Andrew Lesnie am Set von Healing (2014) © Screen Australia
Quelle: Australian Cinematographers Society
Die Filmwelt hat wieder ein großes Talent verloren. Es ist zwar kein Name, den viele Kinogänger sofort zuordnen können werden, doch seine Werke wurde von Hunderten Millionen Menschen weltweit gesehen. Andrew Lesnie, der australische Kameramann, der für Peter Jackson die Der-Herr-der-Ringe-Trilogie gedreht hat, ist am Montag in seiner Heimstadt Sydney im Alter von nur 59 an einem Herzinfarkt gestorben, nachdem er in den letzten sechs Monaten an einer Herzerkrankung gelitten hatte. Das teilte ein Sprecher des australischen Verbands für Kameraleute mit. Lesnies finaler Film, Russell Crowes Regiedebüt Das Versprechen eines Lebens (OT: The Water Diviner), kommt im Mai in die deutschen Kinos und ist ein weiterer Beweis für seine Fähigkeit, wunderschöne Bilder im Spiel von Licht und Schatten einzufangen.
Lesnie war seit den Siebzigern im Filmgeschäft tätig und inszenierte unter anderem Anfang der Achtziger eine Doku über die Dreharbeiten zu George Millers zweitem Mad-Max-Film. Diese Zusammenarbeit führte dazu, dass Lesnie mehr als ein Jahrzehnt später für Miller Ein Schweinchen namens Babe und dessen Sequel drehte. Durch Babe ist auch Peter Jackson auf Lesnie aufmerksam geworden und heuerte ihn als Kameramann für seine epische Mittelerde-Trilogie an. Das brachte Lesnie den endgültigen weltweiten Durchbruch ein. Für den ersten Film, Die Gefährten, gewann Lesnie den Oscar. Seitdem hat Lesnie an jedem Film von Peter Jackson mitgearbeitet – King Kong, In meinem Himmel und natürlich auch an der Hobbit-Trilogie. Doch auch andere große Angeboten aus Hollywood lockten. Er drehte u. a. I Am Legend und Planet der Affen – Prevolution. Doch obwohl er zu einem sehr gefragten Kameramann wurde, vergaß er seine Wurzeln nicht und inszenierte auch einige kleinere australische Filme, wie beispielsweise Healing und Bran Nue Dae.