"Drecksau"-Star James McAvoy im Interview: "Die Rolle fiel mir leicht"

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James McAvoy Interview

In letzter Zeit habe ich offensichtlich das Glück, junge Schauspieler zu den bislang besten Rollen ihrer bereits erfolgreichen Karrieren zu interviewen. Zunächst war da Daniel Brühl mit Rush – Alle für den Sieg und nun hatte ich anlässlich der deutschen Premiere von Drecksau, der bestenIrvine-Welsh-Adaption seit Trainspotting, beim Hamburger Filmfest die Gelegenheit, den Hauptdarsteller des Films, James McAvoy, zu interviewen. Es is nicht so, als hätte der schottische Mime nicht bereits eine beeindruckende Filmografie hinter sich mit Rollen in Kritiker- und Publikumshits wie Abbitte, Der letzte König von Schottland, X-Men – Erste Entscheidung und Geliebte Jane. In Drecksau zeigt er allerdings eine gänzlich neue, stockfinstere Seite von sich, die sich bereits mit seiner schattigen Performance in Trance – Gefährliche Erinnerung angekündigt hat. Als Bruce Robertson, ein durch und durch verdorbener, koksender, gewalttätiger, manipulativer und rücksichtsloser Polizist, liefert er eine Filmfigur ab, die den Zuschauer gleichzeitig anwidert und es unmöglich macht, die Augen von ihr abzuwenden.

Im edlen Hamburger Hotel Grand Elysée ist mein Roundtable eins der letzten Interviews, an dem der Mime, der am selben Tag erst von der Premiere in Zürich angeflogen ist, vor der abendlichen Premiere teilnimmt. Er ist sichtlich müde, doch angesichts der Tatsache, dass mein Wecker an dem Tag um halb 5 Uhr morgens klingelte, kann ich mit ihm gut mitfühlen. Trotz Müdigkeit geht er in dem Interview auf alle Fragen ausführlich ein und legt eine tiefe Leidenschaft für den Film und seine Filmfigur an den Tag. Was er uns über die Psyche von Bruce Robertson, den Dreh in Hamburg und die potenzielle Fortsetzung eines seiner früheren Hts erzählt hat, könnt Ihr unten nachlesen.

(dieses Interview ist hier auch in englischer Sprache verfügbar)

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Filmfutter: Mit Trance, Enemies – Welcome to the Punch und Drecksau hast Du dich dieses Jahr an einige wirklich düstere Orte begeben.

James McAvoy: Ja, das stimmt.

FF: Zuvor hast du nicht viel Ähnliches gemacht.

JM: Es war ein ganzes Jahr an Finsternis. Und “Macbeth”, auf der Bühne, war vermutlich noch düsterer als all die Filme. Ich weiß auch nicht, wie es dazu kam. Es war nicht etwas, wonach ich gezielt Ausschau gehalten habe; es kam einfach auf mich zu. Vielleicht hat es etwas mit meinem Alter zu tun. Man erhält in meinem Alter häufig existenziell interessante Drehbücher. Ich bin 34. Diese „Jesus-Zeit“ gilt als die Zeit, in der im Leben die meisten Dinge passieren. Ich weiß nicht, ob das immer stimmt, aber klassischerweise kommen gerade dann die besten Rollen auf die Schauspieler zu.

FF: Bruce Robertson, der Charakter, den du in Drecksau spielst, ist eine herausfordernde und komplexe Rolle. Gleichzeitig sind aber genau diese Rollen perfekt für Schauspieler. Ist es wahr, dass der Part dir innerhalb von Stunden nach dem ersten Meeting angeboten wurde?

JM: Ja, Jon (S. Baird) bot mir die Rolle sehr schnell an. Nachdem ich die erste Seite des Drehbuchs gelesen habe, war ich mir sicher, dass ich den Film machen wollte. Ich hatte sehr konkrete Ideen darüber, was ich mit der Rolle machen wollte und wie ich das Publikum sich fühlen lassen wollte. Ich wollte, dass sie an einigen Stellen lachten und an anderen Empathie für den Charakter fühlten. Interessanterweise, so intensiv und komplex die Rolle war, fiel sie mir so leicht, wie vielleicht nur zwei oder drei andere Parts. Das ist seltsam, denn ich bin nicht die offensichtliche Wahl für den Charakter. Andererseits war ich auch nicht die offensichtliche Wahl für die anderen Rollen, die mir ähnlich leicht fielen – Mr. Tumnus in Die Chroniken von Narnia – Der König von Narnia und Robbie Turner in Abbitte. Diese beiden Charaktere sind mir sehr unähnlich, aber es gab etwas in ihren Seelen, womit ich schnell eine Verbindung aufbauen konnte. Ich musste nicht lange in mir drin nach diesen Charakteren suchen.

