Vorgestern feierte der deutsche Jugend- und Musikfilm Systemfehler – Wenn Inge tanzt im Kölner Cinedom Premiere und wir waren am Roten Teppich live dabei. Der Streifen handelt von einer jungen Punk-Rock-Band, angeführt von Max (Tim Oliver Schultz), die kurz vor ihrem Durchbruch steht, und zwar mit dem Lied "Wenn Inge tanzt", in dem Max die Öko-Aktivistin Inge (Paula Kalenberg) von seiner Schule bloßstellt. Max und Inge können sich nicht ausstehen, doch das ist Max herzlich egal, hat seine Band "Systemfehler" doch gerade das Angebot erhalten, als Vorgruppe zu "Madsen" bei einem Konzert aufzutreten. Die einzige Bedingung: "Wenn Inge tanzt" muss gespielt werden. Zu blöd, dass sich der Gitarrist Josha (Constantin von Jacheroff) verletzt und nicht spielen kann. Der einzige Ausweg ist ausgerechnet DIE musikalisch begabte Inge. Diese willigt überraschenderweise ein, für Joscha einzuspringen. Ihre wchtigste Bedingung jedoch – "Wenn Inge tanzt" darf nicht gespielt werden…
Zugegeben, wenn man als Filmkritiker von einem neuen deutschen Jugendfilm hört und nach dem Trailer das Gefühl hat, den Film bereits gesehen zu haben, löst das bei einem nicht sofort eine Begeisterungswelle aus. Umso größer war dann die Überraschung, wenn der Film sich tatsächlich als sehr charmant entpuppt und über seine 100-minütige Laufzeit einfach gute Laune macht. Mehr dazu jedoch kommende Woche, wenn wir für Euch die Filmkritik zu Systemfehler – Wenn Inge tanzt haben. Dazu hatte ich noch die Gelegenheit, Interviews mit dem Regisseur Wolfgang Groos (Die Vampirschwestern) sowie mit den Hauptdarstellern Tim Oliver Schultz (Die Welle), Paula Kalenbeg (Krabat) und dem Schlagerstar Peter Kraus zu führen, welche wir Euch ebenfalls kommende Woche präsentieren. Zugegeben, es war ein stressiger Tag (Filmscreening am frühen Morgen, Interviews am Nachmittag und Filmpremiere am Abend) – doch mir ist durchaus bewusst, dass er für das Filmteam nach zahlreichen Interviews und einer großen Premiere mit Sicherheit noch anstrengender war. Umso erfreulicher war es, dass sowohl während der Interviews und insbesondere auch während der Premiere am Ende des langen Tages die Beteiligten, allenvoran die beiden jungen Hauptdarsteller (Foto links), sehr viel Elan, Frische und Feude an der Sache an den Tag gelegt haben. Davon ließ auch ich mich mitreißen und der lange Tag verging, trotz knapp vier Stunden Schlaf in der vorigen Nacht, wie im Flug.
Dass der Film in Köln Premiere feiert, ist nur natürlich. Schließlich wurde Systemfehler – Wenn Inge tanzt in und um Köln gedreht. Zur Premiere ist die gesamte Besetzung des Films angereist, bestehend aus Paula Kalenberg, Tim Oliver Schultz, Constantin von Jascheroff, Timo Mewes, Thando Walbaum, Peter Kraus, Matthias Koeberlin, Dagmar von Kurmin und Béatrice Jean-Philippe sowie der Regisseur Wolfgang Groos. Außerdem schritt die Indie-Rock-Gruppe "Madsen", die in dem Film einen Kurzauftritt absolviert und auf dem Soundtrack mit zwei Liedern vertreten ist, über den Roten Teppich. Interessant ist, dass unter den Journalisten (sowohl bei den Interviews am frühen Nachmittag als auch während der Premiere) sich scheinbar ebenso viele aus dem Bereich "Musik" befanden wie aus dem Bereich "Film". Das verdeutlicht nur noch mehr, wie essentiell die Musik in diesem Film ist.
