Love, Rosie, D/GB/USA 2013 • 102 Min • Regie: Christian Ditter • Drehbuch: Juliette Towhidi • Mit: Lily Collins, Sam Claflin, Christian Cooke, Jaime Winstone, Suki Waterhouse, Tamsin Egerton • Kamera: Christian Rein • Musik: Ralf Wengenmayr • FSK: ab 6 Jahren • Verleih: Constantin Film • Heimkino-Start: 2.04.2015 • Deutsche Website
Handlung
Rosie Dunne (Lily Collins) und ihr bester Freund Alex Stewart (Sam Claflin) kennen sich seit ihrer frühen Kindheit und ergänzen sich perfekt. Trotzdem entscheiden sich die beiden, mit anderen Partnern anstatt miteinander zum Abschlussball zu gehen. Beide merken jedoch schnell, dass ihre Tanzpartner nicht viel mehr waren als das und machen gemeinsame Pläne, zusammen nach Boston zu ziehen, um dort zu studieren. Während Alex sich auf die Reise macht, muss sich Rosie allerdings mit einem schicksalsverändernden Geheimnis herumschlagen und der Weg der beiden scheint sich zu trennen, während jeder sein eigenes Leben bestreitet. Doch jeder der zwei bekommt den jeweils anderen nie ganz aus dem Kopf und so kommt es über die Jahre zu immer mehr Situationen, in denen sie sich fragen, ob es nicht doch noch eine Chance für sie gibt, eines Tages zueinander zu finden.
Kritik
Klingt der Titel schon beängstigend nach einer weiteren vorhersehbaren Romcom klingt, überrascht Love, Rosie zunächst durch relativ starke Versuche, sich von konventionellen Filmkollegen zu differenzieren. Dank einem teils ziemlich derben und grotesken Humor, der sogar gerne mal ziemlich weit unter die Gürtellinie geht, wirkt der Film vor allem in der ersten Hälfte sehr belebend und erfrischend, und schafft es, sich auf seiner eigenen verrückten Schiene langsam in das Herz der Zuschauer zu stehlen. Umso beklagenswerter ist es, dass diese Leichtigkeit im zweiten Teil schnell verloren geht und an vielen Stellen in eine langweilige und viel zu kalkulierbare Handlung gepresst wird, die leider in einem sehr einfallslosen und kitschigen Finale gipfelt.
Dennoch punktet der Streifen durch einige weitere schöne Ideen, gerade auch im technischen Bereich. Die Inszenierung ist zwar über weite Stellen nicht besonders auffällig, aber an einzelnen Stellen doch sehr gelungen und durch harmonische Einsätze von Licht werden schöne Bilder und eine ruhige Atmosphäre erzeugt, die immer wieder positiv durch überspannte Szenen unterbrochen werden. Das Geschehen wird hierbei von einem sehr modernen Soundtrack untermalt, der zwar nicht immer ganz stilgerecht wirkt, aber meist zweckmäßig an den richtigen Stellen einsetzt.
Lily Collins und Sam Claflin gehen super in ihren Rollen auf und vor allem Collins liefert eine wirklich ansehnliche Performance ab, die dem Film viel Seele einflösst und sowohl für die tragischsten als auch für die die lustigsten Momente von Love, Rosie verantwortlich ist. Somit trägt sie den Film auf ihren Schultern, während Claflins Figur zwar auch oft in den Fokus gerät, aber auch in einigen Abschnitten zu blass dargestellt wird. Der einzige Punkt, der bei Collins als Hauptdarstellerin leider negativ auffällt, ist, dass sie selbst gegen Ende des Films, während Rosie sich schon in den späten 30ern befindet, immer noch aussieht wie ein Teenager. Hier hätte man durchaus etwas mehr Makeup auftragen können.
Etwas, wovon der Film ebenfalls mehr vertragen könnte, sind tiefschichtige Stellen. So überwiegt leider meist die Seichtigkeit, während man sich wünscht, dass Denkansätze und Fragen weiter aufgegriffen und behandelt werden. Das tragisch romantische Thema, das der Film behandeln will, wird leider nur an der Oberfläche gekratzt, gehaltvolle Dialoge und substanzielle Themen verlaufen sich schnell im Sand der Banalitäten. Dies ist vor allem schade, nachdem die erste Hälfte durchaus einige berührende Stellen aufweist und mit mutigen Entscheidungen der Charaktere punktet. Leider schafft der Film es aber nicht, dieses Niveau zu halten. Trotzdem kann man Love, Rosie nicht absprechen, dass er zeitweise sehr gut zu erhalten weiß, und allein schon wegen der sehr guten Chemie zwischen den Hauptdarstellern und dem skurrilen Witz auch viel Spaß macht, vor allem wenn man nicht viel mehr als eine saloppe Komödie erwartet, die durchaus ihren eigenen Charme besitzt.
Fazit
Der Gedankenreichtum wird zwar vermisst und vieles ist vorhersehbar, nichtsdestotrotz bleibt Love, Rosie – Für immer vielleicht kein schlechter Film. Als seichter Feel-Good-Movie funktioniert er einwandfrei, wer allerdings eine starke Liebesgeschichte erwartet, wird wohl leider enttäuscht werden.
Informationen zur Veröffentlichung
Der Film ist seit dem 2.04.2015 im Verleih von Constantin Film auf DVD, BluRay und über Video-on-Demand verfügbar. Der Film liegt in der deutschen und englischen Sprachfassung vor, mit wahlweise deutschen Untertiteln für Hörgeschädigte. Außerdem beinhalten die Veröffentlichungen eine deutsche Hörfilmfassung.
Neben dem Hauptfilm liegen der DVD-Veröffentlichung folgende Extras vor:
• Making-Of (ca. 4 Minuten)
• Snippets (ca. 4 Minuten)
• Audiokommentar mit Regisseur Christian Ditter
• Interviews mit den Darstellern (ca. 35 Minuten)
DVD-Cover © 2015 Constantin Film