Quelle: Entertainment Weekly
Die US-Verfilmung von Stieg Larssons Verblendung (The Girl with the Dragon Tattoo) gehört zu den wenigen Remakes, die meiner Ansicht nach eine deutliche Verbesserung gegenüber dem Original darstellen. Genau genommen ist David Finchers Film weniger ein Remake, denn eine eigene Adaption des weltweien Bestsellers, und zwar eine, die den Geist und die Komplexität des Romans deutlich besser einfängt. Sogar die grandiose Performance von Noomi Rapace als Lisbeth Salander im schwedischen Film konnte Rooney Mara in der US-amerikanischen Fassung toppen und wurde dafür zu Recht mit einer Oscar-Nominierung belohnt.
Doch obwohl der Film bei den Fans der Vorlage und den Kritikern gut ankam, blieb das finanzielle Ergebnis hinter den Erwartungen zurück. Etwa $230 Mio konnte der Film weltweit einnehmen bei einem Budget von $90 Mio, wobei hier die Werbekosten noch nicht einberechnet wurden. Gary Barber, der CEO von MGM, welches den Film mit Sony mitproduziert hat, gab sogar zu, dass man etwa 10% mehr Einspiel vom Film erwartet hätte und dass das Studio einen leichten Verlust für den Film hinnehmen musste.
Trotzdem betonte Sony stets, dass die Fortsetzungen Verdammnis und Vergebung noch kommen würden und die Einspielergebnisse des Films solide genug dafür seien. Auch Barber bestätigte die Arbeit an einem Sequel, sagte aber auch, dass die Fortsetzung "ökonomischer" (lies: billiger) sein soll. Damit ist wohl impliziert, dass Fincher, der dafür bekannt ist, viel Geld für seine Filme auszugeben, den ersten Film für ein niedrigeres Budget hätte produzieren müssen. Dies bedeutet vielleicht auch, dass Fincher bei der Fortsetzung nicht mehr im Regiestuhl sitzen würde. Das wäre natürlich schade, denn gerade Fincher hatte einen großen Einfluss darauf, dass der Film so gelungen war. Daniel Craig und Rooney Mara hingegen werden in ihren Rollen als Mikael Blomkvist und Lisbeth Salander zurückkehren.
Jetzt berichtet Entertainment Weekly, dass der Autor Steve Zaillian immer noch am Drehbuch für Verdammnis arbeitet. Allerdings sei der Film nicht nächstes Jahr zu erwarten und wird aller Wahrscheinlichkeit nach frühestens 2014 in die Kinos kommen. Man wolle nichts überstürzen.
Wen könntet ihr euch an der Stelle von Fincher als Regisseur des Films vorstellen?