Quelle: Boxofficemojo
Nach dem langen Abwärtstrend im April, ging es erwartungsgemäß am ersten Maiwochenende, welches seit Anfang der 2000er traditionell die Kino-Sommersaison in den USA einläutet, im Blitztempo nach oben. Iron Man 3 startete über den (bereits hohen) Erwartungen und bescherte der Gesamt-Top-12 einen Anstieg um 156,2% gegenüber der Vorwoche auf $210,9 Mio! Das Wochenendeinspiel des Comicsequels machte unglaubliche 82,6% des gesamten Top-12-Box-Office aus und hatte damit den dritthöchsten Anteil aller Zeiten des #1-Films an der Top 12. Das Gesamteinspiel der Top 12 war das zehnthöchste aller Zeiten und das höchste seit dem Juli-Wochenende letztes Jahr, als The Dark Knight Rises anlief. Trotz dieser zweifelsohne beeindruckender Zahlen, ging es für die Top 12 gegenüber dem gleichen Wochenende im Vorjahr um ganze 15,5% runter! Wie erwartet konnte nämlich auch Iron Man 3’s gigantisches Startwochenende nicht mit Marvel’s The Avengers' Rekordstart ($207,3 Mio) vom letzten Jahr mithalten. So bleibt das Gesamt-Box-Office von 2013 weiterhin ganze 11,1% hinter 2013, doch spätestens in zwei Wochen, wenn Star Trek into Darkness anläuft, wird sich das Blatt wenden und die Aufholjagd von 2013 wird beginnen. The Avengers hat zwar ein riesiges Einspiel letztes Jahr erwirtschaftet, doch dafür hat er die meisten anderen Mai-Filme unter sich begraben. Das wird diesen Mai anders sein, sowohl Fast & Furuous 6 als auch Star Trek into Darkness sollten jeweils mehr als $200 Mio einspielen, was keinem anderen Mai-Film von 2012 außer Marvel’s The Avengers gelang.
Dass Iron Man 3 sehr gut sanlaufen würde, war gegeben. Nach dem Erfolg von The Avengers, war das Marvel-Universum so beliebt wie nie zuvor, es war zudem der erste Film der Iron-Man-Serie, der in 3D in die Kinos kam und der Markt war nach einem schwachen April reif für einen Überflieger. Dass Iron Man 3 mit $174,1 Mio von 4253 Kinos das zweitbeste Startwochenende aller Zeiten hinlegen würde – damit hat kaum jemand gerechnet. Somit gehören Robert Downey Jr. und Marvel die zwei besten Starts aller Zeiten (Nummer 1 mit großen Abstand bleibt Marvel’s The Avengers mit $207,3 Mio). So schlug Iron Man 3 Harry Potter und die Heiligtümer des Todes Teil 2 und The Dark Knight Rises mit Leichtigkeit, ganz zu schweigen von den anderen Iron-Man-Streifen. Dabei war das Franchise immer ein Riesenerfolg. Das erste Abenteuer des Eisernen Mannes eröffnete 2008 mit $98,6 Mio – seinerzeit das zehntbeste Startwochenende aller Zeiten. Iron Man 2 setzte noch einen drauf mit $128,1 Mio, der fünftbeste Start aller Zeiten. Doch die Zahlen von Iron Man 3 legen eins nahe – der Film verhielt sich mehr wie ein Sequel zu The Avengers, denn wie ein weiterer Solo-Film aus der Iron-Man-Reihe. Denn sogar wenn man die Inflation, den 3D-Bonus und den deutlich höheren IMAX-Anteil berücksichtigt, so wurden für Iron Man 3 dennoch deutlich mhr Tickets gelöst als für seinen Vorgänger (und das trotz der mittelmäßigen Resonanz gegenüber Iron Man 2). Das großartige Mundpropaganda von The Avengers (immerhin erhilt er einen "A+"-CinemaScore!) verhalf Iron Man 3 als Quasi-Sequel zu einem Riesenstart. Entscheidend ist hierbei natürlich, dass Robert Downey Jr. als Iron Man weiterhin das Highlight des Avengers-Universums bleibt.
