Quelle: Deadline
Die norwegischen "Found Footage"-Horror-Mockumentary Trollhunter habe ich 2011 bei den Fantasy Filmfest Nights gesehen – und um ehrlich zu sein, erinnere ich mich kaum an den Film, abgesehen von dem Grundgerüst der Geschichte. Ich erinnere mich an beeindruckend gute Spezialeffekte für eine Produktion aus dem kleinen Land, daran dass der Film solide inszeniert wurde, aber auch daran, dass er mich nicht gerade vom Hocker gerissen hat. Bei der Prämisse (eine Gruppe Studenten folgt im Norden Norwegens einem mysteriösen Jäger, der das Land vor riesigen gefährlichen Trollen (!) schützt) wäre sicher mehr gewesen. Eine nette Idee war auch, dass die Trolle christliches Blut riechen konnten und dadurch in Rage versetzt wurden. Das war’s zu dem Film aus meiner Perspektive – eben ein durchschnittlicher Fantasy-Filmfest-Film, den man einmal sehen kann und schnell wieder vergisst.
Dass wir jetzt an den Streifen erinnert werden, dafür sorgt das seit 2011 schon geplante US-Remake, welches so langsam ins Rollen kommt. Chris Columbus sicherte sich damals die Rechte an dem Remake. Als Regisseur und Drehbuchautor wurde jetzt niemand Geringeres als Neil Marshall angeheuert. Marshall machte mit seinem spannenden Werwolf-Film Dog Soldiers 2002 auf sich aufmerksam und zementierte 2005 seinen Status als einer der interessantesten Regisseure im Horrorgenre mit The Descent – Abgrund des Grauens. Seine beiden darauffolgenden Filme konnten aber leider nicht die an sie gesetzten Erwartungen bei vielen erfüllen – der Mad-Max-Verschnitt Doomsday fiel beim Publikum durch und der historische Actioner Centurion (mit Michael Fassbender) erregte kaum Aufmerksamkeit. Ich mochte jedoch beide und habe bis jetzt noch keinen Film von Marshall gesehen, der nicht zumindest grundsolide war. Trollhunter wird sein Hollywood-Debüt sein und ich denke, dass der Film in guten Händen ist.