Fantasy Filmfest Nights 2014 – Unsere Vorschau

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Fantasy Filmfest Nights 2014 Vorschau

Am 15. März geht es wieder los! Die 12. Edition der Fantasy Filmfest Nights (ein Ableger des sommerlichen Fantasy Filmfests) läuft zunächst in Köln und Frankfurt an. In München und Stuttgart laufen die Nights am Wochenende vom 22.-23.03. und schließlich erreichen die Nights am letzten März-Wochenende (29.-30.03.) auch Nürnberg, Hamburg und Berlin. In diesen Städten laufen dann an den Wochenenden zehn Filme aus den Genres Horror/Sci-Fi/Fantasy/allem Abgefahrenen, was das Kino hergibt. Wie schon bei den letzten beiden Fantasy-Filmfest-Ausgaben, werden wir auch über die FFF Nights 2014 in Form eines zusammenfassenden Tagebuchs berichten. Doch zuvor würden wir Euch gerne die diesjährige Filmauswahl vorstellen, die meiner Meinung nach die als die beste bei den Nights seit mindestens 2006 aussieht!

Fantasy Filmfest Nights 2014 - Dead Snow 2Dead Snow 2: Red vs. Dead – Über Dead Snow 2 haben wir hier bei Filmfutter bereits in alles Ausführlichkeit berichtet. Wir könnten wir es auch nicht tun? Schließlich geht es um Nazi-Zombies! Und diesmal auch scheinbar Kommunisten-Zombies! Der erste Dead Snow lief bereits bei den Fantasy Filmfest Nights 2009 und wurde schnell zu einem Publikumshit. Ursprünglich fand ich, dass der Film sein Potenzial als Horror-Komödie nicht ganz ausgeschöpft hat, doch in den darauffolgenden Jahren entwickelte sich auch bei mir der Film nach wiederholtem Anschauen zu einem Renner bei Filmabenden. Ich schätze mit Nazi-Zombies kann man nichts falsch machen, wenn man versucht, Genrefans anzusprechen. Die Fortsetzung folgt dem Sequel Motto "Größer, schneller, brutaler, lustiger". Das konnten sich die Macher diesmal auch leisten, nachdem der Regisseur Tommy Wirkola mit Hänsel & Gretel: Hexenjäger sein erfolgreiches Hollywood-Debüt hinlegte. In dem Sequel kehrt Martin als einziger Überlebender des ersten Films zurück, diesmal ausgestattet mit einem Superarm dank eines Ärzteirrtums. Er verbündet sich mit einer Gruppe von US-amerikanischen Möchtegern-Zombiekillern und gemeinsam müssen sie Oberst Herzog und seinen Nazi-Zombie-Schergen Einhalt gebieten. Viele Gags und noch mehr Splatter sind die Folge. In Sundance kam der Film bereits sehr gut an und sollte für volle Säle und viel Beifall bei den FFF Nights 2014 sorgen.

https://youtu.be/1kdhkyj-J0c

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Fantasy Filmfest Nights 2014 - EnemyEnemy – Unter allen Filmen bei den diesjährigen Nights könnte dies der "prestigeträchtigste" sein. Der Kanadier Denis Villeneuve war bereits 2009 beim Fantasy Filmfest mit seiner nüchternen Amoklauf-Aufarbeitung Polytechnique vertreten und sein Film Die Frau, die singt – Incendies erhielt 2011 eine Oscarnominierung als "Bester fremdsprachiger Film". Seinen großen Mainstream-Erfolg feierte er jedoch erst letztes Jahr mit dem beklemmendes und hochspannenden Psychothriller Prisoners mit einer Starbesetzung aus Jake Gyllenhaal, Hugh Jackman, Paul Dano und Terrence Howard. Enemy drehte Villeneuve eigentlich noch vor Prisoners und arbeitete damals erstmals mit Jake Gyllenhaal zusammen. Gerade der Erfolg vom Prisoners hilft jedoch dabei, dass Enemy mehr Aufmerksamkeit zuteil wird. In dem Film handelt es um den vom Leben distanzierten und in den Tag hineinvegetierenden Philosophie-Dozenten Adam, der eines Tages in einem Film einen Schauspieler sieht, der das exakte Ebenbild von ihm ist. Seine Nachforschungen zum Doppelgänger stürzen Adams Leben langsam aber sich in einen Alptraum. An der Seite von Jake Gyllenhaal spielen hier Isabella Rossellini und der Inglourious-Basterds-Star Mélanie Laurent mit. Prisoners war einer meiner absoluten Lieblingsfilme von 2013, was Enemy automatisch zu einem meiner meisterwarteten Filme dieser Nights macht.

