Quelle: The Wrap
Disney hat sich durch den Erwerb von Lucasfilm, Pixar und der Marvel-Rechte zu einem wahren Impreium aufgebaut, welches sich eine erfolgreiche Zukunft für die nächsten Jahrzehnte gesichert hat. Doch auch Disney muss manchmal Niederlagen einstecken. War es letztes Jahr John Carter, der Disney mehr als $100 Mio an Verlusten einbrachte, so ist es dieses Jahr Lone Ranger. Trotz der nach außen hin tollen Mischung "Johnny Depp/Gore Verbinski/Jerry Bruckheimer" wird die $215-Mio-teure problematische Produktion nicht einmal $300 Mio weltweit einspielen, wovon maximal die Hälfte direkt an Disney gehen wird. Einschließlich der Werbekosten geht Disney momentan von einem reinen Verlust von $160-190 Mio für Lone Ranger aus. Das hat sich das Studio im Vorfeld bestimmt anders vorgestellt und ein neues Franchsie à la Pirates of the Caribbean gewittert.
Zum Glück gibt es ja in zwei Jahren den neuen Pirates-Film, der eine absolut sichere Bank ist. Jedes Pirates-Sequel hat bislang mehr als $1 Mrd weltweit eingespielt. Auch wenn die Reihe an Popularität eingebüßt haben sollte, wird Pirates of the Caribbean 5 dennoch mindestens $800 Mio weltweit einnehmen und dann noch mehr dank Merchandise und DVD/BluRay-Verkäufen. Als Jack Sparrow ist Johnny Depp immer noch ein Kassenmagnet. Doch Disney möchte keine unnötigen Risiken eingehen und zieht aus dem Flop von Lone Ranger Konsequenzen. Das Budget von Pirates of the Caribben 5 soll nun gestrafft werden. Was nicht gerade bedeutet, dass wir es hier mit einem Low-Budget-Film zu tun haben werden. Die Produktionskosten sollen nun"nur" noch etwa $200 Mio betragen, anstatt der ursprünglich geplanten $250 Mio. Wenn man sich anschauen, was Filme wie District 9 oder Cloverfield mit Budgets unter $40 Mio anstellen konnten, so sollten eigentlich auch $200 Mio für ein visuell spektakuläres Erlebnis mehr als ausreichen. Nicht umsonst hat Disney die Kon-Tiki-Macher Joachim Ronning and Espen Sandberg als Regisseure für Pirates of the Caribbean 5 verpflichtet, denn diese haben gezeigt, dass sie auch ohne viel Geld großes Kino auf See inszenieren können.
Eine weitere Konsequenz des Misserfolgs des Westerns ist, dass Disney Jerry Bruckheimer, dem Erfolgsproduzenten, mit dem Disney bereits bei unzähligen Filmen zusammen gearbeitet hat, die "Final Cut"-Rechte entzogen werden sollen. D.h. Disney wird bestimmen, wie der Film am Ende aussieht. Bruckheimer galt sehr lange als der absolute Erfolgsgarant unter Produzenten, doch die Flops von Prince of Persia: Der Sand der Zeit, Duell der Magier und Lone Ranger haben an diesem Image kräftig gerüttelt.
Schaut man sich viele Blockbuster der letzten Zeit an, bei denen das Budget aus dem Ruder lief, so ist Disneys Schritt sehr vernünftig und man kann nur hoffen, dass da auch andere Studios daraus lernen werden (damit nicht $195 Mio in Filme wie Jack and the Giants rengesteckt werden).