Quelle: Insidekino
Mehr als 15 Millionen Zuschauer sahen in Deutschland das Eröffnungsspiel der Europameisterschaft 2016 im Fernsehen, mehr als 26 Millionen fieberten Sonntagabend mit Deutschland im Spiel gegen die Ukraine mit . Bei solchen Monsterquoten ist es kein Wunder, dass das Kinogeschäft vergangenes Wochenende komplett eingebrochen ist und die schlechtesten Besucherzahlen seit über einem Jahr lieferte. Ohne nennenswerte Neustarts fiel die Top 10 um 35% gegenüber der Vorwoche auf knapp 530,000 verkaufte Tickets und lag damit 59% unter dem gleichen Wochenende im Vorjahr. Kein neuer Film schaffte es unter die ersten sechs am Wochenende, die Top 3 blieb sogar zum zweiten Mal in Folge gänzlich unverändert.
Warcraft: The Beginning dominierte als einziger film mit sechsstelligen Besucherzahlen in der dritten Woche die Kinocharts, konnte aber einen weiteren heftigen Drop nicht vermeiden. Diesmal ging es um 46% hinab auf 124,000 Zuschauer von Donnerstag bis Sonntag, womit eine vorläufige Gesamtbesucherzahl von 954,000 nach 18 Tagen erreicht wurde. Wie erwartet kann die natürlich frontlastige Videospielverfilmung immerhin von einem Konkurrenzmangel profitieren und von der Tatsache, dass der Film währen der EM lange Zeit der größte Blockbuster in den Kinos bleiben wird. Dennoch fällt der Film ziemlich schnell und wird mit maximal 1,4 Mio Zuschauern die Kinos verlassen.
Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln hielt sich im Vergleich auf Rang 2 viel besser, baute 29% ab und erreichte 98,000 Besucher. Insgesamt wurde der Film in Deutschland bisher von 538,000 Kinogängern gesehen (immer noch weniger als der erste Film am Startwochenende). Der Streifen profitiert noch mehr als Warcraft von der aktuellen Situation, denn der Film bleibt weiterhin die erste Wahl für Familien. Mit dieser Hilfe könnte er es bis 900,000 Zuschauer schaffen.
Angry Birds hielt sich mit einem 20%-Rückgang fantastisch, lockte weitere 78,000 Zuschauer in unsere Kinos und brachte seine Gesamtbesucherzahl auf knapp mehr als 1,2 Mio nach fünf Wochen. Bis zum Kinostart von Ice Age – Kollision voraus! wird Angry Birds keine direkte Konkurrenz ums Familienpublikum haben und sollte deshalb locker mehr als 1,5 Mio Zuschauer in Deutschland erreichen.
Jodie Fosters Finanz-Thriller Money Monster kletterte in der dritten Woche um zwei Plätze nach oben und belegte Rang 4 der deutschen Charts. Mit 47,000 (-39%) verkauften Tickets erhöhte Money Monster seine Gesamtbesucherzahl auf etwa 304,000 und steuert weiterhin auf mehr als eine halbe Million zu.
The Nice Guys hielt sich am zweiten Wochenende auf Platz 5 und baute 42% gegenüber dem Start ab. Weitere 46,000 Kinogänger sahen Shane Blacks Krimikomödie und brachten ihre vorläufige Gesamtbesucherzahl auf 186,000. Mit dem Start von Central Intelligence wird The Nice Guys allerdings einen Großteil seines Publikums verlieren und maximal 350,000 Zuschauer erreichen.
X-Men: Apocalypse büßte in der vierten Woche 48% ein und fiel um zwei Plätze auf #6. Dabei begeisterte die Marvel-Adaption weitere 45,000 Kinogänger und steht jetzt bei insgesamt 676,000 gelösten Tickets. Mehr als 800,000 wird der Film vermutlich nicht erreichen, was ein sehr enttäuschendes Endergebnis ist.
Der spanische Animationsfilm Einmal Mond und zurück erreichte am Startwochenende 28,000 Zuschauer in 317 Kinos und belegte den siebten Platz der Kinocharts. Samt Previews zählte der Film bis Sonntag schon 34,000 Zuschauer. Wie auch Angry Birds wird Einmal Mond und zurück vorerst von einem leeren Markt profitieren und könnte bis zu 200,000 Zuschauer erreichen.
The Jungle Book verließ in der 9. Woche die Top 10, hielt sich jedoch mit 18,000 Zuschauern (-21%) ziemlich gut und brachte seine Gesamtbesucherzahl auf 1,76 Mio. Es scheint mittlerweile ausgeschlossen, dass The Jungle Book noch 2 Mio Besucher in Deutschland erreichen wird, doch der Film hat noch Chancen auf 1,9 Mio.
Einen sehr schwachen Start legte Stolz und Vorurteil und Zombies auf Platz 15 hin. In 173 Kinos sahen lediglich knapp unter 10,000 Zuschauer den Film am Wochenende, was einen Schnitt von 55 Besuchern pro Kino bedeutete. Samt Sneaks und Previews sind es bislang 25,000 verkaufte Tickets für den Film, der jedoch sehr schnell von der Bildfläche verschwinden und nicht einmal 50,000 erreichen wird.
Oscarkandidat Raum hat nach fast drei Monaten Laufzeit in den deutschen Kinos letztes Wochenende endlich die 100,000-Besuchermarke überschritten.