FF: Welcher Charakter, den Du gespielt hast, würdest Du sagen, ähnelt Dir am meisten?

JM: Brian Jackson in Starter for 10, einer romantischen Komödie, die ich vor einigen Jahren gedreht habe. Er ist vermutlich mir ziemlich ähnlich, eher erbärmlich eigentlich (lacht).

FF: Also, wie versetzt man sich in das Bewusstsein von Bruce Robertson hinein?

JM: Man versucht zu identifizieren, was ihn in den Wahnsinn treibt und für mich war es seine überwältigende Angst, dass er wertlos ist und eine “Drecksau”, ein Schwein. Er hat diesen riesigen Selbsthass und Selbstverachtung, einen großen Minderwertigkeitskomplex durch den Tod seines Bruders und durch seinen Vater. Er hat sein ganzes Leben damit verbracht, diese Selbstverachtung und diesen Selbsthass zu unterdrücken. Irgendwann muss alles raus. Also projiziert er seinen Selbsthass auf die Welt. Die Illusion, dass er stärker ist als alle anderen, fällt mithilfe von Drogen und Alkohol in sich zusammen. Diese Wahnvorstellung, die eine Form seines Wahnsinns ist, ist anfangs völlig funktional. Solange er daran glauben kann, ist alles in Ordnung. Wir treffen ihn allerdings an einem Punkt an, an dem er langsam aber sicher einen Zusammenbruch erleidet und die Realität Löcher in seine Decke aus Bigotterie, Missbrauch, Sexismus, Rassismus und Homophobie bohrt, mit der er seine Verletzlichkeit vor der Welt versteckt. Sein Wahnsinn wird im Verlauf des Films also dysfunktional.

James McAvoy Interview zu "Drecksau" 1

FF: Denkst Du, dass Bruce jemand ist, der verabscheut oder bemitleidet werden sollte?

 JM: Ich denke beides. Bruce Robertson kann auf vielen Ebenen wahrgenommen werden. Wenn die Zuschauer ihn als ein rassistisches, frauenfeindliches, homophobes, anti-semitisches Arschloch sehen, dann ja, verabscheut ihn. Aber warum ist er all das? Weil er geistig krank ist und weil er selbst missbraucht wurde. Sein Verhalten soll dadurch nicht vergeben werden, aber man kann trotzdem für ihn Mitleid empfinden. Man kann ihn verurteilen und bemitleiden zugleich. Ich behaupte nicht, dass es eine Ausrede ist, doch es ist eine Erklärung.

FF: Hast sich der pechschwarze Humor von Bruce während oder nach dem Dreh auf Deinen eigenen Humor übertragen?

JM: Ich habe einen bösen und dreckigen Sinn für Humor, aber er wurde noch böser und dreckiger. Und ich habe geflucht. Ich fluche immer viel, aber beim Dreh fluchte ich noch viel mehr. Meine Frau sagte mir immer, ich soll aufpassen, was ich sage und nicht vor unserem Kind fluchen. Mir rutschte dann immer wieder etwas aus wie: „Fuck…oh shit, oh nein, fuck, ich habe es wieder getan!“ (lacht), Und der Regisseur, Jon S. Baird, er ist eine Art „method director“, wie Irvine (Welsh) es bezeichnet hat. Er hat E-Mails an Irvine im Ton von Bruce Robertson geschrieben. Er fragte ihn beispielsweise nach Locations für den Film und sein Text las sich halb nach ihm selbst und halb nach Bruce Robertson, mit einigen schrecklichen Anmerkungen. Sein Humor wurde unglaublich schwarz und wir spielten uns da gegenseitig den Ball zu.

