Box-Office Deutschland – Starke Zahlen zum Ende des Sommers

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Box-Office Deutschland - 29.08.-1.09.2013 Zusammenfassung und Analyse

Quelle: Insidekino

Am letzten Sommer-Wochenende gaben die Filme in den deutschen Kinocharts noch einmal so richtig Gas. Von den vier breiten Neustarts floppte keiner wirklich und drei knackten sogar die Top 5. Die Top 10 kam auf insgesamt 1,276,000 Besucher, knapp 4% über dem vorherigen Wochenende. Gegenüber dem Vorjahr ging es allerdings trotzdem um 11% runter. Besonders bemerkenswert war, wie breit das Feld der erfolgreichen Filme gestreut war. Zwar hat einerseits kein Film am regulären Wochenende sogar 225,000 Zuschauer erreicht, gleichzeitig konnten ganze sieben Filme am Wochenende jeweils mehr als 100,000 Besucher für sich verbuchen. Das kam dieses Jahr bislang nur ein weiteres Mal vor, und zwar am ersten Januar-Wochenende als acht Filme sechsstellige Zahlen erreichten. Dass so viele Filme am Wochenende gut liefen, war der Tatsache zu verdanken, dass nahezu alles für die Kinogänger im Angebot war – von Fantasy und Arthouse über Action  und Komödien bis hin zu Kinderfilmen und Horror. Kein Wunsch blieb unerfüllt. Letztes Wochenende war jedoch auch das letzte Ferienwochenende in NRW, sodass nur noch Bayern und Baden-Württemberg in den Schulferien sind (bis zur nächsten Woche). Daher werden bereits ab dieser Woche die Besucherzahlen während der Wochentage drastisch sinken, insbesondere für die Familienfilme.

Platz 1 ging mit 220,000 Besuchern von 427 Kinos an Wir sind die Millers, was einen ordentlichen Schnitt von 516 Zuschauern pro Kino bedeutete. Einschließlich der Sneaks und Previews hat der Film bis Sonntag sogar schon 241,000 Besucher für sich verbuchen können. Damit startete der Überraschungshit aus den USA mit fast doppelt so vielen Besuchern wie Jennifer Anistons letzte große Komödie, Kill the Boss, wobei er trotzdem deutlich unter dem Startwochenende von Der Kautions-Cop lag. Hierzulande war Aniston schon immer ein Kassenmagnet und hat bereits in sechs Hits mit mehr als 1 Mio Besuchern mitgewirkt. Sollte Wir sind die Millers einen ähnlichen Lauf hinlegen wie Kill the Boss, der nach 113,000 Besuchern zum Start auf insgesamt 671,000 kam, dann wird auch für ihn 1 Mio Zuschauer kein Problem werden. Die positive Mundpropaganda hat der Film jedenfalls an seiner Seite und bis Prakti.com Ende des Monats kommt auch keine andere große Komödie (RED 2 ausgenommen) ihm in die Quere. Daher traue ich dem Film durchaus ein Endergebnis von über 1 Mio Zuschauer.

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Disney brachte mit Planes, dem Ableger von Pixars Cars, den ersten Familienfilm seit Die Schlümpfe 2 vor vier Wochen an den Start und landete damit gewissermaßen einen Volltreffer. Mit 226,000 Zuschauern (inkl. Previews) von 558 Kinos und dem zweiten Platz der Kinocharts war zwar das Startwochenende nicht weltbewegend und weit von den üblichen Pixar-Standards entfernt, doch angesichts der Tatsache, dass es sich hierbei um einen Film handelt, der ursprünglich direkt für den Heimmarkt produziert wurde und dass Cars 2 nicht unbedingt einen guten Eindruck bei den Kinogängern hinterlassen hat, ist dieser Start so gut wie er nur sein könnte. Von Donnerstag bis Sonntag, also am regulären Wochenende, waren es knapp 194,000 Besucher. Im Gegensatz zu Die Schlümpfe 2, Die Monster Uni und Ich – Einfach unverbesserlich 2 wird Planes nicht wirklich von den Sommerferien profitieren können, doch er hat einen anderen Vorteil. Bis zum letzten September-Wochenende startet nämlich kein anderer Kinderfilm in den deutschen Kinos, sodass er sein Zielpublikum mehr oder weniger für sich hat. Daher hat auch Planes durchaus eine Chance auf 1 Mio Zuschauer, wobei ich von mindestens 800,000 ausgehen würde.

