Quelle: Insidekino
Es sah wirklich bitter aus an den deutschen Kinokassen letztes Wochenende. Ohne Unterstützung der Ferien und mit eher mildem Wetter, fanden nicht sehr viele Menschen ihren Weg ins Kino. Lediglich drei Filme konnten sechsstellige Besucherzahlen erreichen, während es in der Vorwoche noch sechs waren. Nur ein einziger Newcomer schaffte es in die Top 10, enttäuschte aber trotzdem gegenüber den Erwartungen. Die Top 2 blieb zum dritten Mal in Folge unverändert. Insgesamt kam die Top 10 auf gerade mal 781,000 Zuschauer, 26% weniger als in der Vorwoche. Auch gegenüber dem Vorjahr musste das letzte Wochenende sich geschlagen geben, und zwar um 10%.
White House Down führte auch an seinem dritten Wochenende erneut die deutschen Kinocharts an, was angesichts des eher schwachen Startwochenendes doch eher unerwartet ist. Seitdem hat sich der Film aber gut rehabilitiert und trotzte sogar actionhaltiger Konkurrenz von RED 2 und Riddick. Der große Vorteil, den er wohl dabei hatte, ist seine FSK12-Altersfreigabe, während die Konkurrenten ab 16 Jahren freigegeben sind. Von Donnerstag bis Sonntag holte White House Down weitere 146,000 Besucher in die deutschen Kinos – nur 30% weniger als an seinem vorherigen Wochenende. nach 18 Tagen haben insgesamt etwa 814,000 Kinogänger den Film gesehen und ein finales Ergebnis oberhalb einer Million ist ihm jetzt absolut sicher, sogar wenn ihn die Konkurrenz in den kommenden Wochen doch hart treffen sollte. Ich gehe von einer Gesamtbesucherzahl um 1,1 Mio aus. Das ist zwar nach Emmerichs Standards immer noch eine leichte Enttäuschung, aber für einen durchschnittlichen Actionfilm heutzutage doch eher gut.
Wir sind die Millers belegte an seinem vierten Wochenende Platz 2 und baute lediglich 21% ab, sodass die Komödie mit Jennifer Aniston zusätzliche 122,000 Zuschauer in die deutschen Kinos lockte. Mittlerweile wurde der Film schon von knapp 878,000 Besuchern gesehen und befindet sich ebenfalls auf bestem Wege, schon bald die Besuchermillion zu erreichen. Es wäre der siebte Film für Jennifer Aniston, der hierzulande mehr als 1 Mio Besucher in die Kinos locken würde. Mit sehr viel Glück könnte es sogar 1,3 Mio Zuschauer erreichen und zu ihrem dritterfolgreichsten Film hierzulande werden (nach Bruce Allmächtig und …und dann kam Polly). Eine Gesamtbesucherzahl von 1,2 Mio ist jedoch wahrscheinlicher, was aber auch für Platz 5 ihrer besucherstärksten Filme ausreicht. Dann den relativen Enttäuschungen von Filmen wie Voll abgezockt und Taffe Mädels in Deutschland, steht Wir sind die Millers als einer der größten US-Comedy-Hits des Jahres in Deutschland da.
Riddick – Überleben ist seine Rache, der dritte Teil der Riddick-Sage, die 2000 mit Pitch Black – Planet der Finsternis begann und 2004 erstmals mit Riddick – Chroniken eines Kriegers 2004 fortgesetzt wurde, stieg in die Top 10 auf Platz 3 ein und erreichte an seinem regulären Startwochenende etwa 109,000 Besucher, was in 387 Kinos für einen Schnitt von 281 Zuschauern pro Kino sorgte. Einschließlich Previews und Sneaks hat der Film bis Sonntag knapp 133,000 Zuschauer erreicht. Damit liegt der Streifen bereits zum Start unter den Startwochenenden seiner beiden Vorgänger und somit deutlich unter den Erwartungen. Pitch Black – Planet der Finsternis erreichte insgesamt 359,000 Besucher in Deutschland, Teil 2 verbesserte sich auf 693,000. Riddick wird diese Zahlen leider nicht erreichen, da schon mit 2 Guns kommendes Wochenende direkte Konkurrenz auf ihn zukommt. ich erwarte daher nicht mehr als 300,000 Besucher insgesamt.
RED 2 stieg um einen Platz hinab auf Rang 4 und verlor dabei 38% seiner Zuschauer von der Vorwoche. Mit 79,000 Besuchern nach 11 Tagen hat das Actionsequel schon knapp mehr als 300,000 Besucher erreicht. Der Film liegt bereits mehr als 200,000 Besucher hinter Teil 1 im selben Zeitraum und wird von ihm weit abgeschlagen enden. Der erste Film hat es noch auf knapp 874,000 Zuschauer gebracht, die Fortsetzung wird bestenfalls etwa eine halbe Million Zuschauer erreichen.
