Quelle: Insidekino
Auch in der dritten Woche blieb Skyfall konkurrenzlos an der Spitze der deutschen Charts. Nach einem großartigen Rückgang von nur 30% erreichte er am letzten Wochenende weitere 903,000 Zuschauer. Es war das beste Ergebnis für ein drittes Wochenende dieses Jahr und das zwölftbeste aller Zeiten, knapp hinter Harry Potter und die Kammer des Schreckens. Der Film durchbrach mit Leichtigkeit die 5 Mio-Zuschauermarke in weniger als drei Wochen. Damit hat er nicht nur seinen Vorgänger, Ein Quantum Trost (4,7 Mio Zuschauer), überholt, sondern auch das Gesamtergebnis von 11 weiteren James Bond-Filmen. Nach 18 Tagen liegt seine Zuschauerzahl fast 1,6 Mio vor Goldeneye im gleichen Zeitraum. Goldeneye war mit 5,5 Mio Besuchern bis dato der hierzulande erfolgreichste James Bond-Film seit Pierce Brosnan die Rolle übernahm. Spätestens nächstes Wochenende wird Skyfall auch das toppen und mit etwas Glück sich vielleicht sogar an die zweite Goldene Leinwand heranmachen. Brosnan-Einsätze wie Stirb an einem anderen Tag, Die Welt ist nicht genug und Der Morgen stirbt nie hat er bereits hinter sich gelassen.
Die Chartspitze wird Skyfall nächstes Wochenende angesichts des Starts von Breaking Dawn 2 – Bis(s) zum Ende der Nacht Teil 2 abgeben müssen, doch die direkte Konkurrenz sollte aufgrund unterschiedlicher Zielgruppen dabei nicht entstehen. Woran Skyfall allerdings leiden wird, sind die Kapazitätsprobleme, da viele kleine Kinos mit nur einem Saal sich wohl für den neusten Twilight-Film entscheiden werden. Davon abgesehen hat Skyfall aber bis zum Ende des Jahres nicht sonderlich viel Konkurrenz zu befürchten. Das große Medienecho, das dem Film unter anderem wegen des 50-jährigen Jubiläums der Reihe aber auch wegen des durchschlagenden Erfolgs zuteil wird, wird dafür sorgen, dass Skyfall noch lange Zeit der absolute Must-See-Film von 2012 bleiben wird, bis Der Hobbit: Eine unerwartete Reise ihn ablösen wird. Es steht aber außer Frage, dass Skyfall die 7,2 Mio Zuschauer von Der Spion der mich liebte überholen und damit der erfolgreichste Bond seit den Sechszigern werden wird. Ich erwarte momentan gar knapp 8 Mio Zuschauer als das Endergebnis. Der Hobbit wird schon hart arbeiten müssen, um dieses Ergebnis zu toppen.
Blieb Cloud Atlas in den USA deutlich hinter den Erwartungen zurück, so konnte die $102 Mio-Produktion hierzulande dank des Heimvorteils von Tom Tykwer und des vielpublizierten Auftritts der Filmstars bei "Wetten, dass…?" punkten und landete prompt auf Platz 2 der Charts mit 278,000 Zuschauern zum Start (einschließlich Previews). Es ist vielleicht immer noch kein großartiges Ergebnis und es bleibt noch abzuwarten, wie die Masse den Film aufnehmen wird, doch so blamabel wie in Nordamerika (wo der Film bislang nicht einmal $25 Mio knacken konnte) ist der Start nicht. Die Mischung aus Arthouse-Publikum und Mainstream-Kinogängern hat hier sicherlich auch geholfen. Solle der Film bei den Zuschauern gut ankommen, so könnte sogar 1 Mio drin sein. Momentan bezweifele ich eine solche Langlebigkeit, doch mindestens 800,000 Zuschauer wird er erreichen.
Dank den Twilight-Marathons zum Start von Breaking Dawn 2 – Bis(s) zum Ende der Nacht Teil 2 konnten sich alle vier bisherigen Twilight-Filme am Wochenende wieder in der Top 10 platzieren. Am besten erging es dabei Breaking Dawn Teil 1, der natürlich auch von unzähligen ausverkauften Double Features mit Teil 2 profitierte und daher sogar die Bronzemedaille der Charts erhielt. Etwa 251,000 neue Zuschauer brachten seine Gesamtbesucherzahl auf fast 3,75 Mio. Es ist ein sehr beachtliches Ergebnis, wenn man bedenkt, dass er im Gegensatz zu den anderen Twilight-Filmen nur ein einziges Mal von den Marathons profitieren konnte.
Das Schwergewicht konnte sich in der zweiten Woche sehr gut halten und verlor nur 27% der Zuschauer von der Vorwoche. Nach weiteren 174,000 Zuschauern letztes Wochenende steht die Komödie mit Kevin James bei mehr als 470,000 Zuschauern. Ohne nennenswerte Komödien-Konkurrenz in den kommenden Wochen, sollte der Sony-Titel sich noch lange gut halten und es eventuall in die Nähe von 1 Mio bringen. Ob der Streifen es über die Marke hinaus schafft, ist aber noch nicht abzusehen. Das Schwergewicht bezeugt erneut die große Zugkraft des King of Queens-Stars in Deutschland.
