Box-Office USA: X-Men Apocalypse enttäuscht, Alice 2 floppt

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Bad Neighbors 2 rundete die Top 5 mit $9,4 Mio an seinem zweiten Wochenende ab und baute 57% seit seinem Start ab. Mit nur $38,6 Mio auf der Bank nach zehn Tagen liegt das Comedy-Sequel bereits 57% hinter seinem Vorgänger und der Abstand wird sich in den nächsten Wochen nur noch vergrößern. Da Universal jedoch nur $35 Mio für den Streifen ausgab, wird am Ende (dank internationalem Einspiel) ein kleiner Profit zustandekommen. In Nordamerika steuert der Film auf etwa $60 Mio zu, also knapp 60% weniger als Teil 1. Der Rückgang ist vergleichbar mit dem von Ted 2 gegenüber seinem Vorgänger letztes Jahr.

Disneys The Jungle Book hielt sich mit einem Rückgang von lediglich 35,2% besser als jeder andere Film in der Top 12, fiel um einen Platz auf Rang 6 und spielte von Freitag bis Sonntag weitere $7,1 Mio ein. Damit brachte der Streifen seinen vorläufigen Umsatz in Nordamerika auf stattliche $338,6 Mio und überholte den ersten Alice im Wunderland. The Jungle Book ist mittlerweile der zehnterfolgreichste Film aller Zeiten für Disney in Nordamerika und der erfolgreichste, der weder ein Sequel ist noch ein Animationsfilm. Zieht man alle Sequels ab, gehört The Jungle Book bereits zu den 15 erfolgreichsten Originalfilmen aller Zeiten in Nordamerika und es sieht nicht danach aus, als würde sein Vormarsch in absehbarer Zeit gestoppt werden. Die Mundpropaganda ist äußerst positiv und ich erwarte noch eine lange Laufzeit über den Sommer hinweg, sodass der Streifen etwa $360 Mio in den USA und in Kanada erreichen sollte. Sogar Deadpool ($363 Mio) ist durchaus noch in seiner Reichweite.

Shane Blacks Krimikomödie The Nice Guys stürzte an ihrem zweiten Wochenende um drei Plätze auf #7 und spielte $6,5 Mio ein (-41,8%). Insgesamt hat der Streifen bis dato $21,9 Mio eingenommen, was bei einem $50 Mio Budget und angesichts der Starpower von Russell Crowe und Ryan Gosling leider sehr enttäuschend ist. Mit mehr als $35 Mio ist hier nicht zu rechnen.

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Etwas besser hielt sich in der dritten Woche der Thriller Money Monster mit George Clooney und Julia Roberts, der um 38,3% nachgab und mit $4,3 Mio Platz 8 der Charts belegte. Insgesamt hat der Film in 17 Tagen etwa $34 Mio eingenommen. Da er in den nächsten Wochen jedoch die meisten seiner Leinwände und Kinos an die Neustarts verlieren wird, erwarte ich maximal $43 Mio als Gesamteinspiel.

Ein überraschender Neueinsteig in die Top 10 war die Jane-Austen-Adaption Love & Friendship mit Kate Beckinsale. An seinem dritten Wochenende expandierte der Film in 446 weitere Kinos (und spielt nun in insgesamt 493 Lichtspielhäusern in Nordamerika). In diesen setzte der Film $2,4 Mio um, was für den neunten Platz der Charts reichte. Darüber hinaus gelang Love & Friendship ein starker Schnitt von $4895 pro Kino, sodass in den nächsten Wochen vermutlich weitere Expansionen folgen werden. Bislang nahm Love & Friendship $3,4 Mio in Nordamerika ein und sollte sich gut als Kontrastprogramm zu den ganzen großen Blockbustern schlagen. Es würde mich nicht überraschen, wenn der Film $15-20 Mio in Nordamerika einspielt.

Platz 10 ging mit $800,000 (-52,4%) an Zoomania, der sein 13. (!) Wochenende in der Top 10 verbrachte und mittlerweile bei $335,8 Mio steht. Es fehlen exakt $200,000 bis zum finalen Einspiel von Minions und damit wird Zoomania auf Rang 6 der erfolgreichsten computeranimierten Filme in Nordamerika aufsteigen. Wie auch bei The Jungle Book erwarte ich noch eine längere Laufzeit unter dem Radar für Zoomania, sodass der Film letzten Endes über $340 Mio einspielen sollte.

