Box-Office USA: Cars 3 startet durch, Wonder Woman bleibt ein Phänomen

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All Eyez on Me, das Film-Biopic des legendären Rap-Künstlers Tupac Shakur, startete auf Rang 3 mit soliden $26,4 Mio von 2471 Kinos (im Schnitt $10698 pro Kino). Es ist zwar ein solider, jedoch kein überragender Start, wenn man die anhaltende Popularität von Tupac bedenkt und die Tatsache, dass Straight Outta Compton vor zwei Jahren mit $60 Mio angelaufen ist. Der Start ist vergleichbar mit dem des Biggie-Smalls-Biopics Notorious, das vor acht Jahren mit $20,5 Mio von 1638 Kinos angelaufen ist und insgesamt $36,8 Mio in den USA und in Kanada einspielte. Wie schon bei Notorious wird die Frontlastigkeit bei All Eyez on Me sehr hoch sein. Das bedeutet, dass die meisten, die Interesse an dem Film hatten, ihn bereits am Startwochenende sahen. Das wurde erst recht dadurch verstärkt, dass der Film an Tupacs Geburtstag am 16. Juni angelaufen ist. Deshalb stürzte der Film auch nach einem $12,8-Mio-Starttag am Samstag um fast 40% ein. Im Gegensatz zu den vernichtenden Kritiken waren die Zuschauerreaktionen am Startwochenende weitgehend positiv, mit einem "A-"-CinemaScore, (äquivalent einer "1-"). Doch auch das wird der Frontlastigkeit kaum entgegenwirken. Durch stärkere Wochentage wegen der Schulferien wird sich All Eyez on Me zwar etwas besser halten als Notorious und $50-60 Mio einspielen, doch der Tupac-Film kostete mit $40 Mio auch doppelt so viel. Insgesamt ist hier schon etwas Potenzial auf der Strecke geblieben. Wenn ein N.W.A.-Biopic mehr als $160 Mio einspielen kann und ein Film über Ray Charles vor 13 Jahren $75 Mio eingenommen hat, hätte All Eyez on Me ein Kandidat für $100 Mio sein können.

Die Mumie fiel an seinem zweiten Wochenende um zwei Plätze und 54,2% auf Rang 4 und $14,5 Mio. Natürlich profitierte das Reboot mit Tom Cruise ebenfalls vom Vatertag, was den Drop milderte. Dennoch war es im Vergleich zu den anderen Filmen ein verhältnismäßig heftiger Rückgang und mit direkter Konkurrenz durch Transformers: The Last Knight wird es kommendes Wochenende nicht besser werden. Bislang hat Die Mumie $57,1 Mio in Nordamerika eingespielt und wird sich letzten Endes mit $80-85 Mio begnügen müssen, was angesichts seines $120-Mio-Produktionsbudgets (ohne Marketing) desaströs wäre, hätte er nicht in der Zwischenzeit schon $237 Mio außerhalb von USA und Kanada eingespielt. Übersee-Umsätze könnten den Start des Dark Universe gerade noch retten.

Der Haifilm 47 Meters Down spielte $11,2 Mio von 2270 Kinos am Wochenende ein (im Schnitt $4936 pro Kino), was für #5 der US-Charts reichte. Wenn man bedenkt, dass der Film vor einem Jahr noch direkt auf DVD und Blu-ray veröffentlicht werden sollte und seit Monaten in sehr guter Qualität online kursiert, ist es ein hervorragender Start. Bereits letzten Sommer bewies The Shallows ($55,1 Mio), dass trotz der Verwässerung des Subgenres durch Sharknado und Co immer noch Interesse an Hai-Horror im Kino besteht. 47 Meters Down hatte nicht die Starpower von Blake Lively, doch angesichts der Umstände ist es ein sehr respektabler Start. Die Zuschauer waren wenig angetan und vergaben im Schnitt einen "C"-CinemaScore (äquivalent einer "3"). 47 Meters Down hatte am Wochenende große Konkurrenz um das Frauen-Zielpublikum durch Wonder Woman und Girls Night Out. Etwa 57% der Kinogänger, die ein Ticket für den Streifen gekauft haben, waren weiblich. Mit weniger direkter Konkurrenz wäre also ein noch besserer Start möglich gewesen. Insgesamt wird 47 Meters Down etwa $28-32 Mio in den USA und in Kanada einnehmen.

