Französische Filmlegende Alain Delon ist tot

Alain Delon, einer der größten Stars des französischen Kinos der Sechziger und Siebziger, ist gestern im Alter von 88 im Kreise seiner Familie in Douchy gestorben. Delon, dessen zahlreiche Liebesbeziehungen und Affären für mindestens genauso viele Schlagzeilen sorgten wie seine erfolgreichen Filme, war ein Zeitgenosse und guter Freund des 2021 verstorbenen Jean-Paul Belmondo, neben dem er in mehreren Filmen aufgetreten ist.

Nach einer turbulenten Jugend als Kleinkrimineller und bei der Armee ist Delon 1957 über seine Affäre mit der Schauspielerin Brigitte Auber zu den Filmfestspielen von Cannes und so in Kontakt mit Filmemachern und seinem künftigen Agenten gekommen. Obwohl er keinerlei schauspielerische Ausbildung hatte, ergatterte er nur ein Jahr später seine erste Hauptrolle im Historiendrama Christine, für den ihn die durch die Sissi-Reihe berühmt gewordene Schauspielerin Romy Schneider als ihren Leinwandpartner ausgesucht hat. Zwar mochten sich die beiden anfangs nicht und konnten sich wegen der Sprachbarriere auch kaum miteinander verständigen, nach wenigen Monaten wurden sie jedoch zu einem Paar und waren fünf Jahre zusammen. In der Zeit feierte Delon seinen großen Durchbruch als Tom Ripley in der ersten Verfilmung von Patricia Highsmiths "Der talentierte Mr. Ripley", die unter dem Titel Nur die Sonne war Zeuge (OT: Plein soleil) in die Kinos kam.

In den 1960ern drehte Delon mit einigen der namhaftesten Regisseure seiner Zeit, darunter Luchino Visconti, Michelangelo Antonioni, Louis Malle und Jean-Pierre Melville. Unter Melvilles Regie sind zwischen 1967 und 1972 drei der berühmtesten Delon-Filme überhaupt entstanden: Der esiskalte Engel (OT: Le Samouraï), Vier im roten Kreis (OT: Le circle rouge) und Der Chef (OT: Un flic). Zusammen mit Der Clan der Sizilianer (OT: Le clan des Siciliens) und Borsalino festigten diese Filme Delons Image als Star von Gangsterfilmen, wobei er im Laufe seiner Karriere sowohl Kriminelle als auch Polizisten verkörpert hat.

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Als Hauptdarsteller des Katastrophenfilnms Airport ’80 – Die Concorde (OT: The Concorde … Airport ’79) wirkte er in 1979 einem seiner wenigen englischsprachigen Filme mit. Der letzte Teil der Airport-Filmreihe floppte an den nordamerikanischen Kinokassen, war aber dank Delon ein Hit in Europa.

Seine letzte größere Filmrolle verkörperte Delon 2008 als Julius Caesar in Asterix bei den Olympischen Spielen (OT: Astérix aux Jeux olympiques). Für sein Lebenswerk wurde Delon bei der Berlinale 1995 mit dem Goldenen Ehrebären und bei den Filmfestspielen von Cannes 2019 mit der Goldenen Ehrenpalme ausgezeichnet.

Quelle: Deadline

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