Feuchtgebiete konnte sich an seinem zweiten Wochenende wieder auf Rang 3 behaupten. Die Kinozahl der erfolgreichen Bestsellerverfilmung wurde um 107 Locations aufgestockt, was dazu führte, dass der Streifen nur 13% abbaute und auf 171,000 Besucher am regulären Wochenende kam. Nach 11 Tagen steht der Skandalfilm schon bei 510,000 Zuschauern und belegt weiterhin mit großem Abstand Platz 1 der deutschen Arthouse-Charts. Es dürfte mittlerweile klar sein, dass Feuchtgebiete sich am Ende mit mehr als 1 Mio Zuschauern wiederfinden wird. Das wird ihn zum fünften deutschen Besuchermillionär von 2013 machen. Letztes Jahr haben nur drei deutsche Produktionen mehr als 1 Mio Zuschauer in die Kinos gelockt. Man kann auch mit relativer Sicherheit davon ausgehen, dass Feuchtgebeiete nicht der letzte deutsche Millionenhit von 2013 sein wird. Die Frage ist nur, wie weit Feuchtgebiete letztendlich gehen wird. Da ich davon ausgehe, dass er kommendes Wochenende noch weitere Kinos spendiert bekommen wird, erwarte ich erneut einen milden Rückgang. Das Medienecho über den Erfolg des Films wird die Neugier bei den Zuschauern weiter aufrechterhalten, sodass er zum Selbstläufer werden wird. Ich gehe momentan von mindestens 1,2 Mio Besuchern insgesamt aus, doch auch 1,5 Mio würde mich nicht wundern.

Chroniken der Unterwelt – City of Bones belegte Platz 4. Mit 159,000 Besuchern (einschließlich Previews) von 496 Kinos blamierte sich der Film zwar nicht so wie in den USA, hat aber auch kein wirkliches Feuer an den deutschen Kinokassen entfacht. Angesichts der Beliebtheit der Romane wäre da eigentlich mehr drin gewesen. Son erinnert das Startwochenende an das von Rubinrot (134,000) im März. Jener Fantasystreifen hat letztendlich sogar eine halbe Million Zuschauer verfehlt. Diese wird Chroniken der Unterwelt dank schwacher Konkurrenz und eines leicht besseren Starts erreichen, doch viel weiter kommt er auch nicht.

Die Schlümpfe 2 fiel um drei Plätze und 31% und rundete mit 137,000 Besuchern die Top 5 ab. Auch am fünften Wochenende blieb er über dem Ergebnis des ersten Films und holte wieder ein bisschen auf. Mittlerweile liegt das Familiensequel bei knapp 1,909,000 Besuchern. Er hat damit am Sonntag Iron Man 3 überholt und ist auf Platz 8 der Jahrescharts von 2013 aufgestiegen. Im gleichen Zeitraum hatte sein Vorgänger nur etwa 125,000 Zuschauer mehr gehabt. Da jetzt aber die Ferien in NRW vorüber sind und die anderen beiden großen Bundesländer ebenfalls bald folgen, ist die beste Zeit für den Film fast vorbei. Andererseits wird er wie auch Planes davon profitieren können, vor Ende September (dem Start von Keinohrhase und Zweiohrküken) weitgehend konkurrenzfrei zu bleiben. Der Abstand zwischen ihm und Teil 1 wird sich aber dennoch wieder vergrößern und von dessen 2,72 Mio Besuchern kann Die Schlümpfe 2 nur träumen. Doch auch ein Endergebnis von 2,2 Mio, wonach es momentan ganz ausschaut, ist hervorragend angesichts des deutlich schwächeren Starts. Bereits kommendes Wochenende wird Die Schlümpfe 2 höchstwahrscheinlich zum achten Film mit mehr als 2 Mio Besuchern dieses Jahr werden.

