Dreamworks hat einen ersten Trailer zu "Inside Wikileaks" (org: "The Fifth Estate") veröffentlicht. Benedict Cumberbatch ("Sherlock", "Star Trek into Darkness") spielt darin Julian Assange, Sprecher und einer der Hintermänner der titelgebenden Plattform. Die Enthüllungsplattform Wikileaks machte maßgeblich im Jahr 2010 von sich reden, als sie das Video "Collateral Murder" und kurz darauf eine Vielzahl von geheimen Dokumenten der U.S.-Regierung veröffentlichte. "Collateral Murder" zeigte Videomaterial eines Luftangriffes der U.S.-Streitkräfte, bei dem im Juli 2007 auch Zivilisten und Journalisten getötet wurden. Assange spielte als Galionsfigur in der Affäre um die mittlerweile eher inaktive Plattform gerade in den Medien eine herausragende Rolle. Der Film soll auf den Büchern "Inside WikiLeaks: My Time with Julian Assange at the World’s Most Dangerous Website" von Assange-Weggefährte Daniel Domscheit-Berg, im Film gespielt von Daniel Brühl, und "WikiLeaks: Inside Julian Assange’s War on Secrecy" von David Leigh und Luke Harding basieren.
"The Fifth Estate" ist in den USA für den 13. Oktober angekündigt, womit er auch gleich in die "Award-Season" für die Oscar-Verleihung am 3. März 2014 fällt. Nach Deutschland kommt der Film am 31.10. Für uns vor allem interessant: Neben Cumberbatch spielen auch die deutschen Aushängestars Daniel Brühl ("Inglourious Basterds", "Die fetten Jahre sind vorbei") und Moritz Bleibtreu ("World War Z", "Die vierte Macht") mit. Die Regie übernimmt Bill Condon, der zuletzt die finalen Teile der "Twilight Saga" recht ansehnlich über die Bühne brachte. Für das Drehbuch war Josh Singer zuständig, aus dessen Feder viele der "unglaublichen Fälle des FBI" in der Serie "Fringe" stammten.
Von der konkreten Handlung und dem Fokus des Filmes verrät der Trailer noch wenig. Offenbar wird es um "Collateral Murder" gehen und wohl auch um Assanges Rolle in dem Enthüllungsnetzwerk. Ob "Inside Wikileaks" am Ende eher vergleichbar mit "The International" von Tom Tykwer oder eher "The Social Network" von David Fincher sein wird, bleibt abzuwarten.
Besonderes Augenmerk wird natürlich auf Durchstarter Cumberbatch gelegt, bei dem als erstes auffällt, dass er sich nicht nur Aussehen von Assange angeeignet hat, sondern auch dessen eigenwillige Art zu sprechen anzueignen versucht. So ganz gelingt das nicht, der antrainierte australische Akzent des Briten Cumberbatch klingt anstrengend und insgesamt wirkt seine Stimme etwas zu kraftvoll. Auch schade ist, dass der Trailer wenig vom restlichen, stark aufgestelltem Cast – unter anderem Stanley Tucci, Peter Capaldi, David Thwelis – zeigt.
Man darf dennoch weiterhin gespannt bleiben, wie der fertige Film am Ende aussieht. Gerade in Zeiten von Personen wie Edward Snowden bleibt das Thema Whistleblower spannend. Der echte Julian Assange hält sich unterdessen seit einem Jahr in der Botschaft von Ecuador in London auf. Die USA suchen ihn wegen der Veröffentlichung von Staatsgeheimnissen, in Schweden laufen Verfahren wegen verschiedener Sexualdelikte.