Die Autorengewerkschaft prämiert Captain Phillips und Her

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WGA Gewinner 2013

Quelle: Writers Guild of America

Letzte Nacht wurden in Los Angeles die letzten großen US-amerikanischen Filmindustriepreise vor den Oscars vergeben – die Preise der Drehbuchautorengewerkschaft. Nachdem die Producers Guild of America in einem noch nie da gewesenen Fall zwei Filme (Gravity und 12 Years a Slave) ausgezeichnet hat, die Directors Guild of America den Preis für "Beste Regie" an Gravity vergab und die Screen Actors Guild den wichtigen Preis für das "Beste Ensemble" an American Hustle verliehen hat, hat die letztegroße "Gilde", die Writers Guild of America, sich für Captain Phillips und Her als Sieger in ihren jeweiligen Kategorien entschieden. Unten könnt Ihr die Nominierungen und die Sieger (in grün) im Überblick sehen:

Bestes Originaldrehbuch

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Eric Warren Singer & David O. Russell (American Hustle)
Woody Allen (Blue Jasmine)
Craig Borten & Melisa Wallack (Dallas Buyers Club)
Spike Jonze (Her)
Bob Nelson (Nebraska)

Bestes adaptiertes Drehbuch

Tracy Letts (Im August in Osage County)
Richard Linklater & Julie Delpy & Ethan Hawke (Before Midnight)
Billy Ray (Captain Phillips)
Peter Berg (Lone Survivor)
Terence Winter (The Wolf of Wall Street)

Bestes Drehbuch bei einem Dokumentarfilm

Jeremy Scahill & David Riker (Dirty Wars)
Sara Lukinson & Michael Stevens (Herblock – The Black & The White)
Janet Tobias & Paul Laikin (No Place on Earth)
Sarah Polley (Stories We Tell)
Alex Gibney (We Steal Secrets: The Story of Wikileaks)

Man muss dazu aber sagen, dass diese Preise uns herzlich wenig über den Stand der Dinge im "Bester Film"-Rennen verraten, denn die beiden aktuellen Favoriten, Gravity und 12 Years a Slave, waren hier nicht einmal nominiert. 12 Years a Slave, weil er, wie auch Philomena, hier nicht zulässig war für eine Nominierung (aufgrund interner Regularien) und Gravity, weil der Film durch viele andere Aspekte glänzt, jedoch nicht zwingend durch sein Drehbuch. Der Dokumentargewinner, Stories We Tell, wurde bei den Oscars ebenfalls nicht nominiert, was angesichts des Triumph hier noch überraschender wirkt.

Was man jedoch sagen kann, ist dass Spike Jonze nun der absolute Favorit ist für sein Her-Drehbuch, nachdem er im Vorfeld bereits den Golden Globe und den Preis der BFCA gewonnen hat. Dadurch ist American Hustle wohl größtenteils aus dem Rennen um die großen Preise raus und ich könnte mir sogar den Fall vorstellen, in dem American Hustle trotz zehn Oscarnominierungen komplett leer ausgeht. Die Vorhersagekraft der WGA Awards ist in diesem Punkt eigentlich sehr gut. Man muss schon bis 2001 zurückgehen, um ein Beispiel zu finden, in dem ein Film bei der WGA in der Kategorie "Bestes Originaldrehbuch" nominiert wurde und verloren hat, dafür bei den Oscars aber gewonnen hat (Almost Famous). Es sieht also nicht gut aus für David O. Russell.

Währenddessen bedeutet der Sieg von Captain Phillips kaum etwas, denn John Ridleys Drehbuch für 12 Years a Slave bleibt weiterhin der haushohe Favorit in seiner Kategorie. Es überrascht mich allerdings schon ein wenig, dass sich das Drehbuch hier gegen The Wolf of Wall Street und Before Midnight durchsetzen konnte – meiner Meinung nach deutlich überlegene Drehbücher. Captain Phillips ist ein klasse Film, doch seine Stärken liegen nicht wirklich bei seinem Drehbuch.

Die WGA zeichtete auch die besten Drehbücher im Bereich TV-Serien ab. Es dürfte niemanden überraschen, dass hier "Breaking Bad" im Bereich "Drama" wieder gewonnen hat. Die Gewinner sind:

Bestgeschriebene Dramaserie

"Breaking Bad"

Bestgeschriebene Comedy-Serie

"Veep"

Bestgeschriebene neue Serie

"House of Cards"

Bestgeschriebene Folge einer Dramaserie

"Confessions" ("Breaking Bad")

Bestgeschriebene Folge einer Comedy-Serie

"Hogcock" ("30 Rock")

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