Die deutsche Tragikomödie Da geht noch was! verteidigte ihre Position auf Rang 5 und gab nur um 26% nach. Der Film mit Florian David Fitz wurde von 75,000 Zuschauern am Wochenende gesehen, sodass insgesamt schon knapp 256,000 Tickets für den Film in Deutschland gelöst wurden. Zudem belegte der Film erneut Platz 1 der detsche Arthouse-Charts. Ein zweiter Vincent will Meer wird dieser Film erfolgsmäßig zwar nicht sein, doch mit etwas Glück könnte er auf mehr als 550,000 Besucher kommen, was auch schon ansehnlich wäre.
Disneys Cars-Spin-Off Planes fiel um zwei Plätte auf #6 und verlor dabei ungewöhnlich heftige 43% seiner Zuschauer. Das wirkt umso überraschender, denn der Film hatte keine direkte Konkurrenz am Wochenende gehabt und andere Familienfilme hielten sich besser. Planes erreichte an seinem vierten Wochenende 71,000 Besucher und steht nun bei etwa 646,000 Zuschauern. Kommendes Wochenende wird ihn die Konkurrenz von V8 und Keinohrhase und Zweiohrküken stark treffen, sodass jegliche Hoffnung auf die Besuchermillion begraben sein wird. Ich erwarte insgesamt etwa 850,000 Zuschauer von Planes.
Die Schlümpfe 2 belegte den 7. Platz der Kinocharts mit 64,000 Besuchern (-37%) und hat seine Gesamtbesucherzahl auf 2,266,000 nach acht Wochen gebracht. Bedenkt man den enttäuschenden Start des Films, so kann man sein aktuelles Ergebnis nur bewundern. Das Durchhaltevermögen von Die Schlümpfe 2 ist sehr beeindruckend. Mittlerweile liegt das Sequel weniger als 140,000 Zuschauer hinter Teil 1 im selben Zeitraum, trotz deutlich schwächerer Anfänge. Die beiden oben erwähnten deutschen Familienfilme werden jedoch auch dem Sequel sehr zusetzen, sodass ich 2,5 Mio Besucher für das maximale Ergebnis halte.
Für Feuchtgebiete ging es um 39% auf 45,000 Besucher runter, was für Platz 8 der Charts ausreichte. Insgesamt kann die Bestsellerverfilmung nun 878,000 Zuschauer vorweisen und wird in den kommenden Wochen die Besuchermillion erreichen. Angesichts der FSK16-Freigabe und des skandalösen Themas kann man diese Performance als soliden Erfolg werten. Bei etwa 1,1 Mio sollte dann Schluss sein.
Ich – Einfach unverbesserlich 2 bleibt einfach unverwüstlich. In seiner 12. (!) Woche hielt sich das Animationssequel auf Platz 9 mit 35,000 Besuchern (-29%) und hat insgesamt schon mehr als 3,4 Mio Zuschauer in Deutschland erreicht. Damit überholte der Streifen Ab durch die Hecke und befindet sich auf Platz 16 der besucherstärksten CG-Animationsfilme aller Zeiten in Deutschland. Ich gehe mittlerweile davon aus, dass der Film auch 3,6 Mio erreichen kann. Das würde ausreichen, um auf dieser Liste Platz 16 zu belegen – noch vor Pixar-Hits wie Das große Krabbeln, Die Unglaublichen und WALL-E!
Chroniken der Unterwelt – City of Bones verschwindet schnell aus den Charts und belegte in seiner vierten Woche nur noch Rang 10. Nach einem 44%-Drop verfehlte der Film knapp 35,000 Besucher am Wochenende und brachte seine vorläufige Gesamtbesucherzahl auf 451,000. Viel weiter als eine halbe Million wird er nicht gehen.
Der Wirtschaftsthriller Paranoia – Riskantes Spiel belegte zum Start Platz 11 mit knapp 25,000 Besuchern von 151 Kinos – ein Ergebnis, das zwar nicht gut ist, zugleich aber auch deutlich besser als angenommen. Dennoch wird der Film sogar 100,000 Besucher verfehlen.
Deutschlands Kandidat für den Auslandsoscar, Zwei Leben, platzierte sich mit knapp 19,000 Zuschauern auf Rang 13 und erreichte von 55 Kinos den besten Besucher/Kino-Schnitt in der gesamten Top 10. Ich glaube hier an eine lange und gesunde Laufzeit.
Elysium hat nach sechs Wochen mehr als 950,000 Zuschauer erreicht und lässt keine Zweifel mehr im Raum, dass er tatsächlich 1 Mio erreichen wird. Kurz danach sollte aber auch Schluss sein. Nichtsdestotrotz ist es eine gute Performance angesichts der FSK16-Freigabe.