Gerade habe ich die zugeschneiten Wälder von Zubrowka hinter mir gelassen, doch ich höre das Bellen, das Rufen; sie kommen. Ich kann sie beinah atmen hören. Der Gegenwert des Risikos findet sich im Besitz dieses prachtvollen Kunstwerks. Schändlich kauernd in einer miefenden Abwasserbaustelle, werde ich und mein Schlupfwinkel dem vor Charme sprühenden Filmposter zu "Grand Budapest Hotel" nicht gerecht. Zweckmäßigkeit steht dieses Mal vor angemessener Würdigung. Der Deal auf dem Schwarzmarkt für diese Rarität würde jeden Filmkritiker für Jahre durch sanieren. Wenn das misslingt, bleibt noch der Besuch im Kino, um Wes Andersons ("Moonrise Kingdom") neuen zuckersüßen, schrulligen Geniestreich "Grand Budapest Hotel" zu bestaunen. Im Kino stinkt es auch nicht so sehr nach der Baustelle und den Abwasserrohren. Ein ganz passables Versteck; immer dort, wo es stinkt. Merken!
Wes Anderson ist zweifelsohne ein virtuoser Filmemacher und besitzt unbestreitbar einen ganz eigenen Wiedererkennungswert. Seine Filme wirken wie eine großherzige Inszenierung einer Playmobil-Landschaft mit Detailverliebtheit, wie man sie selten sieht. In einem offenen Brief lobte sogar Regiemeister Martin Scorsese Wes Anderson und andere Regiegrößen dafür, nicht immer den untersten Weg zu gehen und auch mal unangepasst ihre Träume auf Film zu bannen. Ein Blick in den Brief lohnt hier.
In dem Film "Grand Budapest Hotel" heuert der junge Zero (Tony Revolori) als Lobbyboy im Grand Budapest Hotel an, denn wer möchte dort nicht Lobbyboy sein? Unter dem strengen, aber herzlichen Blick von M. Gustave (Ralph Fiennes) beginnt Zero seine Ausbildung. Viele der Gäste kommen nur wegen Concierge M. Gustaves romantisch, verklärter Eloquenz und seiner ganz besonderen Ehrerbietung für die weiblichen Gäste. Eines Tages stirbt eine solche von M. Gustave bezirzte Dame namens Madame D (kaum zu erkennen: Tilda Swinton). Zum Ärgernis ihres Sohnes Dimitri (Adrien Brody) und seiner Schergen (klasse Willem Dafoe als "Jopling") vermacht sie das wertvolle Bild "Junge mit Apfel" dem piekfeinen Consierge M. Gustave. Fortan nimmt eine fulminante Schmuggel-Versteck-Jagd ihren Lauf. Was dabei sonst noch so alles passiert, ist unbedingt sehenswert und in unserer Kritik zu "Grand Budapest Hotel" nachzulesen.
Trailer
In den deutschen Kinos läuft der Gewinner des Silbernen Bären bei der Berlinale 2014 ab dem 6.03.2014 in den Kinos. Auch andere Blogger haben sich Gedanken dazu gemacht, wo sie das Poster zu Grand Budapest Hotel verstecken würden. Das könnt Ihr hier nachlesen: