TAG 5
Sechs Nachwuchsforensiker müssen auf einer verlassenen Insel ihr Können unter Beweis stellen. Sie alle kämpfen um zwei Plätze bei einem elitären FBI-Programm. Auf der Insel werden sie in drei Paare aufgeteilt. Jedes muss einen präparierten Todesfall lösen. Doch auf dem Gelände des ehemaligen Todestrakts 13 Eerie erwartet sie Schlimmeres als nur Leichen. Überbleibsel von biologischen Experimenten auf der Insel machen Jagd auf die Studenten und deren Aufseher.
Vor dem Film wurde mehrmals klargestellt, dass es sich hierbei nicht um einen Zombiefilm, sondern um einen Mutanten-Horrorfilm handelt. Einen Unterschied sieht man nicht wirklich. Auch diese Mutanten sind Untote, es giert ihnen nach Menschenfleisch, ein Biss verwandelt den Betroffenen in einen von ihnen und nur mit einem Kopfschuss oder anderem Kopftrauma kann man sie töten. Wenn das nicht nach klassischen Zombies klingt… Auch der Aufbau ist hier klassisch aus einem Zombiefilm. Man lässt sich mit der Einführung des Settings und der Atmosphäre Zeit, es wird viel mit Nebel und dem Natur-Setting gearbeitet. Das hier ist alte Schule, nur dass die Zombies/Mutanten sich doch ganz flott bewegen.
Dem Genre fügt der Film nichts Neues hinzu, doch es ist ganz erfrischend einen handwerklich solide gemachten Zombiefilm zu sehen, der gänzlich ohne Humor oder irgendwelche Selbst-Referenzen auskommt. Hier wird alles geradeheraus gespielt. Die Zombies selbst sind leider sehr unspektakulär geraten, dafür sind die Gore-Effekte toll gemacht. Keine schlechten Computer-Effekte weit und breit, hier ist alles handgemacht, in Nahaufnahme und langsam. Die Opfer werden brutal zerfleischt, der Zuschauer sieht alles. Die Charaktere sind leider nicht sonderlich interessant und daher austauschbar, doch es ist Mal wieder ganz gut Katharine Isabelle (Ginger Snaps) in einem Horrorfilm zu sehen. 3/5
Excision ist kein Film für den Massengeschmack. Hier trifft Highschool auf Body-Horror der härtesten Art (man denke an David Cronenbergs frühe Werke) und die psychologischen Konstrukte von Lucky McKees May. Pauline (AnnaLynne McCord) ist ein zutiefst verstörtes Mädchen. Von der religiösen und rassistischen Mutter vernachlässigt und in der Schule ausgegrenzt, verliert sich Pauline, die offensichtlich an diversen psychischen Störungen leidet, in bizarren Tagträumen voller Blut. Ihr Traum – Chirurgin zu werden. Dass sie eines Tages von der Schule fliegt, lässt sie nicht davon abhalten, ihren Traum weiterzuverfolgen.
Excision ist ein schräger Film, der sicherlich von vielen mit May verglichen werden wird. Dabei finde ich Excision noch deutlich gelungener, denn auf psychologischer Ebene interessanter. Außerdem ist Pauline ein besser ausgestalteter Charakter. AnnaLynne McCord zeigt hier viel Mut zur Hässlichkeit. Allein der Anblick ihres Charakters mit den scheinbar nie gewaschenen Haaren, dem Lippenherpes und diversen Pickeln und Furunkeln im Gesicht (nicht übertrieben, sondern gerade genug) lässt den Zuschauer sich dreckig fühlen. McCord, primär für ihre Auftritte in der Klatschpresse und in der Neuauflage von Beverly Hills 90210 bekannt, taucht vollkommen in die Rolle ein und trägt de Film bis zu seinem schockierenden und zugleich unglaublich konsequenten Finale. Unterstützt wird sie von einer illustren Besetzung, die unter anderem aus Ray Wise, Malcom McDowell, Marlee Matlin, Traci Lords und John Waters besteht. Auch dem Regisseur Richard Bates Jr., der hier seinen eigenen Kurzfilm adaptierte, gebührt viel Lob für seine mutigen Entscheidungen und eine beeindruckende Bildsprache. 4/5
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