Steil hinab ging es für den Sieger der Vorwoche, Pain & Gain. Michael Bays Ausflug zu "kleineren" Filmen gab um 49% nach (stärkster Rückgang in der Top 10) und begeisterte zusätzliche 106,000 Besucher für sich am Wochenende. Insgesamt steht der Streifen bei 446,000 Zuschauern. Mit der Konkurrenz von White House Down und RED 2 in den kommenden Wochen, wird Pain & Gain die Charts sehr schnell verlassen. Zuvor wird er jedoch insgesamt etwa 650,000 Besucher in Deutschland einsammeln.

Elysium hielt sich ebenfalls nicht sonderlich gut und fiel um 42% auf knapp 100,000 Zuschauer. Insgesamt kann der Sci-Fi-Streifen schon 783,000 gelöste Kinotickets in Deutschland vorweisen, was letztlich besser ist als das, was ich nach dem Startwochenende vermutet habe. Er liegt beinahe 240,000 Besucher vor Oblivion im gleichen Zeitraum. Der Film mit Tom Cruise hat es auf insgesamt etwa 850,000 Besucher gebracht. Das bedeutet für Elysium, dass ihm 1 Mio so gut wie sicher ist. Da die Sommerferien aber bald zu Ende sind und er auch demnächst kräftige Konkurrenz seitens White House Down erhalten wird, sollten es nicht mehr als 1 Mio werden.

Auf mehr als 100,000 Besucher kam auch R.I.P.D. – allerdings nur einschließlich Previews und zahlreicher Sneaks. Ansonsten lockte der US-Flop mit Ryan Reynolds und Jeff Bridges knapp 73,000 Zuschauer in seine 307 Kinos am Wochenende. Das reichte gerade einmal für Platz 8 in der Startwoche. Lange wird sich der Streifen in den Charts nicht halten. Bei maximal einer Viertelmillion sollte Schluss sein.

Rang 9 ging an Ich – Einfach unverbesserlich 2, der um 33% nachgab und an seinem 9. Wochenende weitere 63,000 Menschen in die deutschen Kinos locken konnte. Insgesamt hat Ich – Einfach unverbesserlich 2 bis dato schon fast 3,25 Mio Besucher für sich begeistert – also knapp 750,000 mehr als Teil 1 insgesamt. Auch wenn die Ferien bald überall vorüber sind, denke ich, dass der Film noch ein langes Leben unterhalb der Top 10 haben wird. Ein Endergebnis von 3,5 Mio Besuchern traue ich ihm weiterhin zu.

Percy Jackson: Im Bann des Zyklopen fiel auf Platz 10 mit 55,000 Besuchern (-46%) und brachte seine vorläufige Gesamtbesucherzahl auf 445,000 nach 18 Tagen. Die Fantasy-Konkurrenz von Chroniken der Unterwelt setzte ihm offensichtlich zu. Mit mehr als 600,000 Besuchern ist hier nicht zu rechnen.

Ganz schlecht hielt sich Lone Ranger, der sich in seiner 4. Woche mit 48,000 Besuchern (-58%) aus der Top 10 verabschiedete und auf Platz 11 landete. Bislang wurde der Western mit Johnny Depp von etwa 918,000 Zuschauern in Deutschland gesehen. Er wird es immer noch auf 1 Mio bringen, doch sicherlich nicht viel mehr.

Der bayerische Hit Dampfnudelblues, der mittlerweile in 150 Kinos spielt (zum Start waren es nur 97), brachte seine Besucherzahl auf 328,000 nach fünf Wochen im Verleih. Es ist weiterhin kein Ende in Sicht. Eine halbe Million Zuschauer dürfte er locker erreichen, doch mittlerweile traue ich ihm sogar 600,000 zu.

Der große Gatsby, der dank erfolgreicher Open-Air-Einsätze sich immer wieder meldet, hat letztes Wochenende die 1,3 Mio-Besuchermarke erreicht. Auch für Pacific Rim fiel ein Meilenstein, wenn auch ein deutlich kleinerer. Der Streifen erreichte 500,000 Besucher.

Noch viel schlechter läuft es bei Kick-Ass 2, der gerade einmal 103,000 Besucher nach drei Wochen vorzuweisen hat – ein trauriges Ergebnis.

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