Box-Office USA – Vier Neustarts bringen Leben in die Charts

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Elysium Box-Office

Quelle: Boxofficemojo

Freitag-Update

Wenn vier Filme breit gestartet werden und am Wochenende geschätzt auf insgesamt mehr als 20,000 Leinwänden spielen, sollte man davon ausgehen, dass sie die Charts nach einem Durchhänger wiederbeleben können. So kam es auch, obwohl keiner der neuen Filme über den Erwartungen startete. Gegenüber dem letzten Freitag ging es um ca. 22% hinauf. Zusammengerechnet haben die vier Neustarts am Freitag etwa $32,7 Mio in die Kinokassen gespült – nicht schlecht für ein Augustwochenende. Doch es gab dadurch auch eine negative Nebenwirkung – fast alle älteren Filme gaben stark nach. Lediglich die Familienfilme blieben weitgehend verschont. Für die meisten anderen ging es jedoch gegenüber der Vorwoche um mindestens 50% runter, in manchen Fällen (z.B. Wolverine – Weg des Kriegers) waren es sogar mehr als 60%.

Neill Blomkamps lange erwarteter Nachfolger zu seinem Überraschungshit District 9 von 2009, Elysium, führte die Charts mit $11,2 Mio von 3284 Kinos an. Leider bestätigte er dennoch den Trend, auf den ich in meinem Halbjahresbericht des US–Box-Office hingewiesen habe. Es ist einfach kein sonderlich gutes Jahr für Science-Fiction-Filme. Vor vier Jahren konnte District 9 mit einem nahezu identischen Starttermin, ohne die IMAX-Leinwände, ohne Stars und in 200 Kinos weniger knapp $3 Mio mehr als Elysium am Starttag einspielen. Elysium hat mit Matt Damon und Jodie Foster zwei Hollywood-Größen auf der Besetzungsliste und hat sich bei der Vermarktung stark auf die Beliebheit von Blomkamps District 9 verlassen, der 2009 insgesamt $115,6 Mio eingespielt hat. Ein weiterer großer Unterschied: während District 9 "nur" $30 Mio gekostet hat (die er am Startwochenende wieder eingespielt hat), liegt das Budget von Elysium bei $115 Mio. Für einen großen Sci-Fi-Blockbuster ist das standard, doch auch die Erwartungen sind dementsprechend hoch. Der Starttag von Elysium liegt sogar unter dem vom diesjährigen Oblivion, der im April mit $13,3 Mio am ersten Tag anlief und insgesamt am Startwochenende auf $37,1 Mio kam. Beide Filme sind post-apokalyptische Sci-Fi-Streifen, die von ihren Hauptdarstellern getragen werden und auch im IMAX aufgeführt wurden. Der Unterschied bei Elysium ist das nicht-jugendfreie R-Rating, doch dieses hat District 9 auch nicht geschadet. Letztlich zeigt sich bei Elysium schlicht das Desinteresse des Publikums für Science-Fiction-Stoffe dieses Jahr. Am Wochenende wird er auf $29-30 Mio kommen und obwohl er nicht allzu frontlasting sein sollte, ist die Mundpropaganda auch nicht unbedingt auf der Seite des Films. Mit mehr als $85-90 Mio ist hier nicht zu rechnen. Das bedeutet, dass Elysium, wie schon Oblivion, sich auf seine Einspielergejsse aus dem Übersee verlassen muss, um in die schwarzen Zahlen zu kommen.

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Der zweite Platz ging an die R-rated-Komödie Wir sind die Millers, die $8,51 Mio einnahm und einschließlich des Vorstarts am Mittwoch bereits bei knapp $20 Mio steht. Das ist ein guter Anfang für den $37-Mio-teuren Film und auch ein gutes Zeichen für die beiden Stars des Films, Jason Sudeikis und Jennifer Aniston. Die beiden haben zuletzt in Kill the Boss zusammen gespielt und auch der Film wurde mit $117,5 Mio zu einem großen Erfolg. Mit Wir sind die Millers beweisen sie, dass auch ohne die anderen Stars um sie herum (wie Jason Bateman, Kevin Spacey oder Colin Farrell) sie viele Tickets verkaufen können, sogar wenn dem Film (im Gegensatz zu Kill the Boss) keine guten Kritiken beschert wurden. Scheinbar zieht die Kombination von Jennifer Aniston und sexy Rollen in Komödien sehr gut. Etwa $22-25 Mio wird der Film am regulären Wochenende einspielen, sodass er mit etwas Glück bis Sonntag bereits mehr als $35 Mio auf der Bank haben könnte. Da es die letzte große Komödie bis Mitte September sein wird (The World’s Ends Publikum ist limitiert), sollte er auch eine gute Laufzeit vor sich haben und aller Wahrscheinlichkeit nach am Ende auch mehr einspielen als Elysium. Ich würde sogar $100 Mio nicht ausschließen.