Fantasy Filmfest Nights 2014 - The Green InfernoThe Green Inferno – Eli Roth ist wieder da! Roth und das Fantasy Filmfest gehören zusammen wie Pech und Schwefel. Sein Debütfilm Cabin Fever lief dem FFF im Sommer 2003. Sein zweiter Streifen, Hostel, lief vor vollen Kinosälen bei den Fantasy Filmfest Nights 2006. Seit 2007 und dem relativ gescheiterten Hostel II hat Roth keinen neuen Film inszeniert. Untätig war er nicht, hat er doch in der Zwischenzeit in Inglourious Basterds mitgespielt und das Drehbuch zu Aftershock geschrieben (sowie die Hauptrolle in dem Film übernommen). Außerdem arbeitete er in der Zeit an zahlreichen Filmprojekten, die aus verschiedenen Gründen nicht zustande kamen. Das einstige Horror-Wunderkind schien in Versenkung zu verschwinden, doch glaubt man den Reaktionen vom letztjährigen Toronto International Film Festival, gelingt ihm mit dem Kannibalenstreifen The Green Inferno ein Comeback. Darin strürzt das Flugzeug samt Öko-Aktivisten im peruanischen Regenwald ab, fernab der Zivilisation. Dort haust ein Ureinwohner-Stamm, der sich gerne Menschenfleisch schmecken lässt. Eli Roths Filme waren noch nie für zarte Gemüter, doch The Green Inferno soll in puncto Blood ’n Gore seinen bisherigen Werken die Krone aufsetzen. Man darf gespannt sein!

In Fear – Ein Paar sucht nach einem abgelegenen Hotel. Die Suche bleibt ohne Erfolg; Tom und Lucy haben sich verirrt. Die Nerven liegen blank und dann ist da noch da draußen ein unheimliches Etwas. Oder bilden sie sich das nur ein? Jeremy Loverings In Fear hat das Potenzial zu einem richtig unangenehmen Psychotrip – oder aber auch zu einem Langeweiler. Die Reaktionen aus Großbritannien und der Trailer sind vielversprechend, doch ein solcher Film wird das Publikum unweigerlich spalten.

Fantasy Filmfest Nights 2014 - The ReturnedThe Returned – Von den Festival-Veranstalter wird The Returned als einer der besten Zombie-Filme der letzten Jahre angepriesen – ziemlich großes Lob, wenn man bedenkt, dass in den letzten 3-4 Jahren (nicht zuletzt dank dem Erfolg von "The Walking Dead") gefühlte 3000 Zombiefilme auf den Markt gebracht wurden. Die Handlung lautet wie folgt: Rund 100 Millionen Menschen wurden von einem Virus in Zombies verwandelt. Der Großteil davon liegt mittlerweile endgültig unter der Erde. Aus den Leichen wurde zuvor jedoch ein Protein gewonnen, das die Epidemie stoppen kann. Wird das Serum direkt nach einem Zombie-Biss und fortan lebenslang täglich gespritzt, hemmt es die Mutation und ermöglicht theoretisch die Resozialisierung. Die somit permanent in Behandlung stehende Patientengruppe, alias „The Returned“, muss sich allerdings neuen Problemen stellen: Von der Gesellschaft zunehmend angefeindet, werden die Infizierten plötzlich auch noch vom Produktionsengpass ihres Lebenselixiers bedroht.

Okay, der Ansatz dieses spanisch-kanadischen Films ist tatsächlich frisch, doch eine neue Idee macht noch kein Meisterwerk aus. Da muss der Film selbst noch überzeugen. Wie alle Zombiefilme, wird auch The Returned unter den Festival-Besuchern seine Fans finden. Ob ich einer davon sein werde, werden wir noch sehen…

Rigor Mortis – Ach, die Asiaten… Was wäre das Fantasy Filmfest ohne sie? Ich könnte jetzt versuchen den Inhalt von Rigor Mortis und seine Prämisse von Geistermädchen, schwarzer Magie, Mördern und einem gefallenen Filmstar zusammenzufassen…oder ich könnte es einfach lassen und auf den Trailer verweisen. Ich lass es. Wer auf wirklich abgefahrenen asiatischen Horror steht, hat eine Vorstellung davon, was einen hier erwartet. Neue Fans für den asiatischen Horrorfilm wird Rigor Mortis wahrscheinlich nicht finden, doch die alten sollten voll und ganz auf ihre Kosten kommen.

