Quelle: Deadline
Viele große Regisseure haben dieses eine Traumprojekt, das sie aus dem einen oder anderen Grund lange Zeit nicht angehen können. Zugleich lässt es die Filmemacher nicht los und so tauchen immer wieder (redundante) Meldungen und Versprechungen auf, dass jenes Projekt doch noch realisiert werden soll. Manchmal passiert es tatsächlich. Das beste Beispiel dafür ist Steven Spielbergs Lincoln. Mehr als zehn Jahre nachdem Spielberg die Rechte an der Vorlage Team of Rivals erworben hatte, inszenierte Spielberg endlich sein Traumprojekt. Auf James Camerons Adaption des Mangas Battle Angel warten die Fans ebenfalls seit vielen Jahren. Francis Ford Coppolas Megalopolis werden wir hingegen mit ziemlicher Sicherheit nie zu sehen bekommen.
Auch Martin Scorsese hat ein solches Projekt – die Verfilmung des kontroversen und umjubelten Romans von Shusaku Endo, Silence. Veröffentlicht im Jahre 1966, handelt Silence von jesuitischen Missionaren, die im 17. Jahrhundert nach Japan reisen, um dort den christlichen Glauben zu verbreiten und dabei ihr Leben riskieren. Seit 1991 zeigt sich Scorsese an einer Verfilmung interessiert. Bereits 1999 haben Scorsese und der Drehbuchautor Jay Cocks (Gangs of New York, Zeit der Unschuld) einen ersten Drehbuchentwurf verfasst. Damals war angedacht, dass Scorsese sich nach Gangs of New York dem Film widmen würde. Später hieß es, dass Silence das erste Filmprojekt von Scorsese nach seinem Oscar für Departed – Unter Feinden werden würde. Auch das kam nicht zustande. Kurz nach dem Release von Hugo Cabret im Winter 2011 beteuerte Scorsese, dass Silence sein nächster Film werden würde. Ja, Ihr habt’s schon erraten – das wurde er nicht. Stattdessen drehte Scorsese den Wall-Street-Thriller The Wolf of Wall Street.
Doch jetzt scheint es wieder Entwicklungen an dieser Front zu geben. Die Pläne werden konkret, denn die Finanzierung für Silence (nicht gerade ein finanziell vielversprechendes Projekt!) steht und Scorsese hofft, mit dem Dreh bereits Anfang 2014 in Taiwan zu beginnen. In Cannes soll diesen Mai die Werbetrommel für den Film gerührt werden. Im Laufe der Zeit wurden Schauspieler wie Benicio del Toro, Gael Garcia Bernal und Daniel Day-Lewis mit dem Film in Verbindung gebracht, allesamt Hochkaräter, für die eine Rolle in einem solchen Film mit Sicherheit Beachtung seitens der Oscars bringen würde. Ob einer davon letztlich eine Rolle übernehmen wird, ist noch unklar. Genauso wenig, ob wir den Film tatsächlich in naher Zukunft sehen können…