"300"-Serie von Zack Snyder ist in Arbeit

Mit dem erstaunlich guten Remake von George Romeros Zombie-Klassiker Dawn of the Dead feierte Zack Snyder 2004 sein Regiedebüt, doch es war erst seine zweite Regiearbeit, die die typischen Markenzeichen eines Zack-Snyder-Fans enthielt: Pathos, hochstilisierte Gewaltdarstellungen, Hyper-Maskulinität und sehr viel Zeitlupe.

Snyders Verfilmung von Frank Millers Graphic Novel "300", in der eine kleine Spartaner-Truppe der persischen Übermacht des Königs Xerxes die Stirn bietet, kam 2007 in die Kinos und war anders als alles, was man bis dahin im Genre der Historienepen gesehen hat. Filme wie Gladiator oder Troja wirkten im direkten Vergleich geradezu altbacken. 300 war erfrischend und cool. Inzwischen wurde der Film natürlich mehrfach parodiert, darunter im Scary-Movie-mäßigen Meine Frau, die Spartaner und ich, und auch Snyders Stilmittel muten in seinen neusten Filmen nach einer Selbstparodie an, doch seinerzeit hob er sich von der Masse extrem ab und viele sahen in Snyders Herangehensweise die Zukunft von Comicverfilmungen. Trotz seines R-Ratings wurde 300 zu einem massiven Kassenhit mit mehr als $450 Mio Einspiel und wegen dieses Erfolgs vertraute Warner Bros. Snyder erst Watchmen und dann sogar das komplette DC-Filmuniversum an.

Dass Snyders Machart, die in 300 und Watchmen noch gut funktionierte, mit jugendfreien Superman- und Batman-Filmen weniger kompatibel sein würde, haben die Verantwortlichen bei Warner erst spät begriffen. Snyder wurde die Kontrolle über Justice League und das DCEU entrissen, doch der Schaden war bereits entstanden. Snyders Anhänger waren darüber verärgert, wie übel ihm mitgespielt wurde und andere waren durch Snyders DC-Filme bereits abgeschreckt.

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Das Justice-League-Debakel beendete die zehnjährige Zusammenarbeit zwischen Snyder und Warner Bros. und die beiden sind nicht gerade im Guten auseinandergegangen. Zwar haben die von Snyder selbst angefeuerte unermüdliche Fankampagne bewirkt, dass er Justice League nach seinen Vorstellungen fertigstellen durfte, dennoch hat er sowohl mit Warner als auch mit dem traditionellen Studiosystem abgeschlossen und drehte seine letzten Filme Army of the Dead und den Rebel-Moon-Zweiteiler für Netflix.

Umso überraschender ist es, dass Snyder und Warner jetzt doch wieder an einem gemeinsamen Projekt arbeiten und dorthin zurückkehren, wo die Kollaboration der beiden begonnen hat. Laut Branchenblatt Variety wird bei Warner Bros. Television eine Prequelserie zu 300 entwickelt und Snyder soll als ausführender Produzent und Regisseur beteiligt sein. Wer die Serie schreiben, wovon sie handeln wird oder für welche Plattform sie produziert werden wird, steht noch nicht fest. Natürlich würde sich Warners Streamer Max dafür anbieten, für den auch Serienversionen von Conjuring und Harry Potter produziert werden.

300 wurde im Kino mit 300: Rise of an Empire fortgesetzt, an dessen Drehbuch Snyder mitgeschrieben, die Inszenierung jedoch Noam Murro überlassen hat. Snyder plante einen dritten Film mit dem Titel Blood and Ashes, der im selben Universum spielen, sich jedoch von den Spartanern entfernen und von Alexander dem Großen und seiner Liebesbeziehung zu Hephaistion handeln sollte. Warner Bros. war jedoch an einem homoerotischen Historienepos nicht interessiert und verwehrte dem Film grünes Licht. Letztes Jahr sprach Snyder darüber, dass er die Rechte an Blood and Ashes von Warner zurückerlangt hatte und plane, den Film als eigenständiges Projekt eines Tages zu drehen. Ob es angesichts der "300"-Serie nun kommen wird, ist unklar.

Hättet Ihr Interesse an einer "300"-Serie von Snyder?

Quelle: Variety

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