Fantasy Filmfest Nights 2014 - The SacramentThe Sacrament – Eli Roth zum zweiten! Hier ist Mr. Roth allerdings "nur" als Produzent tätig und überlässt die Bühne einem anderen Fantasy-Filmfest-Dauergast – Ti West. Spätestens seit The House of the Devil gilt Ti West mit seinem Retro-Ansatz für mich als der vielversprechendste Regisseur des Independent-Horrorfilms. Mit The Innkeepers bestätigte er diesen Eindruck. The Sacrament könnte bislang sein mainstreamigster Film sein, doch das heißt nicht unbedingt viel. Angelehnt an die Jonestown-Sekte, handelt der Film von einem Journalisten und seinem Kameramann, die das abgeschottete Camp einer Sekte besuchen. Scheint alles zunächst friedlich, dauert es nicht lange, bis die Stimmung kippt. Ich muss sagen, dass der Plot von einem Sekten-Camp, in dem die Hölle losbricht am besten im "Safe Haven"-Segment von V/H/S 2 umgesetzt wurde. Das müsste Ti West erst einmal toppen. So reißerisch wie bei V/H/S 2 wird es wohl nicht werden, doch der Trailer verspricht einen unangenehm-verstörenden Thriller. Die Tatsache, dass das Ganze von der Realität nicht weit entfernt ist, macht es nur noch interessanter.

Snowpiercer – Auch Joon-ho Bong ist kein Neuling beim Fantasy Filmfest. Mit Snowpiercer gab der Memories-of-Murder-Regisseur sein englischsprachiges Debüt und stemmte zugleich die bei weitem größte Produktion seiner Karriere. In einer post-apokalyptischen gefrorenen Welt leben die letzten Überlebenden an Bord eines Hi-Tech-Zuges, der ohne jemals anzuhalten Jahr für Jahr die Erde umrundet (lassen wir mal die Frage der Logistik beiseite…). Der Zug ist nach Gesellschaftsschichten geordnet. Unzufrieden damit, stets zum Abschaum der neuen Weltordnung zu gehören und als solcher behandelt zu werden führt Curtis (Chris Evans) eine Revolution der hinteren Zugabteile an. Ein Gemetzel von Waggon zu Waggon beginnt… Mehr zu dem Film gibt es in unserer Filmkritik nachzulesen.

Witching and Bitching – Und der Preis für den besten Filmtitel der diesjährigen Nights geht an… Álex de la Iglesias' total verrückten Horrortrip. Dabei passt der verrückte Titel zum Tenor des Films wie die Faust aufs Auge. Verrückt. Ja, verrückt ist das Stichwort hier. Silberner Jesus? Check. Sexy Hexen? Check. Spongebob? Check. Angela Merkel??? Check. Ja, das ist Álex de la Iglesia, wie man ihn kennt und liebt, mit seinem abgefahrensten Film seit El día de la bestia.

Fantasy Filmfest Nights 2014 - Wolf Creek 2Wolf Creek 2 – Wie auch Eli Roths Hostel, lief auch Greg McLeans Wolf Creek 2006 bei den FFF Nights. Kaum ein Slasher der letzten zehn Jahre wurde von den Horrorfans so gespalten aufgenommen. Mich persönlich überraschte die Welle an Ablehnung und Hass gegenüber dem ersten Film, der für mich ein kleiner, ultrafieser und durchaus realistischer Horrorstreifen ist, mit einem der unangenehmsten Horror-Psychopathen des modernen Slasherfilms. Immerhin war auch Quentin Tarantino von dem Film und insbesondere von John Jarrats Performance als Outback-Sadist Mick Taylor begeistert. Fast acht Jahre dauerte es, bis die Fortsetzung endlich auf die Beine gestellt wurde. In der Zwischenzeit konnte McLean, der nach dem ersten Film im Fokus aller Horrorfans stand, leider keinen ebenbürtigen Erfolg nachreichen – daher wohl auch die Rückkehr zu seinem internationalen Durchbruch. Hoffentlich generiert der Film genug Aufmerksamkeit, um McLeans Karriere endlich weiter nach vorne zu bringen. Vor allem hoffe ich aber auf einen kompromisslosen Slasher, der mit Teil 1 mithalten kann.

Das wär’s auch! Kommendes Wochenende werden wir Euch zu den einzelnen Filmen natürlich unsere Eindrücke berichten.

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