Box-Office USA – Evil Dead lässt die Teufel auf Platz 1 tanzen

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Box-Office USA - 5.-7.04.2013 Zusammenfassung und Analyse

Quelle: Boxofficemojo

Obwohl kein Film letztes Wochenende die $30 Mio-Marke knacken konnte, verzeichnete das erste April-Wochenende dennoch einen guten Box-Office-Erfolg. Ganze drei Filme erreichten von Freitag bis Sonntag mehr als $20 Mio an den US-Kinokassen, ein vierter verfehlte die Marke relativ knapp. Sechs Filme haben zumindest $10 Mio eingespielt. Außerdem kam es zu einem interessanten und releativ seltenen Phänomen – an jedem Tag vom Wochenende war ein anderer Film die Nummer 1 der Charts. So gewann Evil Dead zwar locker den Freitag, G.I.  Joe – Die Abrechnung entschied aber Samstag für sich und Die Croods belegte die Spitze am Sonntag. Insgesamt hat die Top 12 am Wochenende großartige $126,8 Mio erwirtschaftet, nur 9,2% unter dem vorherigen Wochenende. Zudem lag diese Summe etwa 8,8% über dem selben Wochenende im Vorjahr als Die Tribute von Panem – The Hunger Games die Charts in der dritten Woche anführte.

Evil Dead, das Remake des Kulthorrorfilms von 1981, eröffnete auf Platz 1 mit $25,8 Mio von 3025 Kinos und erreichte damit einen Schnitt von $8521 pro Kino. Bei einem Budget von $17 Mio ist der Film bereits ein Hit für Sony und das Sequel wird sicherlich bald grünes Licht erhalten. Allerdings entpuppte sich der Film am Wochenende als extrem frontlasting. Er gewann Freitag mit $11,9 Mio, wobei etwa $1,8 Mio davon Mitternachtsvorstellungen entstammten. Am Samstag ging es jedoch schon runter auf Platz 3 mit einem deftigen Rückgang von 26,2%. Auch am Sonntag blieb er auf Rang 3. Mehr als 45% des gesamten Wochenendeinspiels hat der Streifen also bereits am Freitag eingenommen – auch Nightmare on Elm Street erging es sehr ähnlich zum Start. Für einen ultrabrutalen Horrorfilm ist dieses Startwochenende sehr gut, doch man muss auch zugeben, dass Sony den Film sehr effektiv vermarktet hat. Der Start zeigt dennoch, dass das Original von Evil Dead eben nicht den gleichen Kultstatus genißet wie Halloween und Nightmare on Elm Street. Die Neuverfilmungen von diesen Horrorklassikern starteten allesamt besser. Dafür eröffnete Evil Dead knapp besser als die Remakes zu The Amityville Horror ($23,5 Mio) und zu My Bloody Valentine 3D ($21,2 Mio). Auch lag der Start über dem von Texas Chainsaw 3D ($21,7 Mio) früher dieses Jahr und das trotz des fehlenden 3D-Bonus. Die Zuschauer (von denen 56% männlich und 56% 25 oder älter waren) fanden aber nicht sonderlich viel Gefallen an dem Film und vergaben ihm einen "C+"-CinemaScore (äquivalent einer "3+"). Dazu muss man anmerken, dass dies bei Horrorfilmen eher die Regel als die Ausnahme ist. Letztes Jahr erhielt The Cabin in the Woods einen "C"-CinemaScore, hielt sich aber dennoch ganz solide während seiner Laufzeit. In Kombination mit der typischen Frontlastigkeit von Horror-Remakes verheißt diese Zuschauerwertung jedoch nichts Gutes. Auch wenn keine Horror-Konkurrenz in den kommenden Wochen zu erwarten ist, wird Evil Dead nicht sonderlich lange in den Charts bleiben. Ich erwarte, dass er ein Gesamteinspielergebnis von etwa $52-57 Mio erreichen wird. Das ist sicherlich genug, um Teil 2 zu rechtfertigen.

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G.I. Joe – Die Abrechnung rutschte um einen Platz runter auf #2 und setzte sich dabei nur ganz knapp gegen Die Croods durch. In Ermangelung direkter Konkurrenz verlor der Film lediglich 48,5% seiner Zuschauer von der Vorwoche und spielte von Freitag bis Sonntag $20.9 Mio ein. Nach 11 Tagen kann das Actionsequel sich mit $86,4 Mio rühmen. Sein Vorgänger, G.I. Joe – Geheimauftrag Cobra büßte hingegen an seinem zweiten Wochenende satte 59,2% ein. Obwohl Geheimauftrag Cobra an seinem Startwochenende etwa $14 Mio mehr einspielte als Teil 2, trennten die beiden am zweiten Wochenende nur noch etwa $1,5 Mio. Nach 11 Tagen liegt Die Abrechnung nur $15 Mio hinter dem ersten G.I. Joe-Film im gleichen Zeitraum. Da ihm allerdings die starken sommerlichen Wochentage zwischen den Wochenenden fehlen werden, wird es dem Sequel wohl nicht gelingen, den Abstand zu verringern. Hinzu kommt noch, dass der Film nächste Woche die meisten seiner IMAX-Leinwände an Oblivion verlieren wird, was sicherlich zu starken Verlusten führen wird. Anderseits ist Oblivion auch die einzige direkte Konkurrenz, mit der G.I. Joe – Die Abrechnung diesen Monat rechnen muss. Deshalb wird er es auf insgesamt etwa $125-135 Mio bringen, was zusammen mit den tollen Ergebnissen aus dem Rest der Welt den Film zu einem großen Erfolg für Paramount macht.