FF: Hast Du im echten Leben jemals eine Person wie Bruce getroffen?

JM: Nicht jemanden, der so missbräuchlich ist. Seltsamerweise kenne ich viele Menschen in meinem Leben, die unterschiedliche Ausprägungen von geistigen Gesundheitsproblemen aufwiesen – von ganz kleinen bis hin zu wirklich schweren. Aber ich habe noch nie jemanden mit einer geistigen Erkrankung getroffen, der so missbräuchlich, oder so missbraucht war, wie Bruce, gottseidank. Dieser Film ist über einen Typen, der einen geistigen Zusammenbruch erleidet, aber ich glaube eins der übergreifenden Themen des Films ist Missbrauch. Es geht um Missbrauch, der Bruce angetan wurde und den Missbrauch, den er der Welt im Allgemeinen antut.

FF: Hast Du vielleicht schon mit jemandem zusammengearbeitet, der seine Macht missbraucht hat?

JM: Ich habe bereits mit Menschen zusammengearbeitet, die furchtbare Angst davor hatten, nicht gut genug zu sein oder davor, dass andere schlecht von ihnen denken und die sich deshalb aufspielten. Aber das artete nie in Gewalt oder in machiavellistischen, Iago-esken Manipulationen aus, die Bruce betreibt.

FF: Deine Performance im Film ist brillant. Sie wirkt sehr intensiv, aber zugleich auch sehr spaßig zu spielen. Was überwog bei der Rolle, die Anstrengung oder der Spaß?

JM: Ich denke, es war die Gelegenheit beides in einem Atemzug zu spielen. Meine Erfahrungen mit geistiger Krankheit besagen, dass die Höhepunkte wirklich unterhaltsam und aufregend sein können, sie können wirklich attraktiv sein. Ich glaube das ist der Grund, warum viele Menschen, insbesondere mit bipolarer Störung oder mit Schizophrenie, die Medikamente absetzen. Sie wollen wieder einen Höhepunkt erreichen. Sie wollen manisch sein, weil eine Manie viel mehr Spaß macht als ein Tiefpunkt: Es ist etwas an manischen Personen, das es sehr aufregend macht, in ihrer Nähe zu sein. Es ist gefährlich und man kann eine gewisse Vibration hinter den Augen sehen, die einem verrät, dass etwas nicht stimmt, aber es ist auch irgendwie elektrisierend. Das habe ich versucht mit meiner Performance einzufangen, weil ich es selbst so häufig bei anderen in meinem Leben gesehen habe. Man wechselt von so etwas zu wirklich düsteren Momenten im selben Augenblick. Eine meiner Lieblingsszenen ist die, in der mein Charakter sich eine Aufnahme von seiner Frau und seinem Kind anschaut und er vermisst sich so sehr, dass er sich die Augen aus dem Kopf heult. Dann nimmt er den Hörer ab und hat Telefonsex als Frank Sidebottom, ein TV-Moderator aus den Neunzigern. Er masturbiert dabei, während er weint. Für mich ist diese Szene eine überhöhte und hyperrealistische, wenn auch nicht naturalistische, Darstellung einer psychischen Erkrankung, aber sie fühlt sich auch so echt an. Die Szene repräsentiert außerdem musterhaft Irvine Welshs Arbeit, weil sie gleichzeitig traurig und lustig, bestialisch und zutiefst menschlich und komplett erbärmlich ist. Das ist die Essenz von Irvine Welsh.

James McAvoy Interview zu "Drecksau" 3

FF: Gab es Performances anderer Schauspieler, die Dir als Orientierung für Deine eigene in Drecksau dienten?

JM: Die Leute erwähnen immer wieder Bad Lieutenant, aber ich habe sie beide nicht gesehen, weder das Original noch das Remake. Generell versuche ich, meine Gedanken von der Arbeit anderer Schauspieler freizuhalten. Zum Beispiel, als ich wusste, dass ich „Macbeth“ machen würde, habe ich keine einzige Macbeth-Performance angeschaut. Ich wollte es mit meinem eigenen Ansatz versuchen. Früher in meiner Karriere habe ich mir andere Schauspieler angeschaut und mir das eine oder andere abgeguckt. Sobald ich aber älter wurde, zog ich es vor, die idiosynkratrische Eigenschaft zum Ausdruck zu bringen, die jeder in sich trägt. Das ist wirklich interessant. Bei dem ganzen Vortäuschen und Versuchen, Dinge echt erscheinen zu lassen als Schauspieler, ist es wirklich faszinierend, jemanden im Film oder auf der Bühne zu sehen, der wirklich etwas von sich freigibt, was nur diese Person freigeben kann. Das ist wundervoll.

