Biografisches Elton-John-Musical Rocketman mit Taron Egerton fiel an seinem zweiten Wochenende um zwei Plätze und 46,3% auf Rang 5 und $13,8 Mio. Insgesamt hat der Film nach zehn Tagen solide $50,3 Mio eingespielt. Bei einem Produktionsbudget von rund $40 Mio sollte er auf lange Sicht definitiv profitabel für Paramount werden. Positive Mundpropaganda sollte in den nächsten Wochen immer mehr Wirkung zeigen. Außerdem wird Rocketman nicht viel Konkurrenz um sein anspruchsvolles, erwachsenes Publikum haben. Deshalb erwarte ich weiterhin ein Gesamtergebnis in Höhe von $105-105 Mio.
Psychothriller Ma sank um 56,8% und belegte mit $7,8 Mio Platz 6 der Wochenendcharts. Nach zehn Tagen hat die $5-Mio-Produktion mit Octavia Spencer tolle $32,8 Mio eingenommen. Mit direkter Konkurrenz von Child’s Play, Annabelle 3 und Midsommar wird Ma bald von der Bildfläche verschwinden, sollte aber vorher etwa $43 Mio in den USA und in Kanada einnehmen.
Platz 7 ging an John Wick: Kapitel 3 – Parabellum, der sich deutlich besser hielt als jeder andere Top-12-Film und $7,4 Mio (-33,1%) umsetzte. Damit erreichte er ein vorläufiges Gesamteinspielergebnis von $138,7 Mio. Die Mundpropaganda des Films kann eindeutig mit der der ersten zwei Filme mithalten. Auch der Vatertag wird John Wick: Kapitel 3 zugutekommen. Insgesamt steuert das Action-Sequel auf grandiose $160 Mio zu.
Avengers: Endgame fiel um 39,4% und landete mit $4,9 Mio auf Platz 8. Nach sieben Wochen steht der Megablockbuster bei $824,4 Mio. Ich könnte mir vorstellen, dass sich Endgame zum nahenden Start von Spider-Man: Far From Home durch den Marvel-Bonus noch besser halten wird. Aktuell sieht es nach einem Gesamteinspiel von $841 Mio in Nordamerika aus. Weltweit hat Endgame bislang $2,731 Mrd eingenommen und liegt nur noch $57 Mio hinter Avatar.
Pokémon: Detektiv Pikachu verlor etwa ein Drittel seiner Kinos und sank daraufhin um 54,2%. Auf Rang 9 spielte er weitere $3,2 Mio ein und steht jetzt bei $137,6 Mio. Damit hat er bereits Lara Croft: Tomb Raider als umsatzstärkste Videospielverfilmung in Nordamerika überholt. Der Film wird die Kinos mit knapp $143 Mio verlassen.
Olivia Wildes in der Kritik vielgelobtes Regiedebüt Booksmart rundete die Top 10 mit $1,6 Mio (-51,7%) ab, nachdem der Film mehr als die Hälfte seiner Kinos eingebüßt hat. Insgesamt hat die Komödie $17,8 Mio nach 17 Tagen erwirtschaftet und sollte am Ende knapp $22 Mio umsetzen.
Bailey – Ein Hund kehrt zurück profitierte von Double-Features mit Universals Pets 2 und legte um 16,2% gegenüber der Vorwoche zu. Mit $1,3 Mio hielt sich die Fortsetzung auf Platz 11 der US-Charts. Insgesamt hat der Streifen $21 Mio eingespielt und wird schon bald aus den Charts verschwinden. Ihm winkt ein Gesamteinspiel von $25 Mio. Der Vorgänger nahm vor zwei Jahren $67,5 Mio ein.
Brightburn – Son of Darkness fiel um drei Plätze auf #12 der Charts und baute dabei 76,7% ab. Das lag u. a. daran, dass der Film mehr als 1500 seiner Kinos verloren hat. Am Wochenende spielte der von James Gunn produzierte Film nur noch knapp $571,000 ein und steht jetzt bei $16,4 Mio. Bei etwa $18 Mio wird für ihn Schluss sein. Immerhin betrugen die Produktionskosten (exkl. Marketing) nur $6 Mio.
Extrem beeindruckend ist Amazons Sundance-Publikumsliebling Late Night mit Emma Thompson und Mindy Kaling angelaufen. In nur vier Kinos spielte die Komödie knapp $246,000 ein und erreichte einen Schnitt von $61576. Kommendes Wochenende wird er in mehr als 1500 Kinos expandiert. Mit etwas Glück könnte er den Erfolg von The Big Sick wiederholen, der vor zwei Jahren $42,9 Mio eingespielt hat.
Die Flops wundern mich kein stück. Wenn man am Fan vorbei produziert kommen diese Zahlen zustande. Kino ist Luxus. Und die Leute wollen nicht verarscht werden. Ganz einfache Rechnung.
Bin gespannt wie sich der letzte MCU-Film in diesem Jahr schlägt. Der neue Spider-Man schließt immerhin an Avengers: Endgame an. Und Fanservice wird beim MCU groß geschrieben. Ne simple aber erfolgreiche Formel.