Curse of Chucky, USA 2013 • 97 Min • Regie: Don Mancini • Drehbuch: Don Mancini • Mit: Fiona Dourif, Brad Dourif, Danielle Bisutti, Maitland McConnell, Summer H. Howell • Kamera: Michael Marshall • Musik: Wolfram de Marco • FSK: ab 16 Jahren • Verleih: Universal Pictures Germany GmbH • Heimkino-Start: 24.10.2013 • Facebook-Seite
Er ist zurück. Nach vielen Jahren der Abwesenheit beehrt uns Charles Lee Ray in Form der kleinen gemeinen Killerpuppe Chucky wieder. Seit seinem letzten mörderischen Ausflug in der Horrorkomödie „Chuckys Baby“, in welcher er noch mit seiner Puppen-Braut Tiffany unterwegs war, wurden viele Stimmen laut, welche sich eine bösere, weniger humorige und klamaukige Killerpuppe zurückwünschten. Regisseur und Vater der Reihe Don Mancini („Chuckys Baby“) macht es nun möglich und präsentiert mit „Curse of Chucky“ den bis dato düstersten Chucky-Film der Reihe.
Die an den Rollstuhl gebundene Nica (Fiona Dourif) wohnt mit ihrer Mutter zusammen in einer alten Villa am Stadtrand. Als sie eines Tages eine Spielzeug-Puppe ohne Absender zugeschickt bekommen, ändert sich ihr bisher ruhiges Familienleben komplett. Nicas Mutter stirbt auf unerklärliche Weise und als Nica darauf zusammen mit dem Rest ihrer Familie die Beerdigung zu planen versucht, häufen sich die unheimlichen Vorfälle.
Chucky ist bereits ein alter Hase im Horrorgeschäft. Nach seinem ersten Feldzug im Jahre 1989 folgten vier Fortsetzungen, die durchaus unterschiedlich bei den Horrorfans ankamen. Vor allem die letzten beiden Filme „Chucky und seine Braut“ und „Chuckys Baby“ vergraulten viele Zuschauer der ersten Stunde mit viel Humor und Computereinsatz. Zumindest ersteres konnte im nun sechsten Teil der Reihe fast vollständig ausgemerzt werden.
Drehbuchautor und Regisseur Don Mancini, welcher bei jedem Chucky-Film seine Finger im Spiel hatte, nahm sich die Kritik der Fans zu Herzen und erzählt nun eine düstere Rachestory rund um die Killerpuppe – ohne irgendwelche Anhängsel wie Braut Tiffany und Sohn/Tochter Glen/Glenda. Selbstverständlich ist ebenfalls Horrorikone Brad Dourif („Halloween“, „The Box“) als Charles Lee Ray bzw. Stimme von Chucky wieder mit an Bord und brachte diesmal seine Tochter Fiona Dourif („The Master“) mit, die die Hauptrolle übernahm. Dass es sich beim neusten Chucky-Film nicht um eine große Kinoproduktion, sondern um einen Heimkinoableger handelt wird schnell deutlich. Der Großteil der Handlung spielt ausschließlich in der Villa von Nica und man muss sich mit einer Handvoll Schauspielern rund um Chucky begnügen. Dennoch bietet der Film so einiges, was ihn sehr sehenswert macht. Als einziger Teil der Reihe bemüht sich „Curse of Chucky“ durchgehend um eine sehr düstere Atmosphäre und schafft es sogar einige funktionierende Schreckszenen unterzubringen. Auch die mechanische Puppe sieht diesmal ganz hervorragend aus und wird nur in wenigen Szenen von einem Schauspieler bzw. von einem CGI-Pendant ersetzt.
Trotz FSK16-Freigabe besitzt „Curse of Chucky“ einige Härten. Von blutigen Beil-Verstümmelungen über abgeschnittene Köpfe und ausgestochene Augen findet sich so einiges auf der Schlachtplatte. Dennoch artet der Film nie in eine Blutorgie aus und bleibt durchweg auf der düsteren Atmosphäre bestehen, die er in den ca. 90 Minuten aufbaut.
Schauspielerisch gibt es nichts zu bemängeln. Fiona Dourif als verzweifelte Rollstuhlfahrerin spielt ihren Part durchweg überzeugend und stellt sich Chucky mit aller Energie entgegen. Trotz des Fehlens von Chucky’s Puppenfamilie gibt es einige Wiedersehen mit Charakteren aus den Vorgängerfilmen, die durchaus überraschend sind. Hier merkt man deutlich, dass Don Mancini zugunsten seiner Geschichte bewusst die beiden humorigen Vorgänger ausgeblendet hat. Fans der Killerpuppe werden begeistert sein und sollten nach den Abspann nicht vorzeitig abschalten.
Fazit
„Curse of Chucky“ ist Puppenhorror vom Feinsten und kann für Neueinsteiger wie auch Fans der Reihe durchweg empfohlen werden. Der Film verspricht deutlich mehr Horror als die Vorgänger und hält dies auch bis zum Schluss konsequent ein. Uneingeschränkt empfehlenswert!
Information zur Veröffentlichung
Die deutsche DVD und die BluRay von Euro Video sind seit dem 24.10.2013 im Handel erhältich. Neben dem ungekürzten Film in der deutschen, englischen, türkischen und russischen Sprachfassung ist die DVD leider nur mit einer kurzen Trailershow ausgestattet. Die BluRay bietet die Tonspur auf deutsch, englisch, französisch, spanisch, italienisch und japanisch. Außerdem liegen bei der BluRay folgende Extras vor:
• Deleted Scenes (6:21 Min)
• Gag-Reel (1:27 Min)
• Mit Puppen spielen: Das Making-of von Curse of Chucky (15:34 Min)
• Lebendige Puppe: Chucky wird zum Leben erweckt (8:35 Min)
• Voodoo-Puppe: Chuckys Vermächtnis (7:08 Min)
• Storyboardvergleich (25:20 Min)
© Universal Pictures Germany GmbH