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Platz 6 ging an Pirates of the Caribbean: Salazars Rache, der an seinem vierten Wochenende um nur 16,9% auf $9 Mio fiel. Das Sequel profitierte einerseits vom Vatertag, andererseits aber auch von den Double-Features mit dem studioeigenen Cars 3. Insgesamt hat das fünfte Piratenabenteuer mit Johnny Depp als Captain Jack Sparrow $150,6 Mio nach 24 Tagen eingespielt und steuert auf $170 Mio in Nordamerika zu. Weltweit hat der Film bereits mehr als $650 Mio eingenommen.

Den schwächsten Einstand unter den breiten Neustarts am Wochenende hatte Girls Night Out mit Scarlett Johansson in der Hauptrolle. Der Film spielte von Freitag bis Sonntag nur $8 Mio von 3162 Kinos ein ($2531 pro Kino) und wurde von den Zuschauern mit einem "C+"-CinemaScore (äquivalent einer "3+") bewertet. Die Mischung aus Very Bad Things und Hangover lockte vor allem ein älteres Frauenpublikum in die Kinos (69% Frauen, 80% über 25) und konkurrierte dadurch direkt mit Wonder Woman und 47 Meters Down. Obwohl der Film nur $20 Mio kostete, kommen etwa $35 Mio an Marketingausgaben in Nordamerika hinzu, sodass der Film es nicht leicht haben wir, auf schwarze Zahlen zu kommen. In den USA und in Kanada wird er maximal $25 Mio einspielen. Für Scarlett Johansson ist es bereits der zweite Box-Office-Flop dieses Jahr nach Ghost in the Shell ($40,6 Mio).

Captain Underpants fiel um fünf Plätze auf Rang 8 und sammelte weitere $7,2 Mio (-41%) am Wochenende ein. Obwohl der Film durch die Konkurrenz von Cars 3: Evolution sichtlich getroffen wurde, waren die Auswirkungen nicht so verheerend, wie sie hätten sein können. Der Animationsfilm von DreamWorks spielte bis dato $57,8 Mio ein und sollte insgesamt etwa $77 Mio erreichen, bevor er sich aus den Kinos verabschiedet.

Wie Pirates, profitierte auch Guardians of the Galaxy Vol. 2 sowohl vom Vatertag (an dem der Film um 9,4% zulegte!) als auch vom Start von Cars 3 und gab an seinem siebten Wochenende um 19,7% nach. Etwa $5,1 Mio brachten das vorläufige Einspiel des Films auf $374,9 Mio. Damit hat er Spider-Man 2 als achterfolgreichste Comicverfilmung in Nordamerika abgelöst. Aktuell sieht es für Guardians 2 nach einem Gesamteinspiel von $390 Mio aus.

It Comes at Night rutschte an seinem zweiten Wochenende auf Platz 10 der US-Kinocharts ab und verlor dabei 56,6% seiner Zuschauer von der Vorwoche. Angesichts der extrem negativen Mundpropaganda hätte es auch schlimmer ausgehen können. Der Horrorthriller spielte $2,6 Mio ein und steht jetzt bei $11,1 Mio. Mit etwa $16 Mio wird der Film die Kinos verlassen.

Deutlich besser hielt sich an seinem zweiten Wochenende das Kriegsdrama Megan Leavey, das 33,3% abbaute und $2,5 Mio einspielte. Nach zehn Tagen steht der Film mit Kate Mara bei $8,4 Mio und wird insgesamt etwa $15 Mio erreichen.

Auch der Vatertag konnte Baywatch nicht retten. Die Verfilmung der Neunziger-Kultserie verlor mehr als Hälfte ihrer Kinos und fiel um 65,3% auf $1,6 Mio und Rang 12. Bislang spielte der Streifen $55,2 Mio ein. Bei $59 Mio sollte dann auch Schluss sein.

Colin Trevorrows Indie-Drama The Book of Henry scheiterte an gemischten Kritiken und belegte zum Start lediglich Rang 13 mit $1,4 Mio von 579 Kinos. Mehr als $5 Mio wird der Film nicht einspielen.

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