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Quelle: Boxofficemojo
Erst zum zweiten Mal in der nordamerikanischen Box-Office-Geschichte gab es gleich zwei Starts oberhalb von $100 Mio hintereinander. Das erste Mal war, als erst Shrek der Dritte die Marke knackte, gefolgt von Pirates of the Caribbean – Am Ende der Welt am Memorial-Day-Wochenende 2007. Diesmal ergab sich eine solche Situation sogar ohne Feiertagshilfe. Dadurch erspielte die gesamte Top 12 satte $271,3 Mio. Das war 4% mehr als das vorige Wochenende und 104% mehr als entsprechende Juni-Wochenende aus dem letzten Jahr, als Transformers: The Last Knight auf Platz 1 enttäuschte. Insgesamt wurde es zum zweitgrößten Wochenende (nach Gesamtumsatz der Top 12) des Jahres, zum viertgrößten überhaupt sowie zum umsatzstärksten Wochenende im Juni. Kinobetreiber in den USA und in Kanada dürfen sich die Hände reiben.
Auf Platz 1 startete Jurassic World: Das gefallene Königreich mit $148 Mio von 4475 Kinos durch. Der fünfte Teil der Jurassic-Park-Reihe erzielte einen Schnitt von $33078 pro Spielstätte. Mit einem Kino mehr als Avengers: Infinity War war es der zweitbreiteste Start aller Zeiten in Nordamerika Lediglich Ich – Einfach unverbesserlich 3 lief in noch mehr Kinos an.
Universal kann mit dem Ergebnis mehr als zufrieden sein, auch wenn es 29% unter dem Startwochenende von Jurassic World liegt. Jener stellte vor drei Jahren mit $208,8 Mio einen neuen Startrekord auf und schlug damit überraschend Marvel’s The Avengers. Seitdem toppten nur Avengers: Infinity War ($257,7 Mio), Star Wars – Das Erwachen der Macht ($248 Mio) und Star Wars – Die letzten Jedi ($220 Mio) den Start des Films. Doch Jurassic World war ein einzigartiges Phänomen, das von der Nostalgie und der Beliebtheit von Spielbergs Original enorm profitierte. Als Jurassic World in die Kinos kam, haben die Kinogänger seit 14 Jahren die Dinosaurier aus Jurassic Park nicht mehr auf der Leinwand gesehen. Es war schon im Vorfeld klar, dass der Nachfolger dessen gigantischen Erfolg nicht wiederholen können würde, sondern wie ein "gewöhnliches" Blockbuster-Sequel laufen würde. Dass er dennoch fast $150 Mio zum Start eingebracht hat, ist bemerkenswert. Es ist das viertbeste Startwochenende des Jahres (nach Infinity War, Black Panther und Die Unglaublichen 2) sowie der beste Start eines Films, der nicht von Disney ist. In der All-Time-Liste platziert sich Jurassic World: Das gefallene Königreich auf Rang 20. Für Universal ist es der zweitbeste Start des Studios, lediglich hinter dem ersten Jurassic World.
Sogar wenn man die Startergebnisse aller Jurassic-Park-Filme um die Inflation bereinigt, liegt Das gefallene Königreich immer noch vor den ersten drei und lediglich hinter seinem direkten Vorgänger. Es bleibt ein unheimlich beliebtes Franchise, insbesondere unter Familien. Laut Universal waren 56% der Zuschauer am Startwochenende jünger als 25. Trotz teilweise durchwachsener Rezensionen genießt das Sequel positive Mundpropaganda. Der CinemaScore beträgt nach einer Zuschauerumfrage "A-", äquivalent einer "1-". Das ist besser als bei den ersten zwei Jurassic-Fortsetzungen. Da sich der Film am Samstag mit einem Minus von 15,1% gegenüber Freitag fast identisch zum ersten Jurassic World hielt, scheint er auch nicht erheblich frontlastiger zu sein. Sollte sich der Film über den Rest seiner Laufzeit genau so alten wie der erste, wird er fast $470 Mio in Nordamerika erreichen. Da mit Ant-Man and the Wasp jedoch sehr starke Konkurrenz bevorsteht, wird es wohl eher auf $390-420 Mio hinauslaufen. Auch das wäre jedoch ein fantastisches Ergebnis und genug für einen Platz in der Top 5 des Jahres.
Weltweit hat Jurassic World: Das gefallene Königreich bis dato gigantische $712 Mio eingespielt und wird die Milliardenmarke wieder locker knacken.
Die Unglaublichen 2 bekam die mächtige Konkurrenz der Dinos zu spüren und sank um 56% auf $80,3 Mio an seinem zweiten Wochenende. Es ist das siebtbeste zweite Wochenendergebnis aller Zeiten in den USA und in Kanada. Allerdings hielt sich der Film in Woche 2 deutlich schlechter als Findet Dorie und Toy Story 3, die jeweils um 46% bzw. 46,2% nachgaben. Doch die beiden hatten auch keinen familienfreundlichen $150-Mio-Start an ihrem zweiten Wochenende gehabt, was den heftigen Rückgang durchaus erklärt. Insgesamt hat Die Unglaublichen 2 in den ersten zehn Tagen $349,8 Mio erwirtschaftet und damit alle Pixar-Filme überholt bis auf Alles steht Kopf ($356,5 Mio), Toy Story 3 ($415 Mio) und Findet Dorie ($486,3 Mio). Außerdem belegt das Sequel Platz 9 unter allen erfolgreichsten computeranimierten Filmen in Nordamerika. Der Spitzenplatz wird nicht lange auf sich warten lassen. Der deutliche Drop gefährdet die Chancen des Films auf $600 Mio, doch der absolute Mangel an Konkurrenz im August wird dem Film stark helfen, sodass er irgendwo im Bereich von $580-610 Mio landen sollte.
Ocean’s 8 war wieder einmal passendes Kontrastprogramm für die Kinogänger, die weder an Kinos noch an Superhelden interessiert waren und gab mit 39,1% weniger nach als jeder andere nicht-expandierende Film in der Top 10. Der am Wochenende drittplatzierte Ensemble-Streifen spielte $11,5 Mio ein und steht jetzt bei $100,3 Mio. Damit liegt Ocean’s 8 immer noch vor allen anderen teilen der Reihe, auch wenn Ocean’s Eleven die Lücke schnell schließt. Auch in den kommenden Wochen sollte sich der Streifen mit Sandra Bullock, Cate Blanchett und Anne Hathaway gut halten und letztlich etwa $135 Mio erreichen, bevor er aus den Kinos verschwindet. Warner Bros. darf damit mehr als zufrieden sein und eine weitere Fortsetzung erscheint wahrscheinlich.
Auf Seite 2 erfahrt Ihr die neusten Einspielergebnissen von Solo: A Star Wars Story, Avengers: Infinity War und Hereditary.