Ein weiterer Indie-Überraschungserfolg belegte Platz 11 der Charts. Die schräge Dystopie The Lobster spielte $750,000 von 116 Kinos ein (92 mehr als in der Vorwoche) und steht nach drei Wochen im limitierten Verleih bei $1,6 Mio. Hier sind bis zu $10 Mio auf lange Sicht möglich.

Das Schlusslicht der Top 12 war am Wochenende der Horrorfilm The Darkness, der um 68,6% auf etwa $710,000 fiel und nach 17 Tagen nur $9,8 Mio vorweisen kann. Der Streifen wird die Kinos demnächst mit etwa $11 Mio verlassen.

1 COMMENT

  1. "Immer mehr" ist nicht nur das kapitalistische Konzept auch der Filmbranche- und man vergißt dabei schnell, das gut Ding eben auch gut Muße benötigt.
    Damit will nicht gesagt sein, das die Marvels und die DC-Ableger in irgendeiner Weise schlecht seien, aber das der Konsument eben hier Qualität im besonderen Maße fordert. In Zeiten wirtschaftlicher Ungleichgewichte irgendwie nachvollziehbar und Mittelmaß wird dann schnell abgestraft.
    War 2015 nicht unbedingt ein absolut herausragendes Filmjahr, zumindest quantitativ, werden wir 2016 von einer Vielzahl von Blockbustern überrollt, dies sicherlich ein Resultat des wirtschaftlichen Erfolges der Filmbranche, und alle sicherlich auch beachtenswert, allerdings wie bereits gesagt, unter dem Gesichtspunkt wirtschaftlicher Unausgewogenheiten und anbetrachts der Tatsache, das das Jahr eben nur 52 Wochenenden hat und andere Bereiche hier ebenfalls fordern, wird zumindest einigen Konsumenten die Wahl immer schwerer gemacht.
    Neben den altrenomierten Filmgesellschaften drängen dabei auch noch weitere auf dem Markt, so das die Vielfalt immer größer wird, schnell kann dabei die eigene Erfolgsgeschichte auch wieder in einen Verdrängungswettbewerb münden, wenn gewisse Regeln nicht erkannt und eingehalten werden, was sicherlich letztlich für alle sehr bedauerlich wäre.
    Auch wenn jede Filmgesellschaft in der Regel nur 1-2 Megablockbuster im Jahr stemmen kann, sollte klar werden, das aus diesem Grunde der wirtschaftliche Kapitalfluß irgendwann nicht mehr ins Unendliche steigen kann und das der Unterschied zwischen Erfolg und Flop auch schnell marginal werden kann.
    Waren anfangs noch 2-3 Superheldenfilme im Jahr im Angebot, sind es mittlerweile fast das 3-fache, kein Wunder, das dann der ein oder andere dann auch auf der Strecke bleiben kann, wenngleich ich dies an sich bedauern würde.
    In der Regel kann jede Filmgesellschaft im Jahr 1-2 Megablockbuster stemmen, ob es noch mehr werden sollten, liegt letztlich in deren Verantwortungs- und Entscheidungsbereich. Bei diesen sollte auf jeden Fall die Qualität herausstechend sein, nur dann wird der Konsument dies auch honorieren wollen. Also mehr Klasse als Masse, dies gilt in allen Punkten, auch im Hinblick auf das Kostenbudget!
    Den Konsumenten kann man nur anraten, ansonsten angemessen zwischen den Filmgesellschaften zu streuen, das gilt zumindest bei denen, die nur begrenztes Budget haben, alle anderen können ruhig bei allen Blockbustern des Jahres so oft wie möglich zugreifen, letztlich würden in diesem Sinne dann wir alle davon profitieren. Mehr ist von Seiten des Konsumenten nicht möglich.
    In diesem Sinne würde ich wünschen, das alle großartigen Blockbuster des Jahres entsprechende Würdigung und profitable Anerkennung finden, wenn gleich die vorgenannten Punkte immer wichtiger werden.
    Dann werden wir uns auch in den nächsten Jahren über eine angemessene und großartige Versorgung aus der Filmbranche freuen können.

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