Es gibt wahrscheinlich keinen Film nächstes Jahr, bei dem sich die meisten Filmfans in ihrer begeisterten Vorfreude so einig sind wie Christopher Nolans Interstellar, der voraussichtlich am 6.11.2014 in die deutschen Kinos kommen wird. Das ist auch nicht schwer zu verstehen, kann Nolan doch eine der besten Mainstream-Filmografien unter allen Regisseuren seiner Generation vorweisen. Von Memento über seine Dark-Knight-Trilogie bis Inception – Nolan begeisterte mit seinen Filmen Kritiker ebenso wie das Massenpublikum. Die Diskussion darüber, welcher denn sein stärkster Film sei, kann endlos laufen. Dass der 43-jährige Engländer bis heute keine Oscarnominierung für seine Regie erhalten hat, gilt als einer der größten Fehltritte der Academy in den letzten zehn Jahren (ernsthaft: wie konnte man seine Regie bei Inception einfach ignorieren?!). Doch es ist nicht nur Nolans Name auf dem Projekt, der für so viel Begeisterung sorgt. Dazu kommt noch, dass in einer Zeit, in der Blockbuster von endlosen Sequels, Remakes und Comicbuchverfilmungen beherrscht werden, man sich auch nach einem komplett originellen Film sehnt. Das war einer der Gründe, warum Filme wie Inception oder Gravity für so viel Furore sorgten. Und wie häufig bekommt man eigentlich als Kinogänger heutzutage ernsthaften Science-Fiction-Stoff im Blockbuster-Kino serviert, das nicht gerade aus der Star-Trek- oder Star-Wars-Welt stammt?
Zu guter Letzt ist Interstellar auch ein Projekt, von dem man auch vor Nolans Beteiligung viel gehört hat. Ursprünglich sollte der Film nämlich von niemand Geringerem als Steven Spielberg inszeniert werden, der das Projekt allerdings zugunsten anderer Verpflichtungen aufgegeben hat. Interstellar soll auf tatsächlichen Forschungsergebnissen des berühmten theoretischen Physikers Kip Thorne zu Wurmlöchern beruhen, der beim Projekt Nolan beratend zur Seite stand. Viel mehr ist über den Film auch nicht bekannt, als dass eine Gruppe von Forschern sich aufmacht, um ein solches Wurmloch zu erkunden. Gerüchten zufolge soll ein Teil des Plots sich darum drehen, dass auf der Erde alle Getreidevorräte zu Ende gehen und die Forscher versuchen, anbaufähiges Getreide auf ihrer interstellaren Reise zu finden. Begibt sich Nolan unter cinematische Öko-Aktivisten? Das werden wir noch sehen. Warner Bros. (die den Film international vertreiben, während Paramount den Vertrieb in den USA übernimmt) hat den ersten Teaser-Trailer zu Interstellar veröffentlicht. Wie man es von Nolans Filmen mittlerweile gewohnt ist, gibt es hier nicht viel zu sehen. Auch von der tollen Besetzung, zu der u. a. Matthew McConaughey, Anne Hathaway, Jessica Chastain, Wes Bentley und Michael Caine gehören, ist hier nur McConaughey zu sehen. Details zum Plot erhält man nicht und der Großteil des Teasers besteht aus historischem Archivmaterial – doch allein die Idee, die allerersten Bilder aus dem neuen Christopher-Nolan-Film zu sehen ist doch aufregend, oder? Urteilt selbst.
https://youtu.be/7FihR41umGM
Eine kleine Neuerung gibt es übrigens bei Interstellar verglichen zu den bisherigen Nolan-Filmen – einen neuen Kameramann. Da Nolans Stamm-Kameramann Wally Pfister (der für Inception mit einem Oscar ausgezeichnet wurde), damit beschäftigt war, mit Transcendence sein Regiedebüt zu drehen, musste Nolan sich anderweitig umsehen. In Hoyte Van Hoytema fand er aber einen großartigen Ersatz. Er sorgte bereits für die atmosphärischen Bilder von So finster die Nacht, Dame, König, As, Spion und The Fighter.