Quinta Brunson in "Abbott Elementary" © 2021 American Broadcasting Companies, Inc. All rights reserved.
Quelle: ABC
Schaut man sich die Liste der Emmy-Nominierungen der letzten 20-30 Jahre an, lässt sich ein klarer Trend erkennen. Dominierten früher noch Serien aus dem öffentlichen Network-Fernsehen der Sender ABC, NBC, CBS und FOX die Nominierungslisten, sind diese in den letzten Jahren zu Außenseitern geworden, verdrängt durch Produktionen von Kabelsendern und Streaming-Plattformen, die den Serienmachern größere kreative Freiheiten ermöglichen und eher bereit sind, in mutige, außergewöhnliche Formate zu investieren.
Es ist also eine besondere Ehre, wenn eine Network-Serie es heutzutage schafft, mehrere Emmy-Nominierungen in den Hauptkategorien abzugreifen. In den letzten Jahren gelang das Serien wie "The Good Place", "This Is Us – Das ist Leben", "Black-ish" und "Modern Family", die inzwischen jedoch alle zu Ende sind.
Doch es gibt einen neuen überraschenden Kritikerlieblings im Network-Fernsehen und er heißt "Abbott Elementary". Die im Mockumentary-Stil gedrehte Sitcom spielt an einer fiktiven, überwiegend von afroamerikanischen Schülerinnen und Schülern besuchten öffentlichen Grundschule in Philadelphia, in der eine Gruppe engagierter Lehrerinnen und Lehrer gegen die Widrigkeiten der fehlenden Schulförderung versucht, ihren Schülern eine möglichst gute Lernatmosphäre und einen guten Start ins Leben zu ermöglichen. Die harten Zustände und die fehlenden Mittel führen dazu, dass die meisten LehrerInnen nicht länger als zwei Jahre durchhalten. Zu den Ausnahmen gehören Janine (Quinta Brunson), die hoffnungsvolle und idealistische Lehrerin der zweiten Klasse, und der sozial unbeholfene Geschichtslehrer Jacob (Chris Perfetti).
"Abbott Elementary" feierte im Dezember Premiere bei ABC und wurde für die gekonnte Mischung aus herzlichem Humor und einer realistischen Darstellung der Missstände im US-amerikanischen Bildungssystem gelobt. Bei den kommenden Emmys ist die Serie siebenmal nominiert, darunter als "Beste Comedyserie". Serienschöpferin Brunson schrieb außerdem mit ihrer Dreifach-Nominierung als Produzentin, Autorin und Hauptdarstellerin Geschichte, denn noch nie zuvor war eine afroamerikanische Frau dreimal in der Comedy-Kategorie bei den Emmys nominiert.
"Abbott Elementary" hat harte Konkurrenz von Serien wie "Hacks" und "Ted Lasso" bei den Emmys, doch allein ihre vielen Nominierungen sind schon ein Triumph. ABC hat die Sitcom bereits im März um eine zweite Staffel verlängert. Darin wird William Stanford Davis als Hausmeister Mr. Johnson zur Hauptbesetzung befördert. Die Dreharbeiten zur zweiten Staffel haben am 18. Juli begonnen. Am 21. September wird sie in den USA Premiere feiern. Anstatt der 13 Episoden, die die erste Season umfasste, wurden diesmal gleich 22 neue Folgen bestellt, wie Brunson bei der Comic-Con kürzlich bestätigt hat.
Bei uns feierte "Abbott Elementary" diese Woche exklusiv bei Disney+ ihre Deutschlandpremiere. Wann die zweite Staffel zu uns kommen wird, steht noch nicht fest.
Hat wer von Euch in die Comedyserie schon reingeschaut?