Knapp dahinter startete Disneys Planes mit 8,1 Mio auf Platz 3. Für computeraniminierte Filme ist das heutzutage kein besonders tolles Ergebnis, doch andererseits sollte man sich dasP roduktionsbudget des Films anschuen, Dieses liegt bei $50 Mio. Zum Vergleich: Cars 2 wurde für $200 Mio produziert, Die Croods und Turbo für jeweils $135 Mio und Epic – Verborgenes Königreich kostete immerhin $100 Mio. Der letzte Disney-Film, der im Kino gestartet wurde und ein geringeres Budget hatte, war Gnomeo und Julia. Ursprünglich als Ableger des erfolgreichen Cars-Franchises von Pixar, wurde Planes nur für einen Heimkino-Release geplant. Kurzfristig entschied sich Disney jedoch für einen Kinostart und konvertierte den Film dazu noch in 3D. Der Aufwand hat sich gelohnt, denn obwohl das Familienpublikum in den letzten acht Wochen wirklich über alle Maßen gut bedient wurde (Die Monster Uni, Turbo, Ich – Einfach unverbesserlich 2, Die Schlümpfe 2), gelang Planes ein solider Starttag, der zu einem Wochenendergebnis von etwa $23 Mio führen sollte. Bis Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen 2 am letzten September-Wochenende ist Planes der letzte Familienfilm, der in die Kinos gekommen ist und sollte allein deshalb schon gutes Durchhaltevermögen beweisen. Ich rechne mit nicht weniger als $85 Mio.

Der größte Verlierer unter den vier Neustarts wurde Percy Jackson: Im Bann des Zykklopen, der am Freitag $4,9 Mio einnahm. Insgesamt hat er seit seinem Start am Mittwoch knapp $13,8 Mio eingespielt. Sien Vorgänger, Percy Jackson: Diebe im Olymp spielte vor drei Jahren in den ersten drei Tagen $31,2 Mio ein, und das auch ohne 3D. Percy Jackson: Im Bann des Zyklopen ist ein Musterbeispiel für ein Sequel, an dem die Zuschauer einfach kein Interesse hatten. Vielmehr haben viele sogar bereits die Existenz des ersten Films vergessen. Das Sequel kam einfach gute eineinhalb Jahre zu spät und sogar das Studio hatte nicht so viel Vertrauen in den Film, denn er wurde in etwa 300 Kinos weniger gestartet als der erste Teil. Am Wochenende werden für ihn bestenfalls $15 Mio zusammenkommen, was ein 5-Tages-Ergebnis von knapp $24 Mio bedeuten würde. Damit winken im maximal $50 Mio an den US-Kinokassen – schwach für eine $90-Mio-Produktion. Doch hier standen die internationalen Märkte (in denen Teil 1 mehr als $135 Mio eingespielt hat) eh mehr im Vordergrund.

Von Nummer 1 in der Vorwoche auf Rang 5 rutschte am Freitag 2 Guns ab, der nur noch auf etwa $3,4 Mio kam, also fast 66% weniger als an seinem Starttag. Die Konkurenz von Elysium und Wir sind die Millers setzte ihm scheinbar sehr zu und auch die Mundpropaganda ist wohl alles andere als toll. Auch wenn er sich über das Wochenende stabilieisert, ist ein Drop von mindestens 55% unvermeidlich. Er wird auf maximal $11,5 Mio kommen. Das bedeutet, dass für den Film nun sogar ein Endergebnis von $80 Mio außer Reichweite sein sollte. War es letztes Wochenede noch eine schwere Entscheidung, kann ich jetzt ohne viel Überlegen behaupten, dass 2 Guns eine eindeutige Box-Office-Enttäuschung ist bei all der Starpower in dem Film.

Mehr zum gesamten Wochenende gibt es kommende Woche.

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