Platz 5 ging an den Newcomer Das Geheimnis der Feenflügel. In den USA nur als DVD/BluRay-Premiere herausgebracht, gelang es dem 3D-Animationsfilm beinahe 161,000 Zuschauer (inkl. Previews) am Wochenende in die Kinos zu locken. Dieser Start ist beispielsweise erfolgreicher als der von Der Lorax, welcher wiederum mehr als $200 Mio in den US-Kinos eingenommen hat. Besonders beeindruckend ist der Start auch, da es momentan nicht an Kinderfilmen am Markt mangelt und Niko 2 – Kleines Rentier, großer Held, Hotel Transsilvanien und Madagascar 3 immer noch solide Zahlen schreiben. Mit Weihnachten als Rückenwind könnte Das Geheimnis der Feenflügel auf insgesamt mehr als 700,000 Besucher kommen.
Direkt dahinter platzierten sich die beiden anderen Animationshits. Hotel Transsilvanien war der einzige weitere Film über der 100,000-Marke am Wochenende und hatte mit -23% den besten Rückgang in der Top 10. Nach vier Wochen kann sich der Film mit mehr als 960,000 Zuschauern rühmen und wird nächstes Wochenende zum 20. Film von 2012, der es über 1 Mio Zuschauer schafft. Madagascar 3 verlor 30% und kam am Wochenende auf 68,000 Zuschauer, sodass er insgesamt nun bei etwa 3,8 Mio Besuchern steht. Die Konkurrenz setzt dem Film ganz schön zu und Die Hüter des Lichts in zwei Wochen wird es dem Sequel auch nicht leichter machen. Bestenfalls wird er auf (trotzdem beachtliche) 4,2 Mio Kinogänger kommen.
Die drei ersten Twilight-Filme rundeten mit jeweils fast 47,000 Zuschauern aus den Twilight-Marathons die Top 10 ab. Dabei hat der erste Twilight nun insgesamt etwa 3,05 Mio Zuschauer, New Moon fast 3,8 Mio Zuschauer und Eclipse gar mehr als 3,9 Mio Zuschauer erreicht.
Niko 2 – Kleines Rentier, großer Held verfehlte mit 44,000 Besuchern (-11%) ganz knapp die Top 10, durchbrach aber am Wochenende die 200,000-Marke. Dank Weihnachten wird er wohl noch lange die Nachmittagsschienen in den Kinos bevölkern und es auf insgesamt 400,000 Besucher bringen.
Die Vermessung der Welt hatte letztes Wochenende mit der direkten Konkurrenz durch Cloud Atlas zu kämpfen und baute dabei um 40% ab auf 40,000 Zuschauer. Immerhin hat die Bestsellerverfilmung mittlerweile mehr als 450,000 Besucher in die Kinos gelockt.
Ganz schwach startete Dredd. In 308 Kinos kam die ultrabrutale Comicverfilmung nur auf 39,000 Zuschauer (inkl. Previews). Am eigentlichen Wochenende wurde nicht einmal ein Schnitt von 100 Zuschauern pro Kino erreicht!
Überraschend gut hielt sich der Horrorstreifen Possession – Das Dunkle in Dir. Nur 27% seiner Zuschauer verlor der Film und lockte zusätzliche 25,000 Besucher in die Kinos. Insgesamt kann der Streifen mehr als 80,000 Zuschauer nach 11 Tagen vorweisen. Nicht so gut erging es leider Argo. Der von der Kritik bejubelte Oscar-Kandidat von Ben Affleck verbuchte einen Rückgang von 42% und hat nach seinem zweiten Wochenende immer noch keine 100,000 Zuschauer erreicht.
Der deutsche Überraschungserfolg Mann tut, was Mann kann erreichte nach sechs Wochen die 700,000-Marke und überholte am Wochenende auch Til Schweigers Schutzengel. Ich erwarte hier noch mindestens weitere 100,000 Zuschauer. Kaya Yanars Agent Ranjid rettet die Welt hat derweil insgesamt 400,000 Besucher erreicht, dürfte sich aber bald dem Ende seiner Laufzeit nähern.
Die Berliner Arthouse-Überraschung Oh Boy legte erneut einen großartigen Hold hin. Nur um 8% ging es runter für den ironischen schwarzweiß-Film, sodass er nach drei Wochen schon von mehr als 90,000 Menschen im Kino gesehen wurde. Dabei spielt er immer noch in weniger als 50 Kinos.
Wie beim ersten Mal mit Meryl Streep durchbrach am Wochenende die 800,000-Zuschauermarke. Mit 1 Mio wird es wohl nichts, aber 900,000 könnte er immer noch knacken. Auch Oliver Stones Savages konnte am Wochenende eine neue Marke erreichen. Der Film wurde bislang von mehr als 300,000 Zuschauern in Deutschland im Kino gesehen.