Um diesen grandiosen Start auseinanderzunehmen: Iron Man 3 gelang mit $68,9 Mio (wovon etwa $15,6 Mio aus Mitternachtsvorstellungen kamen) der siebtbeste Starttag aller Zeiten. Nur Marvel’s The Avengers, The Dark Knight Rises, der letzte Harry Potter und drei Twilight-Filme liefen besser an. Am Samstag fiel er jedoch nur um 9,6% und hielt sich somit sogar besser als The Avengers. Damit erreichte er mit $62,3 Mio den zweitbesten Samstag aller Zeiten. Am Sonntag spielte er $43 Mio ein – nur The Avengers und The Dark Knight hatten einen stärkeren ersten Sonntag. Knapp 45% seines Einspiels am Wochenende kamen von 3D-Vorstellungen, was den leichten Abwärtstrend für 3D in Nordamerika bestätigt – bei The Avengers waren es noch 52%! Jedoch hat Iron Man 3 tolle IMAX-Zahlen erzielt. Etwa $16,5 Mio spielte er in IMAX-Kinos ein. Nur The Dark Knight Rises hatte mit $19 Mio einen besseren IMAX-Start. Auch die zukkünftige Prognose sieht fgür das Sequel blendend aus. Die Zuschauer lieben den Film und vergaben ihm am Wochenende einen "A"-CinemaScore (äquivalent einer "1"). Außerdem bewies er geringe Frontlastigkeit am Wochenende. Im schlimmsten Szenario, würde Iron Man 3 zumindest eine Ausdauer zeigen wie Iron Man 2. Das würde ihn auf $425 Mio bringen. Es gibt jedoch Grund anzunehmen, dass er sich deutlich besser halten wird. Folgt der dem Verlauf von The Avengers, wird er bei mehr als $520 Mio landen. Auch das wird aber nicht passieren – zu stark wird die Konkurrenz seitens Fast & Furious 6 und Star Trek into Darkness sein. Deshalb wird er irgendwo dazwischen landen. Es ist schon unwahrscheinlich, dass er unter $450 Mio seine Laufzeit beenden wird. Es sieht eher nach einem Gesamteinspiel von $450-475 Mio aus, sodass er eine kleine Chance hat, in der All-Time Top 5 der erfolgreichsten Filme aller Zeiten in den USA zu landen. Damit wäre er darin nach The Avengers und nach The Dark Knight die dritte Comicbuchverfilmung und die anderen beiden wären dann Filme von James Cameron). Es könnte für das Marvel-Universum nicht besser laufen!
Von Iron Man 3 stark getroffen (auch dieser richtete sich stark an ein männliches Publikum), ging es für Pain and Gain um unbarmherzige 62,9% runter auf $7,5 Mio und Platz 2 der Charts. Der Michael-Bay-Film hat in seinen ersten zehn Tagen $33,8 Mio erwirtschaftet. Bei einem Budget von $26 Mio ist das natürlich löblich, doch andererseits hätte man bei einem solchen Starpower (Michael Bay, Mark Wahlberg, The Rock) doch mehr erwartet. So wird The Rocks Snitch mit etwa $43 Mio enden, während Pain and Gain momentan auf $45-50 Mio Gesamteinspiel zusteuert. Bedenkt man aber, dass Snitch deutlich weniger Starpower vorzuweisen hatte und in etwa 800 Kinos weniger anlief, lässt es Pain and Gains Ergebnis enttäuschend erscheinen. Bay wird wohl vorerst bei großen Blockbusterfilmen bleiben.
Platz 3 ging, wie in der Vorwoche, an 42. Das Baseball-Drama verlor etwa 43,2% und erreichte am Wochenende $6,1 Mio. Insgesamt hat der Film bisher $78,2 Mio eingespielt und ist damit bereits der zweiterfolgreichste Baseball-Film aller Zeiten. Eine Klasse für sich ($107,5 Mio) wird er nicht erreichen, doch $100 Mio erscheinen weiterhin als möglich, auch wenn der Weg dorthin länger und beschwerlicher sein wird, als ich ursprünglich annahm. Allerdings wird es 42 helfen, dass er eine gute Alternative zu den ganzen Actionblockbustern im Mai darstellt und ein deutlich älteres Publikum anspricht.
Oblivion wurde von Iron Man 3 regelrecht vernichtet. Es ging für den Sci-Fi-Film um 68,3% runter auf Rang 4 und $5,6 Mio. Nach 17 Tagen hat der Film $75,8 Mio eingenommen. Der Verlust seiner IMAX-Leinwände hat ihm enorm geschadwet. Spätestens Star Trek ino Darkness wird ihn endgültig aus den Charts verbannen. Hier sieht es nach einem etwas enttäuschenden Einspiel von $85 Mio aus – nur $5 Mio mehr als Jack Reacher, trotz Blockbuster-Status und IMAX!
Die Croods konnte sich auf Platz 5 halten und erreichte einen soliden Rückgang von 37,5% auf $4,2 Mio. Insgesamt steht das Animationsabenteuer bei $168,7 Mio. Da die kommenden beiden Wochenenden weiterhin konkurrenzfrei bleiben werden für ihn, wird er es noch auf $180 Mio bringen.
Auf Platz 7 stieg von Platz 11 in derVorwoche das Independent-Drama Mud auf. Der Film von Jeff Nichols legte um 213 Kinos von 363 auf 576 zu, verlor dabei nur 2,5% seines Publikums und spielte $2,2 Mio am Wochenende ein. Insgesamt steht der Film bei $5,2 Mio und ist somit bereits der siebterfolgreichste Streifen aller Zeiten für sein Studio, Roadside Attractions. Hier ist ein Gesamtergebnis von $15-20 Mio zu erwarten, da auch noch eine weitere Expansion ansteht.
Die fantastische Welt von Oz legte dank seinen Double-Features mit Iron Man 3 (beide stammen von Disney) an seinem 9. Wochenende um tolle 16,7% zu, obwohl er sogar 450 Kinos verlor. Dank $2,1 Mio am Wochenende, stieg er von #13 auf #8 auf und brachte sein vorläufiges Gesamtergebns auf tolle $228,9 Mio!
Enen Meilenstein erreichte Jurassic Park. Dank der 3D-Wiederaufführung hat der Dino-Blockbuster insgesamt (einschließlich der Originalaufführung) $400 Mio in den USA geknackt und wurde zum 16. Film in der Box-Office-Geschichte, dem dies gelang.