Quelle: Variety
Kürzlich hat Warner Bros. verlauten lasen, dass wieder aktiv am Justice League Film gearbeitet wird. Die Gründe dafür sind sicherlich zweierlei. Einerseits kommt der Ansporn von Marvel’s The Avengers' überragendem Erfolg (bis dato $1,4 Mrd. weltweiter Einspiel) und andererseits geht dieses Jahr Warners größter Goldesel erst einmal zur Neige – die Batman Reihe von Christopher Nolan findet mit The Dark Knight Rises ihren Abschluss.
Doch The Avengers kam auch nicht von heute auf morgen. Marvel war sorgfältig und der Ensemble-Film letztlich das Ergebnis von mehrjähriger Planung und Einführung der jeweiligen Mitglieder des Teams. Fünf Einzel-Avenger Film wurden zunächst produziert, um die Zuschauer auf das Zusammentreffen der Superhelden vorzubereiten. Da Nolans Dark Knight-Filme in eine ganz andere Richtung einschlagen, liegt diese Arbeit noch komplett vor Warner. Den Anfang könnte, wie schon erwähnt, Man of Steel nächstes Jahr machen. Die interessantere Frage ist, welche Comicfiguren Warner danach einführen will. Jetzt sieht es aus, als würde man sich erneut an Wonder Woman wagen. Kaum ein Superhelden-Projekt befindet sich so lange im Entwicklungsstadium wie dieser Film. Bereits 2001 wurde Todd Alcott für das Drehbuch angeheuert. Vier Jahre und ebenso viele Drehbuchautoren später hat man die scheinbar perfekte Person für die Adaption gefunden – Joss Whedon sollte den Film schreiben und auch Regie führen. Whedon hat mit Buffy bereits eine ikonische weibliche Heldin erschaffen bzw. nach ihrem wenig bemerkenswerten Leinwandauftritt neuerfunden. Doch zwei Jahre später verließ Whedon das Projekt aufgrund von kreativen Differenzen mit dem Studio. Ironischerweise bekam Whedon letztlich doch die Gelegenheit eine Comicbuchverfilmung zu inszenieren – The Avengers!
Noch mehr Zeit verging und weitere Drehbuchversionen fielen durch. Manche siedelten die Geschichte in moderner Zeit an, andere im zweiten Weltkrieg. Vor zwei Jahren entschied sich Warner dann für die TV-Route und produzierte für NBC die Pilotfolge zur Wonder Woman mit Adrianne Palicki in der Titelrolle (siehe Titelbild). Doch NBC entschied sich letztlich gegen die Serie und mehr als die Pilotfolge kam nie zustande.
Überraschenderweise (oder auch nicht) hat Warner nun verkündet, dass der Green Lantern Autor Michael Goldenberg das Drehbuch für Wonder Woman verfassen soll. Angesichts der recht durchwachsenen Qualität von Green Lantern bleibe ich bei dieser Wahl skeptisch. Noch gilt es aber abzuwarten, ob dieses Projekt tatsächlich über die Planungsphase hinaus kommen wird.