FF: Wie hat es sich für Dich als Schotten angefühlt, die Verfilmung eines erfolgreichen schottischen Romans mit einem schottischen Regisseur im Schottland zu drehen und dabei in deinem natürlichen schottischen Akzent zu sprechen?

JM: Es war toll. Ich denke, ich habe unterschätzt, wie sehr es mich getroffen hat, von meiner Heimat weg zu sein. Ich bin die ganze Zeit weg aus Schottland. Ich habe nicht viele Schotten in meiner Karriere gespielt und ich habe nicht mit vielen Schotten zusammengearbeitet. In meinem Heimatland zurück zu sein und mit einer Gruppe meiner Landsleute zu arbeiten war toll. Wir teilen alle eine kulturelle Identität, eine gemeinsame kulturelle Geschichte und einfach gemeinsame Anhaltspunkte. Auch bei „Macbeth“ war es super. Ich habe das Stück Anfang des Jahres gespielt und die Besetzung war komplett schottisch. Die Bühne war in London, wir waren aber etwa 15 Schotten, die ins West End einmarschiert sind (lacht). Natürlich bin ich auch gerne von Menschen aus aller Welt umgeben, aber manchmal ist es enorm befriedigend, von seinen Landleuten umgeben zu sein.

FF: Ist es für Dich einfacher, mit deinem eigenen schottischen Akzent zu spielen?

JM: Nicht wirklich, nein. Ich war nie akzentgebunden. Ich bin beim Akzent lieber frei anstatt einen perfekten Akzent zu haben und dafür eine gekünstelt wirkende Performance.

FF: Wenn wir gerade bei Schotten sind – Irvine Welsh ist eine lebende Legende unter modernen schottischen Schriftstellern. Empfandest Du es als eine beängstigende Aufgabe, seine Schöpfung zum Leben zu bringen? Hast Du viel Druck auf Dir gefühlt?

JM: Ich….ich bin ziemlich übermütig, wenn auch nicht zu viel. Ich glaube, dass Drecksau eins der besten Drehbücher war, das ich je gelesen habe. Ich sage das nicht nur, um den Film zu vermarkten. Nach dem Drehbuch hatte ich bereits ein konkretes, dreidimensionales Bild von dem Charakter im Kopf und wie ich ihn angehen sollte. Deshalb, obwohl ich nicht die offensichtliche Besetzungswahl bin, war ich mir sehr sicher, dass ich die richtige Person dafür wäre.

FF: Ein Teil des Films wurde hier, in Hamburg, gedreht. Woran erinnerst Du dich davon?

JM: Wir haben viel Zeit auf der Reeperbahn verbracht. Ich meine wir haben davon schon vorher gehört und während des Drehs warfen wir uns da einfach hinein. Es gab einige echt höllische Szenen, die wir gedreht haben, die nicht im fertigen Film landeten. An meinem letzten Drehtag fand ich mich auf der Reeperbahn wieder, Gesicht nach unten, auf dem Asphalt, während Komparsen, aber auch echte Menschen und echte Prostituierte an mir vorbeigingen und mich nicht wirklich beachteten. Puh. Ich dachte mir: „Hoffentlich endet dieser Dreh wirklich verdammt bald!“. Da war ich also, auf der Erde, mitten auf der Reeperbahn, praktisch Dreck am Kauen, weil mich gerade eine Schauspielerin geohrfeigt hat – von der berichtet wurde, sie sei eine echte Prostituierte, wobei das nicht stimmt – und dachte: „Dieser Film wird mich umbringen oder die Reeperbahn tut es“. Mein Hamburg-Erlebnis war also sehr düster. Es war auch das Ende der Dreharbeiten und ich war wirklich fix und fertig. Ich habe es geliebt, Bruce zu spielen und ich bin traurig, dass ich ihn nie wieder spielen werde, aber in dem Moment war ich froh, dass es der letzte Drehtag war.

