Quelle: Paramount Pictures
Kaum ein Regisseur hat bis in seine späten Jahre eine noch so blühende und erfolgreiche Karriere wie Matrin Sciorsese. Vor 40 Jahren schion, feierte er mit Hexenkessel (OT: Mean Streets) seinen ersten großen Erfolg. Nur drei Jahre später wurde ein Film von ihm (Taxi Driver) als Bester Film bei den Oscars nominiert. Daraufhin folgten unter anderem die Klassiker Wie ein wilder Stier und Goodfellas, die Scorsese weitere Oscarnominierungen einbrachten und seinen Status als einen der besten US-amerikanischen Regisseure aller Zeiten festigten. Doch im Gegensatz zu diversen anderen Vertretern seiner Generation, wie Francis Ford Coppola oder John Carpenter, ist Scorseses auch heute, 40 Jahre nach seinem ersen großen Erfolg, so umjubelt und erfolgreich wie noch nie. Nach einem kurzen qualitativen Durchhänger in den Neunzigern (sorry an alle Casino– und Kundun-Fans!), kehrte Scorsese Anfang des letzten Jahrzehnts zurück in das Rampenlicht und lieferte einen umjubelten und beliebten Film nach dem anderen ab. Die Rennaisance seiner Karriere leitete 2002 Gangs of New York ein. Vier von Scorseses fünf letzten Spielfilmen erhielten Oscarnominierungen – insgesamt 37 an der Zahl! Jeder der Filme (Gangs of New York, The Aviator, Departed – Unter Feinden, Hugo Cabret) wurde auch als "Bester Film" bei den Oscars nominiert. Gewonnen wurden insgesamt 14 Oscars, davon auch einer für Scorsese selbst (für Departed). Mit eben diesem Film und mit Shutter Island feierte er zudem seine größten finanziellen Erfolge, die ihn endlich als einen der weniger Regisseure etablierten, die alleine mit ihrem Namen Zuschauer massenweise in die Kinos locken können.
Jedes Mal, wenn ich mir in den letzten Jahren gedacht habe, dass Scorsese wirklich nicht einen tollen Film nach dem anderen abliefern kann und irgendwann dann doch auf die Nase fällt, wurde ich eines Besseren belehrt. Hugo Cabret und Departed avancierten zu meinen Lieblingsfilmen in ihren jeweiligen Jahren. Auch Shutter Island war bei mir 2010 hoch platziert und gehört meiner Meinung nach zu den unterschätzten Filmen von ihm (auch wenn er in finanzieller Hinsicht zu seinem größten Erfolg weltweit wurde). Vorbei ist also die Zeit, in der ich jegliche Zweifel an Scorsese hatte. Seine fünfte Zusammenarbeit mit Leonardo DiCaprio, The Wolf of Wall Street, gehört schon seit der Ankündigung zu den interessantesten Projekten dieses Jahres. Der eben erschienene Trailer hat meine Erwartungen nur noch mehr in die Höhe getrieben. Mit einer Wall-Street-Satire,wagt sich Scorsese, der letztes Jahr seinen 70. Geburtstag gefeiert hat, wieder in neue Gefilde vor (nachdem sein letzter Film auch sein erstes – und äußerst gelungenes – Experiment mit 3D war und dazu auch noch sein erster Familienfilm). Basierend auf der Autobiografie Autobiografie von Jordan Belfort, handelt The Wolf of Wall Street von einem sehr erfolgreichen Börsenmakler, der mit 26 zum Multmillionär wurde und später wegen illegaler Geschäfte zwei Jahre in Gefängnis absitzen musste.
Okay, zugegeben, Filme über die Wall Street und rücksichtslose Finanzhaie wirken (trotz der Aktualität) wie ein alter Hut. Doch in Scorsese, I trust. Außerdem sieht der Trailer verdammt vielversprechend aus. Leonardo DiCaprio scheint (wie in allen seinen Kollaborationen mit Scorsese) wieder richtig aufzugehen in seiner Rolle (endlich Oscar?!) und Matthew McConaughey beweist, dass Magic Mike und Killer Joe letztes Jahr keine Zufallstreffer waren und er wirklich was in sich hat. Die namhafte Besetzung wird durch Jonah Hill, Jean Dujardin, Jon Favreau und Spike Jonze abgerundet.
The Wolf of Wall Street kommt am 12.12.2013 in die deutschen Kinos und wird mit großer Wahrscheinlichkeit während der kommenden Oscar-Saison von sich häufig hören lassen. Könnte Martin Scorsese nächstes Jahr mit Billy Wilder gleichziehen und zum Regisseur mit den zweitmeisten Oscarnominierungen werden (hinter William Wyler und seinen uneinholbaren 12 Noms)? Wir werden’s sehen.