Quelle: JoBlo
Die Qualität von Woody Allens Filmen heutzutage ist sehr heterogen. Für jeden guten Film kommen von ihm 2-3 mittelmäßige. Das ist allerdigs kein Wunder und auch keine Schande, wenn man jedes Jahr einen neuen Film in die Kinos bringt (1981 war das letzte Jahr ohne einen Woody-Allen-Film) und bereits 44 Filme inszeniert hat. Da kann man natürlich nicht immer so frisch, aktuell und erfolgreich bleiben wie in den ersten Jahrzehnten der Karriere, die zweifelsohne den Höhepunkt von Allens Karriere bilden. Da die meisten Allen-Filme ja doch thematisch und stilistisch sehr ähnlich sind (mit einigen Ausnahmen), reizen sich irgendwann alle Variationen eines Themas aus und Allen wiederholt sich noch. Bestes Beispiel dafür ist To Rome with Love vom letzten Jahr. An sich kein schlechter Film, jedoch fühlte er sich an als hätte Allen ihn einfach aus Versatzstücken von seinen älteren (und besseren) Filmen zusammengestellt. Man braucht nur die Rottentomatoes-Scores seiner Filme aus den Achtzigern und Neunzigern mit denen aus den letzten zehn Jahren zu vergleichen, um zu sehen, dass es eine deutlichen Abstieg im Schnitt gab (hier findet sich eine gut übersichtliche Liste dafür).
Mit Match Point gelang Allen 2005 allerdings eine Art Comeback, indem er einen Film ablieferte, der so gar nicht dem entspricht, was man von ihm erwartet. Dieser Film brachte ihm seine erste Oscarnominierung für das Drehbuch seit acht Jahren ein und machte Allen in der Filmwelt wieder "relevant". Seitdem kann man sich darauf verlassen, dass alle 3-4 Jahre Allen wieder einen guten Film abliefert und in der Zwischenzeit…nun ja, sogar ein mittelmäßiger Allen-Film lässt sich einige positiven Aspekte abgewinnen. Die Highlights nach Match Point waren Vicky Cristina Barcelona und Midnight in Paris. Für den letzten gewann er zu Recht einen Oscar für das Beste Originaldrehbuch – seinen dritten Oscar in dieser Kategorie und wurde zum ersten Mal seit 17 Jahren auch für die Regie nominiert. Zudem wurde Midnight in Paris bei weitem zu seinem finanziell erfolgreichsten Film aller Zeiten weltweit. Auf diesen Erfolg folgte natürlich unausweichlich wieder ein lauwarmer Film (To Rome with Love). Dieses Jahr gibt es einen weiteren Anlauf mit Blue Jasmine. Die "Zeitregel" besagt, dass es noch nicht so weit ist, dass Allen wieder einen tollen Film abliefert, doch der erste Blue Jasmine-Trailer sieht solide aus. Die Starbesetzung hält sich diesmal in Grenzen, lediglich Cate Blanchett und Alec Baldwin sind ganz große Namen unter den Schauspielern. Dafür sieht schlägt der Film eine etwas ernsthaftere Richtung ein als die übliche melancholisch-humorvollen Filme von Allen. Insbesondere Cate Blanchett scheint in ihrer Rolle als eine ehemals reiche New Yorker Hausfrau, die plötzlich ohne Geld da steht, nachdem ihr Ehemann (Alec Baldwin) als Betrüger entlarvt wird und die Regierung deren Geld konfisziert, aufzugehen. Allens Filme haben schon vielen Schauspielern und Schauspielerinnen zum Oscarglück verholfen. Könnte jetzt Blanchett dran sein?
https://youtu.be/FER3C394aI8
In den USA startet Blue Jasmine am 26.07.2013. Hierzulande hat er noch keinen Starttermin, doch wir halten Euch auf dem Laufenden.