Nachdem Ridley Scott sein das Alien-Franchise mit der rückwirkenden Entmystifizierung seiner Kreaturen als Schöpfung eines größenwahnsinnigen Androiden beinahe in den Abgrund geritten hatte, hat Fede Álvarez es mit Alien: Romulus wieder auf Kurs gebracht. Ihm ist das Kunststück gelungen, ihn nahtlos zwischen den ersten und den zweiten Alien-Film einzufügen – sowohl inhaltlich als auch tonal – aber auch die Ideen aus Scotts Prequel Prometheus fortzuführen. Böse Zungen könnten natürlich behaupten, dass der Film nichts Neues biete und aus Versatzstücken anderer Alien-Filme zusammengesetzt wurde. Es stimmt, er erfindet das Rad nicht neu und hat nicht die gewagten Ambitionen von Scotts Prequels oder die Vision von Camerons Aliens, doch was er macht, macht er ziemlich gut, besinnt sich auf die Stärken der Reihe und ist immerhin besser als fast alles, was nach Camerons Sequel kam. Zugegeben, die Messlatte lag auch nicht hoch.
Alien: Romulus wurde nicht nur in der Kritik sehr positiv aufgenommen, mit knapp $300 Mio Einspiel nach nur drei Wochen ist der Film ein echter Hit, der bereits alle bisherigen Teile der Reihe, bis auf Prometheus, an den Kinokassen übertroffen hat. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis Disney einen weiteren Film ankündigt und Álvarez hat bereits Interesse bekundet, einen direkten Nachfolger zu Romulus zu inszenieren. Allerdings möchte er sich damit Zeit lassen, um das Publikum nicht zu übersättigen.
Während also vermutlich einige Jahre ins Land ziehen werden, bis die Xenomorphs auf die Leinwände zurückkehren werden, wird das Alien-Franchise nächstes Jahr ihren ersten Abstecher ins Fernsehen machen. Die bereits Ende 2020 angekündigte "Alien"-Serie wird endlich das Versprechen erfüllen, das Alien – Die Wiedergeburt am Ende angedeutet hat, und die Xenomorphs auf die Erde bringen. Das kündigt sie mit ihrem Titel "Alien: Earth" auch unmissverständlich an. Genau genommen waren hat man die Xenomorphs natürlich in den Alien-vs.-Predator-Filmen auf unserem Planeten gesehen, doch diese zählen nicht wirklich zum Kanon der Reihe.
Allerdings wird auch "Alien: Earth" sich nicht ganz streng an das Kanon der Filmreihe halten. Laut Serienschöpfer Noah Hawley, der auch gefeierte Serien wie "Fargo" und "Legion" erschaffen hat, sei der in Prometheus und Alien: Covenant enthüllte Ursprung der Xenomorphs als biologische Waffe, die von einer außerirdischen Spezies erschaffen und von einem Androiden weiterentwickelt wurde, für ihn uninteressant. Er sieht sie lieber weiterhin als das Produkt von Millionen Jahren Evolution im Weltraum, die einen perfekten Organismus hervorgebracht hat.
Zum Kinostart von Alien: Romulus wurde auch der kurze erste Teaser zur kommenden Serie veröffentlicht, der sich buchstäblich auf die Dinge aus ihrem Titel beschränkt – ein Alien und die Erde:
Inhaltlich wird "Alien: Earth" jedoch nicht hauptsächlich von den schleimigen Monstern mit Säureblut handeln, sondern vom Wettlauf zwischen der Weyland-Yutani Corporation und anderen Unternehmen bei der Entwicklung von intelligenten Androiden. Die Serie spielt rund 70 Jahre in der Zukunft und etwa 30 Jahre vor den Ereignissen des ersten Alien-Films von Scott. Darin werden eine junge Frau und eine Soldatentruppe mit der größten Bedrohung für unseren Planeten konfrontiert, nachdem ein mysteriöses Raumschiff eine Bruchlandung auf der Erde erleidet.
Die Hauptfigur von "Alien: Earth" ist Wendy, gespielt von Sydney Chandler (Don’t Worry Darling), ein sogenannter Meta-Mensch mit dem Gehirn und dem Bewusstsein eines Kindes, aber dem Körper einer erwachsenen Frau. Timothy Olyphant ("Justified") spielt Kirsh, einen Androiden, der zu Wendys Trainer und Mentor wird. Alex Lawther ("The End of the F***ing World") und Essie Davis (Der Babadook) spielen weitere Rollen. Ridley Scott produziert die Serie.
Die Serie soll voraussichtlich in der ersten Jahreshälfte von 2025 bei Hulu in den USA Premiere feiern und wird hierzulande parallel zur US-Veröffentlichung beim Star-Label von Disney+ zu sehen sein. Lau Hawley ist das Studio bereits sehr interessiert an einer zweiten Staffel, die er schreiben und drehen soll, bevor er mit "Fargo" weitermacht.
Haben bisherigen Details zur Handlung und zum Setting der Serie Euer Interesse an "Alien: Earth" geweckt?
Quelle: FX Networks