M. Night Shyamalans Horrorthriller Split setzte auch an seinem vierten Wochenende seine erstaunlich erfolgreiche Box-Office-Performance fort. Zwar musste der Film mit James McAvoy nach drei Wochen den Platz an der Spitze der Charts räumen, doch dabei fiel er lediglich um 34% auf $9,5 Mio und steht bei $112,5 Mio nach nur 24 Tagen in den Kinos. Dabei darf man nicht vergessen, dass die Produktionskosten des Films lediglich $9 Mio betrugen! Es ist ohne Zweifel einer der größten Genre-Überraschungserfolge seit langer Zeit und eine Rückkehr zur Form für Shyamalan, der einst als einer der größten Erfolgsgaranten unter Regisseuren galt, bevor seine Karriere einige Rückschläge einstecken musste. Split ist jedoch auf dem besten Wege, Die Legende von Aang ($131,8 Mio) zu toppen und zu Shyamalans kommerziell erfolgreichem Film seit Signs – Zeichen ($228 Mio) vor 15 Jahren zu werden. Ein Gesamtergebnis von $135-140 Mio halte ich für wahrscheinlich.
Das dreifach oscarnominierte Feelgood-Drama Hidden Figures – Unerkannte Heldinnen gab lediglich um einen Platz nach und hielt sich mit einem Drop von 21,5% besser als fast alle Filme in der Top 12. Der $25 Mio teure Streifen spielte $8 Mio von Freitag bis Sonntag ein und brachte sein vorläufiges Gesamtergebnis auf stolze $131,5 Mio. Die Performance des Films in Kombination mit seiner Thematik erinnert stark an den Erfolg von The Help, der 2011 fast $170 Mio in Nordamerika einspielte. Auch Hidden Figures steuert auf ein Gesamtergebnis von $165-170 Mio zu.
Der familientaugliche Hundefilm Bailey – Ein Freund fürs Leben sank an seinem dritten Wochenende um 29,9% und drei Plätze auf $7,4 Mio und Rang 6 der US-Charts. Bis dato kann der Film $42,6 Mio vorweisen und sollte angesichts mangelnder Konkurrenz ums Familienpublikum in den nächsten Wochen auf insgesamt etwa $65 Mio kommen, was bei einem Budget von $22 Mio ein gutes Ergebnis ist.
Das Horror-Sequel Rings fiel erwartungsgemäß heftiger als jeder andere Top-10-Film und spielte $5,8 Mio (-55,2%) auf #7 ein. Nach zehn Tagen steht der Film bei $21,5 Mio. Mit direkter Konkurrenz von A Cure for Wellness und Get Out im Anmarsch, wird Rings die Kinos mit maximal $30 Mio verlassen.
Oscarfavorit La La Land verlor am Wochenende knapp ein Drittel seiner Kinos, fiel aber nur um 32,2% auf $5 Mio und belegte Rang 8 der Kinocharts. Mit $126 Mio ist La La Land bereits auf Platz 7 der erfolgreichsten Musicals aller Zeiten in Nordamerika aufgestiegen und wird kommendes Wochenende die Top 5 knacken. Wie weit der Film noch gehen wird, hängt natürlich von den Oscars ab, die er am 26. Februar gewinnen wird, doch da man davon ausgehen kann, dass er in der Königsklasse "Bester Film" aller Wahrscheinlichkeit nach prämiert werden wird, sollte der Film noch mindestens bis Ende März gut laufen und etwa $160-170 Mio in Nordamerika einspielen. Mit etwas Glück könnt La La Land auch das (nicht-inflationsbereinigte) Gesamtergebnis von Chicago (170,7 Mio) toppen.
Der ebenfalls oscarnominierte Streifen Lion schaffte es am Wochenende sogar, um 8,6% zuzulegen, obwohl er keine neuen Kinos erhielt. Mit $4,1 Mio machte er es sich auf Platz 9 der Charts bequem und kletterte auf ein vorläufiges Gesamteinspiel von $30,4 Mio. Mit sehr positiver Mundpropaganda im Rücken könnte das Drama mit Dev Patel und Nicole Kidman bis zu $50 Mio erreichen.
Abgerundet wurde die Top 10 durch die Sci-Fi-Romanze Den Sternen so nah, die um 53,6% auf $1,8 Mio fiel und nach zehn Tagen bei $6,6 Mio steht. Auch mit dem Valentinstag-Bonus sollte der Film insgesamt nicht mehr als $10 Mio einnehmen, was ihn zu einem klaren Flop macht.
Universals Animationsfilm Sing verließ in der 8. Woche die Top 10 und belegte mit $1,6 Mio (-59,7%) #11 der Charts. Insgesamt hat der Film bislang grandiose $265,4 Mio in Nordamerika eingenommen und ist bereits der mit Abstand erfolgreichste Film aller Zeiten, der es nie auf Platz 1 der US-Charts geschafft hat. Ohne große Konkurrenz in den nächsten Wochen sollte er insgesamt mehr als $270 Mio einnehmen.
Rogue One: A Star Wars Story spielte $1,5 Mio (-48,1%) auf Rang 12 ein und erreichte ein vorläufiges Ergebnis in Höhe von $527,2 Mio. Dem Film fehlen weniger als $8 Mio, um auf Platz 6 der erfolgreichsten Filme aller Zeiten in Nordamerika aufzusteigen, doch daran wird er vermutlich knapp scheitern. Aber auch über $532 Mio Einspiel kann sich Disney definitiv nicht beklagen.
Resident Evil: The Final Chapter fiel nach nur drei Wochen aus der Top 12 heraus und steht bei $25,2 Mio nach 17 Tagen. Der Abschluss (?) der Reihe mit Milla Jovovich wird nicht einmal $30 Mio in Nordamerika erreichen, was ihn dort zum mit Abstand umsatzschwächsten Teil des Franchises macht. Zum Glück fließen aus der Übersee weiterhin gute Einnahmen (bislang $110,4 Mio).
Oscarkandidat Manchester by the Sea erreichte nach 13 Wochen $45 Mio und sollte der von Amazon produzierte Streifen Casey Affleck den Oscar als "Bester Hauptdarsteller" einbringen, wird er auch $50 Mio knacken. Derweil erreichte das achtfach oscarnominierte Drama Moonlight $20,4 Mio nach acht Wochen. Knapp $5 Mio fehlen dem Film noch, um zum erfolgreichsten Streifen des Studios A24 zu werden. Je nachdem, wie es für ihn bei den Oscars ausgehen wird, könnte er es schaffen.