Die Croods verlor den Kampf um die Silbermedaille nur knapp und platzierte sich auf #3 mit $20,7 Mio. Erfreulich ist aber, dass der Film lediglich 22,7% verlor und sich somit deutlich besser hielt als jeder andere Film in der Top 10. Nach 17 Tagen hat der Animationsfilm bereits großartige $125,4 Mio eingenommen. Wie schon letztes Wochenende, hielt er sich etwas schlechter als Drachenzähmen leicht gemacht, der an seinem dritten Wochenende nur 14,3% verlor, doch an das Mundpropaganda von jenem Film kommt Die Croods auch nicht heran. Dafür hält er sich bislang deutlich besser als Monsters vs. Aliens. Nach 17 Tagen liegt Die Croods etwa $8 Mio hinter Drachenzähmen, hat aber bereits das Gesamteinspiel des letztjährigen DreamWorks-Flops Die Hüter des Lichts deutlich überholt. Ab jetzt stehen dem Film drei völlig konkurrenzfreie Wochen bevor. Erst mit Iron Man 3 Anfang Mai kommt ein Film, der auch ein Familienpublikum anspricht. Bis zum nächsten Animationsfilm (Epic) muss man gar bis zur zweiten Maihälfte in den USA warten. Diese Umstände werden dafür sorgen, dass Die Croods mit mindestens $180 Mio die Kinos verlassen wird, wobei momentan ein Endergebnis von $185-190 Mio noch wahrscheinlicher ist.

Nachdem letzten April Titanic in 3D in den US-Kinos wiederaufgeführt wurde, folgt diesen April ein weiterer Realfilm-Blockbuster. Jurassic Park erstrahlte im neuen (3D-)Glanz in 2771 Kinos und spielte am 3-Tages-Wochenende $18,6 Mio ein. Er erreichte dabei einen soliden Schnitt von $6620 pro Kino. Ein Löwenanteil von dieser Summe kam von den IMAX-Leinwänden. Von diesen holte sich Jurassic Park 3D etwa $6 Mio und somit fast ein Drittel seines gesamten Wochenendeinspiels. Noch nie lag bei einem breiten Kinostart der IMAX-Anteil so hoch. Der Film von Steven Spielberg wurde seinerzeit mit $357,1 Mio zum zweiterfolgreichsten Film aller Zeiten in Nordamerika, hinter Spielbergs E.T. Mithilfe der Wiederaufführung wird es ihm wahrscheinlich gelingen als 16. Film in der Box-Office-Geschichte die $400 Mio-Marke zu knacken. Das Startwochenende der Wiederaufführung liegt im Rahmen des Gewohnten. Findet Nemo 3D startete mit $16,7 Mio etwas schwächer, während Star Wars: Episode I – Die Dunkle Bedrohung mit $22,5 Mio zwar deutlich stärker anlief, sich aber auch als immens frontlastig entpuppte. Wie fast alle anderen 3D-Wiederaufführungen wird auch Jurassic Park sich als etwas frontlastig erweisen und Oblivion wird ihm sehr stark zusetzen, indem er ihm die meisten seiner IMAX-Säle kosten wird. Allerdings wird der Film zugleich auch von schwacher Konkurrenz diesen Monat profitieren bevor spätestens Iron Man 3 seiner Laufzeit mehr oder weniger ein Ende setzen wird. Insgesamt sollte Jurassic Park 3D in der Nähe von $45 Mio landen, doch auch $50 Mio halte ich für möglich (wenn auch nicht sehr wahrscheinlich).