James McAvoy Interview  zu "Drecksau" 2

FF: Ich bin sicher, dass viele Fragen an Dich zu X-Men: Zukunft ist Vergangenheit Frage gestellt werden, der nächstes Jahr in die Kinos kommen wird. Mich interessiert aber, ob Du Pläne hast, zu einem anderen Comicbuchcharakter, den Du einst gespielt hast, zurückzukehren – Wesley Gibson (Anm. der Red: aus Wanted). Man liest immer wieder, dass das Sequel in Planung sei.

JM: Wesley? Nein, dafür gibt es keine Pläne. Ich meine, sie versuchen es und wenn es ein gutes Skript gibt, wäre ich auch sehr interessiert, aber ich habe seit etwa fünf Jahren kein Drehbuch mehr dazu gesehen, also glaube ich nicht, dass an dieser Front viel passiert.

FF: Du wirst häufig als der beste britische Schauspieler Deiner Generation bezeichnet. Welchen Wert besitzen Titel wie dieser oder Filmpreise für Dich?

JM: Filmpreise sind schön und natürlich würde ich sie lieber gewinnen als sie nicht gewinnen, aber darum geht es nicht wirklich. Das ist nicht der Grund, warum man Filme macht und auch nicht, warum man Schauspieler wird. Einer der Gründe, wieso ich Preisverleihungen mag, insbesondere die kleineren, ist, dass sie die Kunst zelebrieren. Es geht weniger um den Wettbewerb und wer nun der Beste ist. Je größer diese Preisverleihungen aber sind, desto eher werden sie zu einer selbsterfüllenden Filmindustrie-Maschinerie. Also, ja, sie sind wichtig und sie sind unwichtig. Sie sind wichtig für das Profil eines Schauspielers und die Vita, aber sie sind mir weniger wichtig für meinen Selbstwert. Ich bin sehr dankbar für die Preise, die ich gewonnen habe, aber ich gehe nie in mein Arbeitszimmer, sehe mir die Preise an und denke mir, was für ein toller Schauspieler ich bin. Wenn jemand zu einem „Gut gemacht!“ sagt, dann denkt man „Super“ und vergisst es sofort. Wenn jemand einem einen Preis verleiht, dann ist das toll, weil man eine weitere tolle Rolle bekommen kann und vielleicht einen weiteren Preis gewinnen kann, aber es bleibt nicht lange bei mir.

FF: Viele der großen Hollywoodstars kommen heutzutage ursprünglich aus Großbritannien oder Australien. Warum ist das so?

JM: Ich denke, es könnte sein, weil wir eine dreijährige klassische Ausbildung in Großbritannien absolvieren und die Australier auch eine Art der Ausbildung haben, wie man sie nicht zwangsläufig in Amerika erhält. Das ist sehr wichtig, insbesondere für junge Schauspieler. Sie kommen dann ins Filmgeschäft und sie haben bereits vor einem Publikum gespielt, waren einem starken Druck ausgesetzt und spielten bereits in etwa 25 Theaterstücken mit. Das als Gegensatz zu jemandem, der einfach eines Tages sich dafür entscheidet, Schauspieler zu werden, einen Agent anheuert und dann kellnert, während er oder sie auf eine gute Rolle wartet. Es gibt immer diese eine-in-einer-Million Person, die einfach ein Naturtalent ist, aber generell ist eine Ausbildung sehr nützlich.

FF: Ist es wahr, dass Du in einer Bäckerei gearbeitet hast?

JM: Ja, ich habe zweieinhalb bis drei Jahre lang als trainierter Konditor gearbeitet, um für die Schauspielschule zu zahlen.

FF: Sind einige Backtalente seitdem geblieben?

JM: Nee, ich habe kürzlich Biscuits, Kekse und Cupcakes für meinen Sohn gebacken, aber ansonsten….ich kann nicht wirklich Brot backen (lacht).

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Drecksau (unsere Kritik) startet am 17.10.2013 in den deustchen Kinos. Morgen erwartet Euch außerdem ein Interview mit Jon S. Baird, dem Regisseur des Films.

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