Vor 22 Jahren schrieb Adrien Brody Oscargeschichte, als er dank seines überraschenden Sieges für Der Pianist mit 29 zum jüngsten Hauptdarsteller wurde, der mit einem Oscar ausgezeichnet wurde. Letzten Sonntag konnte er den Triumph mit seiner zweiten Oscarnominierung wiederholen und wurde für Der Brutalist wieder von der Academy prämiert. Brody ging nach seinen Siegen bei den Golden Globes und den BAFTAs als Favorit in die Oscarnacht. Sein größter Konkurrent war Timothée Chalamet als Bob Dylan in Like a Comlete Unknown, der von der Schauspielergewerkschaft SAG ausgezeichnet wurde. Hätte Chalamet gewonnen, hätte er Brodys Rekord als jüngster Sieger in der Kategorie übertroffen. Chalamet ist zwar auch 29, zum Zeitpunkt der Oscarverleihung war er jedoch 278 Tage jünger als Brody bei seinem ersten Oscarsieg.
Überhaupt scheint die Academy ältere Männer in den Schauspielkategorien deutlich zu bevorzugen, hat aber kein Problem damit, junge Frauen auszuzeichnen. In der fast 97-jährigen Geschichte der Oscars haben nur fünf Männer unter 30 den Preis in der Hauptdarsteller- oder Nebendarsteller-Kategorie gewonnen. Bei den Frauen waren es 46. Allein seit 2010 wurden haben vier Frauen unter 30 den Oscar als beste Hauptdarstellerin bekommen: Jennifer Lawrence für Silver Linings, Brie Larson für Raum, Emma Stone für La La Land und die diesjährige Siegerin Mikey Madison für den großen Oscar-Abräumer Anora. Madison setzte sich im knappen Rennen gegen Demi Moore durch, die mit The Substance ein fulminantes Comeback feierte und viele Preise im Vorfeld abgeräumt hat. Statt die Hollywood-Veteranin auszuzeichnen, prämierte die Academy lieber die 25-jährige Madison, die in Anora eine unvergessliche, feurige Performance abliefert.
Trotz prominenter Nebenrollen in Quentin Tarantinos Once Upon a Time in Hollywood und im fünften Scream, in dem sie eine Ghostface-Killerin gespielt hat, ist Madison in den Augen vieler Filmfans noch ein relativ unbeschriebenes Blatt. Ihr Oscarsieg wird sicherlich viele dazu anregen, einiger ihrer früheren Performances anzuschauen. Für den deutschen Filmverleih Lighthouse Home Entertainment könnte das Timing daher kaum besser sein. Am 28. März wird er hierzulande den Thriller All Souls mit Mikey Madison in der Hauptrolle auf DVD und Blu-ray veröffentlichen, der in den USA bereits 2023 seine Premiere feierte. Madison spielt in dem Film River, eine junge alleinerziehende Mutter und widerwillige Polizei-Informantin, die undercover Beweise gegen den Vater ihrer Tochter, einen mächtigen Drogenbaron, sammeln muss. Als sie jedoch auffliegt, beginnt ein verzweifelter Kampf ums Überleben.
Falls die Beschreibung oder Madisons Oscar Eure Neugier an dem Film geweckt haben, könnt Ihr unten den Trailer (wahlweise auf Deutsch und Englisch) sowie mehrere offizielle Ausschnitte aus dem Film sehen:
Deutscher Trailer
Originaltrailer
DVD-Cover-Artwork © 2025 Lighthouse Home Entertainment
Offizieller Inhalt:
"Die junge, alleinerziehende River (Mikey Madison) wird gezwungen für die Polizei als Informantin zu arbeiten, um den Vater ihres Kindes – einen berüchtigten Drogenbaron – auszuspionieren. Als jedoch ein Undercover-Einsatz schiefgeht, kämpft sie ums nackte Überleben und muss auf der Flucht auch ihre Tochter beschützen."
Quellen: Lighthouse Home Entertainment, Lionsgate