Ridley Scotts erster Alien-Film ist ein Meilenstein des Genrekinos und eine Lehrstunde darin, wie man mit geringen Mitteln hohe Spannung erzeugt und dass weniger manchmal wirklich mehr ist, auch wenn James Camerons Aliens sieben Jahre später gezeigt hat, dass mehr ebenfalls mehr ist. Kaum ein Film hat die Genres Horror und Science-Fiction so gut miteinander in Einklang gebracht wie der erste Alien. Bei der Frage, ob Scotts Erstling oder Camerons Sequel der beste Teil der Reihe ist, scheiden sich die Geister der Fans. Einig sind sich jedoch nahezu alle von ihnen, dass keiner der Nachfolger mit den beiden mithalten kann. Immerhin gelang es Fede Álvarez mit seinem Alien: Romulus dieses Jahr, die besten Elemente von Scotts und Camerons Filmen miteinander zu verschmelzen. Sein Film hat wenig Neues geboten, leistete sich aber auch keine groben Fehltritte.
Das Kunststück, endlich wieder einen würdigen Beitrag zum Alien-Franchise zu leisten, gelang u. a. durch die zeitliche Platzierung des Films zwischen dem ersten und dem zweiten Teil der Reihe. Das bewirkte bereits bei Saw X letztes Jahr Wunder und funktionierte auch für Alien: Romulus sehr gut. Doch Alien: Romulus huldigte nicht nur den beiden Filmen und berücksichtige sogar Scotts Prequel Prometheus, sondern zollte auch dem wohl besten "Alien"-Videospiel aller Zeiten Tribut: "Alien: Isolation". Wer "Alien: Isolation" gespielt hat, hat sicherlich nicht nur unmittelbare Elemente des Spiels im Film wiedererkannt, sondern hat auch die Ähnlichkeit im Setting und der Atmosphäre bemerkt. Auch "Alien: Isolation" spielt zwischen den Ereignissen des ersten und des zweiten Films und folgt Amanda Ripley, der Tochter von Sigourney Weavers Ellen Ripley, die auf einer verlassenen und Xenomorph-verseuchten Raumstation nach Hinweisen auf den Aufenthaltsort ihrer Mutter sucht.
Rund 30 "Alien"-Videospiele wurden bis heute veröffentlicht. Die meisten davon sind keiner Erwähnung wert. "Alien: Isolation" sticht aus dieser Masse deutlich heraus und gilt zu Recht als eins der besten Sci-Fi-Horror-Games des letzten Jahrzehnts. Letztes Jahr sind Dokumente geleakt, die einerseits die Entwicklung eines neuen AAA-"Alien"-Games mit dem Codenamen "Marathon" hingewiesen haben, andererseits enthüllt haben, dass eine direkte Fortsetzung zu "Alien: Isolation" geplant sei.
An den Leaks scheint wohl was dran gewesen zu sein: Das besagte AAA-Spiel bleibt zwar weiterhin ein gut gehütetes Geheimnis, doch vor wenigen Tagen hat Spielentwickler Creative Assembly anlässlich des 10. Jubiläums von "Alien: Isolation" einen Nachfolger offiziell angekündigt. Al Hope, der als Creative Director federführend beim ersten Game war, kehrt in derselben Funktion zurück, ebenso wie der Großteil seines Originalteams. Hope selbst verbreitete die frohe Kunde, fügte jedoch hinzu, dass das Spiel sich noch in einer sehr frühen Entwicklungsphase befinde. Aktuell wissen wir weder wie es heißen wird oder wovon es handeln wird, noch wann und für welche Geräte es erscheinen wird. Wir werden Euch aber natürlich auf dem Laufenden halten.
Quelle: IGN