Grave Encounters 2, CDN/USA 2012 • 95 Min • Regie: John Poliquin • Drehbuch: The Vicious Brothers • Mit: Shawn C. Phillips, Jennica Fulton, Jeffrey Bowyer-Chapman, Charlie Kerr, Francisco Passuelo • Kamera: Tony Mirza • Musik: Quynne Alana Paxa • FSK: n.n.b.
Fortsetzungen sind ein schwieriges Unterfangen, besonders bei Found-Footage-Filmen. Das liegt oft weniger an dem Problem der HandlungsfortfĂĽhrung, als vielmehr an der GlaubwĂĽrdigkeit. Werke wie „Blair Witch Project“ oder „Quarantäne“ werden dann in regulärer Filmästhetik weitererzählt und versuchen, auf dieser bekannten Ebene den Zuschauer in Angst und Schrecken zu versetzen – meist vergeblich. „Grave Encounters 2“ versucht es nun auf eine ganz andere Art und schafft dies, zumindest in einem gewissen Rahmen, sehr erfolgreich. Das Sequel handelt von dem Filmstudenten Alex Wright (Richard Harmon), welcher nicht daran glaubt, dass der Schocker „Grave Encounters“ bloĂź ein fiktives Werk ist. Er meint, es mit echtem Filmmaterial zu tun zu haben und wittert die Chance, einen Dokumentarfilm ĂĽber diesen Fall zu drehen. Nach anfänglichem Unglauben schlieĂźen sich auch seine Freunde an und die Gruppe beginnt ihre Recherchen. Als sie dann auch in das Gebäude einsteigen, in welchem der vermeintliche Film gedreht wurde, werden sie Zeuge unheimlicher Geschehnisse, die sie sich (noch) nicht erklären können.
„Grave Encounters 2“ beginnt mit einer Zusammenstellung von Internetrezensionen diverser (echter) Filmfans, wie man sie zuhauf auf diversen Plattformen finden kann. Einer der Autoren ist der Hauptdarsteller. Teil zwei spielt mit der Frage, ob es sich bei dem Vorgänger um gefälschte oder reale Filmaufnahmen handelt. Gleichzeitig wird uns hier aber ebenfalls ein Found Footage-Stoff präsentiert: Man sieht schlechte, verwackelte Aufnahmen einer Handykamera, sowie ebenfalls Heimkamera- und auch Überwachungsaufnahmen. Diese Spielart mit dem Genre ist sehr interessant inszeniert und lässt den Zuschauer an vielen Ecken schmunzeln. Wer generell Fan dieses Subgenres ist, wird allein damit viel Spaß haben. Storytechnisch betrachtet der Film die Hintergründe und das Umfeld des Kamerateams aus dem Vorgänger. Filmstudent Alex befragt Verwandte und recherchiert auch im Umfeld der Produktionsfirma. Geht es dann schließlich in das Fabrikszenario, wird es, wie zu erwarten, immer unheimlicher. Ähnliche Schrecksituation wie im Vorgänger stellen sich ein. Anders als in dort aber versucht die Fortsetzung nun immer mehr den Spuk zu begründen und zu erklären, was dem einen oder anderen Zuschauer sicher negativ aufstoßen wird. Auch zum Schluss wird der Film inhaltlich und effekttechnisch so überzogen, dass sich die eigentlich Grundfrage praktisch von allein beantwortet. Der Handlungsverlauf wird zwar Gemüter spalten, ist in sich aber nachvollziehbar und reizvoll geschrieben. Die Special Effects sind hervorragend und deutlich häufiger vertreten als in Teil eins. Auch die Gewaltschraube wurde ordentlich angezogen, und so bietet der Film einige, für sein Genre, recht blutige Einlagen. Schauspielerisch können ebenfalls alle Akteure überzeugen. Vor allem Hauptdarsteller Richard Harmon mimt den nerdigen und filmbesessenen Filmstudenten Alex glaubwürdig.
„Grave Encounters 2“ ist eine würdige Fortsetzung. Er dreht viele Pegel gewaltig nach oben und schafft es, an diversen Stellen rasanter und böser zu sein, als Teil eins. Ab und an leidet allerdings, genau wegen dieser Vorhergehensweise, die Glaubwürdigkeit der Story. Dennoch bietet der Film immer noch Found-Footage-Horror auf sehr hohem Niveau und ist Anhängern dieses Genres uneingeschränkt zu empfehlen.
Trailer
https://youtu.be/WiIIKSRHuyU
Cool, ich freu mich auf den Film. 🙂 Teil 1 war super!
Der Film war echt geil also von der Spannung her genau wie Teil 1 , nach Grave Encounters hatte ich nicht mit einer Fortsetzung gerechnet , (Spoiler) ich fand eine Scene besonders interresant, unzwar als die Gruppe von Jugentlichen Lance Preston ( aus Teil 1 ) traf 🙂 also ein sehr gelungener Film