Quelle: New York Times
In einem Interview mit der New York Times haben Harvey und Bob Weinstein von diversen Serienprojekten erzählt, die die beiden momentan entwickeln (einschließlich der Tolstoi-Adaption "Krieg und Frieden" in 14 Folgen und "Marco Polo", einer Martial-Arts-Abenteuerserie). Die interessantesten Kommentare kamen aber von Bob Weinstein, dem etwas weniger umstrittenen und kontroversen der beiden Brüder. Er erzählte, dass er momentan an der Entwicklung diverser Horror- und Actionserien beteiligt ist, die zum Portfolio der Produktionsfirma Dimension Films (1992 als Miramax-Ableger von Bob Weinstein gegründet und seit 2005 Teil von The Weinstein Company) passen. Dabei bestätigte er auch, dass momentan die Pilotfolge zu MTVs "Scream"-Serie vorbereitet wird, was allerdings schon länger bekannt ist.
Dabei ließ Bob Weinstein aber auch zwei große Enthüllungsbomben fallen. Zum einen verkündete er, dass er gemeinsam mit Frank Darabont eine 10-teilige TV-Version von Der Nebel entwickelt. Darabont hat die Horror-Kurzgeschichte von Stephen King 2007 für das Kino adaptiert (mit Thomas Jane und Marcia Gay Harden in den Hauptrollen), wo der Erfolg allerdings eher bescheiden war. Bei den Genrefans entwickelte sich der Film, in dem ein unheimlicher Nebel über eine Kleinstadt zieht und mit sich seltsame monströse Kreaturen bringt, im Heimkino zu einem Favoriten. Scheinbar so sehr, dass Darabont und Weinstein zu dieser Welt zurückkehren möchten. Dies liegt sicherlich auch an dem Erfolg, den die erste Staffel von Stephen Kings "Under the Dome" (basierend auf "Die Arena") kürzlich im Fernsehen feierte.
Noch überraschender ist jedoch das Statement, dass eine TV-Serie aus der Welt von Sin City nach dem Release des zweiten Films, Sin City: A Dame to Kill For (US-Start: 22.08.2014) von bald folgen soll. Robert Rodriguez und Frank Miller sollen diese entwickeln. Das bezeugt erneut, dass TV-Adaptionen einfach die "neuen Sequels" in Hollywood sind. Zugegeben, sowohl Der Nebel als auch Sin City bieten sich durchaus fürs Serienformat an (aber nur, solange sie auf Kabelsendern laufen, die weniger der Zensur unterworfen sind). Jedoch glaube ich, dass hier mehr die Hoffnung auf großen kommerziellen Erfolg denn die künstlerische Integrität im Mittelpunkt steht.