Deadpool 2 fiel um zwei Plätze und 38,6% auf Rang 5 und $8,7 Mio. Sein Gesamteinspiel beläuft sich nun auf $294,5 Mio nach sechs Wochen. Damit liegt er 10% unter dem ersten Deadpool im selben Zeitraum, hat allerdings für ein Sequel wirklich gut abgeschnitten. Bald wird Deadpool 2 zum fünften R-rated-Film überhaupt, der die $300-Mio-Barriere überschreitet. Mit der direkten Konkurrenz von Ant-Man and the Wasp in Sicht, wird die Comicverfilmung nicht mehr lange in der Top 10 verweilen. Insgesamt sollte der Film etwa $315 Mio einnehmen, bevor er aus den Kinos raus ist. Weltweit steht Deadpool 2 kurz davor, $700 Mio zu erreichen. Das weltweite Gesamteinspiel des Erstlings ($783,1 Mio) wird er nur knapp verfehlen.
Auf Platz 6 startete das Blaxploitation-Remake Superfly, das von Freitag bis Sonntag $6,9 Mio von 2220 Kinos einspielte (im Schnitt $3095 pro Kino). Einschließlich des Vorstarts am Mittwoch steht das Einspiel des Films bei $9 Mio. Die Kritiken waren überwiegend negativ oder gemischt, doch die Zuschauerreaktionen eher positiv. Der CinemaScore beträgt "B+", äquivalent einer "2+". Dennoch ist das Genre in der Regel frontlastig und mehr als $19-20 Mio wird Superfly vermutlich nicht einspielen – bei einem Produktionsbudget von $16 Mio (ohne Marketingausgaben).
Der gefeierte Horrorstreifen Hereditary – Das Vermächtnis sank um drei Plätze auf Rang 7. Dabei fiel er um 49,5% auf $6,9 Mio. Der Rückgang hätte deutlich schlimmer sein können, angesichts der furchtbaren Mundpropaganda unter Mainstream-Zuschauern, die ihm einen "D+"-CinemaScore (äquivalent einer "4+") verpassten. Doch sehr positive Kritiken helfen dem Film in den Programmkinos. Mit $27 Mio nach zehn Tagen ist Hereditary bereits der dritterfolgreichste Film des Studios A24, nach Lady Bird ($49 Mio) und Moonlight ($27,9 Mio). Er wird zwar die Spitze knapp verfehlen, doch wahrscheinlich wird Hereditary tolle $45 Mio erreichen (A24 bezahlte lediglich unter $10 Mio für die Filmrechte).
Avengers: Infinity War profitierte am Wochenende doppelt – vom Vatertag und den Double Features mit Disneys Die Unglaublichen 2. Das Superhelden-Megaensemble baute nur 24,8% ab und spielte weitere $5,4 Mio ein. Mit insgesamt $664,3 Mio nach acht Wochen zog Infinity War an Titanic in Nordamerika vorbei und belegt jetzt den 4. Rang unter den größten Kinohits aller Zeiten in den USA und in Kanada (hinter Star Wars – Das Erwachen der Macht, Avatar und Black Panther). Weiter vorrücken wird er vermutlich nicht, doch er wird Black Panther, der auf $700 Mio zusteuert, nur knapp verfehlen. Ich gehe von einem Gesamteinspiel von etwa $685 Mio aus. Weltweit hat Avengers: Infinity War bis dato $2,02 Milliarden eingenommen und hat noch eine kleine Chance, Das Erwachen der Macht ($2,07 Mrd) zu toppen und auf Platz 3 der weltweit größten Hits hinter Avatar und Titanic aufzusteigen. Alles in allem hat der Film die hohen Box-Office-Erwartungen mehr als erfüllt.
Das Survival-Drama Die Farbe des Horizonts mit Shailene Woodley und Sam Claflin stürzte um 58,3% auf $2,2 Mio und steht jetzt bei $26,9 Mio. Dabei fiel der Film auch um drein Plätze auf #9 der Charts. Insgesamt winken ihm enttäuschende $31 Mio in Nordamerika.
Book Club rundete mit $1,8 Mio (-57,4%) die Top 10 ab. Er erlitt den zweitheftigsten Drop in der Top 10, da er über ein Drittel seiner Kinos einbüßte. Nichtsdestotrotz ist der Film bislang hervorragend gelaufen und steht bei knapp $62 Mio. Er wird insgesamt etwa $67 Mio umsetzen, knapp das Fünffache seines Startwochenendes. Es ist der größte Kinohit für Diane Keaton seit Was das Herz begehrt mit Jack Nicholson vor 15 Jahren.
Das Mafia-Drama Gotti mit John Travolta landete mit $1,7 Mio von 503 Kinos auf Platz 11 der Charts. Kritiker haben kein gutes Haar den dem Film gelassen, doch scheinbar waren zumindest einige Kinogänger neugierig, Travolta in der Rolle des berüchtigten New Yorker Paten zu sehen. Insgesamt wird der Film voraussichtlich etwa $4-5 Mio einnehmen.
Der indische Streifen Race 3 erspielte knapp unter $1,7 Mio von 314 Kinos am Wochenende, was für Platz 12 reichte. Zum Start nahm er bereits mehr ein als seine beiden Vorgänger in ihrer gesamten Laufzeit. Allerdings sollte er auch, wie jene, sehr frontlastig sein und nicht viel mehr als $3 Mio einnehmen.
Der Dokumentarfilm RBG über Ruth Bader Ginsburg überschritt am Wochenende die $10-Mio-Marke, was für eine Doku wirklich bemerkenswert ist. Inzwischen gehört RBG zu den 30 erfolgreichsten Dokumentarfilmen aller Zeiten. Zieht man Mainstream-freundliche Natur- und Musikdokus ab, befindet sich RBG bereits locker unter den ersten zehn. Insgesamt könnte RBG knapp $13 Mio erreichen, genug für einen Platz in der Top 25 aller Dokus in Nordamerika.