereits die 100,000-Besuchermarke und wird sicherlich noch einige Zeit in den unteren Rängen der Charts verbringen. Ein Gesamtergebnis oberhalb von 200,000 verkauften Tickets ist wahrscheinlich.