Cillian Murphy in 28 Days Later (2002) © Searchlight Pictures
Quelle: The Hollywood Reporter
Als Danny Boyle und Alex Garland letzten Sommer über ihren Wunsch nach der Rückkehr in die Welt ihres packenden Horrorfilms 28 Days Later sprachen, haben wir zwar darüber berichtet, jedoch habe ich ihren Aussagen nicht viel Bedeutung beigemessen und sie stattdessen als einen dieser Fälle abgetan, bei dem Filmemacher in nostalgischen Erinnerungen über ihre Frühwerke schwelgen. Boyle, der den Originalfilm inszeniert hat, und Garland, der ihn geschrieben hat, haben im Laufe der letzten zehn Jahre immer wieder über ihre Hoffnung auf einen dritten Teil geredet, ohne dass diese je konkret wurde.
Der Zombietrend kam und ging, Boyle wurde nach dem Oscarsieg für Slumdog Millionär zu einem der gefragtesten Regisseur seiner Generation und war sogar zwischenzeitlich für den letzten Bond-Film gesetzt, während Garland mit Ex Machina, Auslöschung, Men und dem kommenden Civil War selbst eine bemerkenswerte Regiekarriere hingelegt hat. Dass sie eines Tages tatsäclhich zum Rage-Virus zurückkehren würden, erschien mir zunehmend unwahrscheinlich.
Zum Glück habe ich mich gewaltig geirrt. Nicht nur ist ein dritter Film jetzt offiziell in Arbeit, sondern soll den Auftakt einer kompletten neuen Trilogie bilden. Wie Garland im Sommer bereits angedeutet hat, wird der nächste Film aufgrund der verstrichenen Zeit seit den ersten beiden den eigentlich naheliegenden Titel 28 Months Later überspringen und stattdessen 28 Years Later heißen. Im Gegensatz zu 28 Weeks Later, den Boyle und Garland nur produziert haben, wird Garland die Drehbücher zu allen drei neuen Filmen selbst schreiben, während Boyle zumindest beim ersten als Regisseur zurückkehren wird. Erfahrungen mit späten Sequels zu einem seiner früheren Kultfilme hat er ja, nachdem er einen Nachfolger zu Trainspotting gedreht hatte.
Die Ambitionen für die Sequel-Trilogie sind groß. Während 28 Days Later nur 8 Millionen US-Dollar kostete und 28 Weeks Later 15 Millionen, sollen die Budgets von 28 Years Later und seinen beiden Nachfolgern jeweils rund $75 Millionen betragen. Die Hoffnung ist, dass der Kultstatus des Originalfilms, der im Prinzip die schnellen Zombies im Kino etabliert hat (auch wenn es genau genommen keine Zombies waren), und die Rückkehr seiner beiden Originalmacher für großen Hype sorgen würde. Außerdem steht möglicherweise die Rückkehr von 28-Days-Later-Hauptdarsteller Cillian Murphy im Raum, der mit dem Film seinen Durchbruch feierte und sich aktuell dank Oppenheimer auf dem Höhepunkt seiner Karriere befindet.
Wer 28 Years Later vertreiben wird, steht noch nicht fest. Noch diese Woche soll das Projekt potenziellen Käufern, darunter regulären Filmstudios, Verleihen, aber auch Streamern vorgestellt werden und ich erwarte sehr reges Interesse und einen Bieterwettstreit. Sowohl 28 Days Later als auch 28 Weeks Later zählen zu den packendsten Horrorfilmen der 2000ern und die Reihe wieder in Boyles und Garlands Händen zu sehen, finde ich wirklich aufregend. Ich lehne mich nicht zu weit aus dem Fenster, wenn ich behaupte, dass wir die Zombietrends der letzten 20 Jahre zu einem nicht unwesentlichen Anteil dem Erfolg von 28 Days Later zu verdanken haben.
Freut Ihr Euch auf 28 Years Later?