Olympus Has Fallen zeigte endlich angesichts mangelnder Konkurrenz die Auswirkungen der positiven Resonanz. Mit einem Minus von 28,2% legte er den zweitbesten Hold der Top 10 hin und erwirtschaftete $10,2 Mio an seinem dritten Wochenende. Nach 17 Tagen hat er sein vorläufiges Gesamtergebnis auf stolze $71,2 Mio gebracht. Nur noch knapp $5 Mio fehlen, bis der Film Training Day überholt und zum erfolgreichsten Streifen des Regisseurs Antoine Fuqua wird. Dies wird spätestens kommendes Wochenende geschehen. Es ist ebenso eine Sache der Gewissheit, dass Olympus Has Fallen, nach 300, zum zweiterfolgreichsten Realfilm aller Zeiten für seinen Star Gerard Butler werden wird und ihn so hoffentlich wieder als einen veritablen Actionstar etabliert. Schließlich landete er gerade in diesem Genre die meisten seiner Erfolge (300, Olympus Has Fallen, Gesetz der Rache). Der für $70 Mio produzierte Actonfilm steuert auf ein Ergebnis von etwa $95 Mio hin. Damit schlägt er nicht nur den letzten Stirb-langsam-Film, sondern sogar The Expendables 2 vom letzten Jahr.

Tyler Perry’s Temptation: Confessions of a Marriage Counselor fiel um drei Plätze auf #6 und verlor etwa 53,4% seiner Zuschauer von der Vorwoche – und doch ist es der drittbeste Rückgang, den ein Tyler-Perry-Film am zweiten Wochenende je erzielen konnte. Nach zusätzlichen $10,1 Mio hat der Film $38,5 Mio in zehn Tagen erreicht. Dank dem tollen Hold am Wochenende, sieht es so aus als würde Temptation zum neunten Tyler-Perry-Film werden, der $50 Mio am US-Box-Office knacken konnte. Alles im Bereich von $50-55 Mio halte ich für möglich.

Die fantastische Welt von Oz belegte am Wochenende Platz 7 und spielte $8 Mio (-31,6%) ein. Insgesamt hat der Fantasyfilm bislang $212,6 Mio eingesammelt und hält somit die Spitzenposition unter den 2013-Filmen fest in seiner Hand. Erst Iron Man 3 wird Oz als erfolgreichsten Film des Jahres ablösen. Wie Die Croods wird auch Oz enorm von mangelnder Konkurrenz in den kommenden Wochen profitieren. Erst Iron Man 3 wird sein Publikum "anzapfen". Insgsabt wird Oz es aber letzten Endes auf mehr als $230 Mio bringen und das ist ein phänomenaler Erfolg.

Die Stephenie-Meyer-Verfilmung Seelen fiel nach einem enttäuschenden Start letzte Woche um 51% auf $5,2 Mio. Das reichte letztes Wochenende für Platz 8. Nach zehn Tagen kann der Film knapp $19,6 Mio vorweisen. Immerhin erwies er sich nicht son frontlastig wie die Twilight-Streifen, wie sein Rückgang an seinem ersten Samstag vermuten ließ. Dennoch ist weniger als $20 Mio nach dem zweiten Wochenende kaum eine gute Zahl für die $40 Mio-Produktion. Man erhoffte sich bestimmt keine Wiederholung von Twilights Erfolg, doch allem Anschein nach wird Seelen insgesamt nur etwa $27 Mio einnehmen und somit weniger als der letzte Twilight-Streifen alleine in den Mitternachtsvorstellungen eingenommen hat.

The Call machte es sich auf Platz 9 mit $3,5 Mio (-28,9%) gemütlich. Der Halle-Berry-Thriller erreichte damit $45,5 Mio nach 24 Tagen und hat bereits mehr als das Dreifache seiner Produktionskosten eingespielt. Mit wenig Konkurrenz in den kommenden Wochen, wird The Call spielend $50 Mio packen und sogar etwas darüber hinaus gehen.

Die Top 10 wurde von Admission, mit Paul Rudd und Tina Fey, abgerundet, der um 39,8% auf $1,9 Mio zurückging und nach 17 Tagen bei $15,3 Mio steht. Mit etwas Glück wird er gerade noch $20 Mio erreichen, bleibt aber dennoch eine Enttäuschung für alle Beteiligten.

Aucuh außerhalb der Top 10 gibt es Interessantes zu vermelden. Voll abgezockt erreichte nach neun Wochen $130 Mio und steht nun bei $131,2 Mio. Hier glaube ich an insgesamt etwa $133 Mio.

The Place Beyond the Pines expandierte nach einem erfolgreichen limitierten Start in nur vier Kinos letztes Wochenende in 26 weitere Lichtspielhäuser und spielte somit am Wochenende in 30 Kinos. In diesen erreichte er von Freitag bis Sonntag etwa $700,000 und legte damit einen tollen Schnitt von $23,446/Kino hin. Dieses Wochenende wird der Film auf mehr als 500 Kinos ausgeweitet. Danny Boyles Trance startete derweil sehr erfolgreich in nur vier Kinos und spielte etwa $131,000 ein (Schnitt von $32,786/Kino).

Safe Haven – Wie ein Licht in der Nacht wurde zu dritten Nicholas-Sparks-Adaption, die $70 Mio an den nordamerikanischen Kinokassen erreichte. Dieser Erfolg wird natürlich dafür sorgen, dass wir weiterhin im Jahresrhythmus mit Sparks-Verfilmungen versorgt werden.

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