Trotz des stressigen Tags lief alles für eine Premiere mit Starbesuch alles vergleichsweise pünkltich ab, was sicherlich sowohl im Sinne der erschöpften Journalisten, die den ganzen Tag an dem Film und seinem Team dran waren, war als auch in dem Interesse der wahrscheinlich nicht minder erschöpften Stars. Von dem Moment an jedoch, an dem Tim Oliver Schultz, Paula Kalenberg und Co den Roten Teppich betraten, war von der vermuteten Erschöpfung nichts zu spüren. Nach einer Foto-Session gaben die Dartseller noch voller spürbarer Begeisterung Interviews am Roten Teppich und so konnte ich auch einige O-Töne einfangen. Lediglich die bezaubernde Paula Kalenberg habe ich nicht mehr vor das Mikro bekommen, dafür hatte ich aber früher am Tag die Gelegenheit, ein Roundtable-Interview mit ihr zu führen (mehr dazu ebenfalls demnächst).
Thando Walbaum, Constantin von Jascheroff und Tino Mewes, die im Film die Bandkollegen von Max (Tim Oliver Schultz) spielen, hatte ich zuerst am Mikrophon.
Auf die Frage hin, ob sie den Film bereits gesehen hätten:
Tino Mewes: Manche ja, manche nein.
Thando Walbaum: Im Prinzip hat ihn keiner von uns fertig gesehen. Wir freuen uns daauf, den Film gerade mit dem Publikum zusammen zu sehen.
…wie es für Thando ist, wenn ein voller Kinosaal ihn auf der Leinwand entkleidet sieht:
TW: Ja…wird öfter vorkommen. Es ist für mich ein ungewohntes Thema, aber ist witzig. Es kommt gut rüber, glaube ich. Es kommt witzig rüber. Ob es "gut" rüberkommt ist egal, aber es soll verrückt und witzig rüberkommen.
…ob die Nacktszenen schwierig zu drehen waren:
TM: Ein paar Szenen wurden herausgeschnitten, weil es dann doch einfach nicht mehr jugendfrei war, was da zum Vorschein kam (Tino und Constantin lachen)
TW: Ja, ihr lacht, ihr lacht… Es war aber schon eine Überwindung. Also vor 70 Leuten nackt zu stehen und den Schwingelmann zu machen war schon…wie soll man das sagen..eine Erfahrung für sich.
…ob es nachher auf Tour gehen soll als "Systemfehler"
TW: Natürlich. Wenn es dazu kommen sollte, sagen wir nicht nein.
…wie es mit vorherigen musikalischen Erfahrungen aussah:
TM: Einfach auf Youtube "CONNA" eingeben. Da sieht man meine Musik, von Constantin (von Jascheroff)…
TW: Ich mache jetzt noch Musik mit meinen Eltern. Meine Eltern sind Musiker, wir heißen Dube und da spiele ich Schlagzeug, von daher musste ich kein neues Instrument lernen, da ich das seit meinem dritten Lebensjahr spiele.
…was sie den Zuschauern von dem Film versprechen:
TW: Gute Laune!
Constantin von Jascheroff: Sie sollen mit einem guten Gefühl aus dem Film rausgehen und sagen "Hwy man, es ist Sommer, wir haben Lust auf auf Jungsein, einfach das Leben genießen"
TW: Gute Musik, witzige Jungs…
TM: Das ist es!
Lange dauerte es nicht, bis auch der Max-Darsteller Tim Oliver Schultz (den ich ebenfalls gemeinsam mit Paula Kalenberg früher am Tag ausführlich interviewt habe) vor uns stand, der ebenfalls ein paar zusätzliche Fragen beantwortet hat:
…ob die Chemie zwischen den Darstellern beim Dreh gestimmt hat:
Tim Oliver Schultz: Voll! Hat super gestimmt. Ich hab auch mit Constantin (von Jascheroff) zusammen gewohnt, wir hatten zwei Monate lang eine WG, was ziemlich krass war und wir haben uns super verstanden
…was er zum Drehort Köln meint:
TOS: Ja, super! Wir haben im Belgischen Viertel gewohnt. Mir hat’s super gefallen. Es war eine Zeit, an die ich sehr gerne zurückdenke. Vor allem gibt es so viele verschiedene Sachen hier. Wir haben an verschiedenen Orten gedreht, die alle hier waren.
…ob er den fertigen Film schon gesehen hat:
TOS: Den Final Cut schon, aber noch nicht die finale Ton- und Bildischung.
Das war’s auch schon von der Kölner Premiere zu Systemfehler – Wenn Inge tanzt. Kommende Woche gibt es aber noch viel mehr zu dem Film, darunter natürlich die Filmkritik und unsere Interviews mit dem Regisseur und den Darstellern. Bis dahin, hier ein Trailer zu dem Film, der am 11.07. in die Kinos kommt.
Photos © Binderjournal 2013