"Mord ist ihr Hobby"-Star Angela Lansbury ist tot

Angela Lansbury in "Mord ist ihr Hobby" © Universal Television

Quelle: Deadline

Dame Angela Lansbury, eine der größten britischen Ikonen des Kinos, Fernsehens und Theaters, ist vergangenen Dienstag in Los Angeles lediglich fünf Tage vor ihrem 97. Geburtstag im Schlaf gestorben. Das gab ihre Familie gegenüber der Presse bekannt.

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Serienfans ist Lansbury natürlich vor allem durch ihre Rolle als pfiffige Amateurdetektivin Jessica Fletcher aus "Mord ist ihr Hobby" (OT: "Murder, She Wrote") bekannt. Mit der Rolle, die sie von 1984 bis 1996 in insgesamt 264 Folgen sowie in vier nach dem Serienende produzierten Fernsehfilmen spielte, stellte Lansbury einen bis heute ungeschlagenen Rekord auf: Sie wurde für jede Staffel als "Beste Hauptdarstellerin einer Dramaserie" für einen Emmy nominiert, insgesamt in zwölf aufeinanderfolgenden Jahren. Damit hält sie mit Abstand den Nominierungsrekord in der Kategorie, auch wenn sie leider keinen einzigen davon gewonnen hat. Tatsächlich ist sie bei allen ihren 18 Emmy-Nominierungen im Laufe ihrer Karriere stets leer ausgegangen. Bei den Golden Globes hatte sie jedoch mehr Glück und gewann für "Mord ist ihr Hobby" viermal bei insgesamt zehn Nominierungen.

Die Rolle der Krimiautorin, die selbst zur Schnüfflerin wird, war ein später Erfolg in Lansburys langer Karriere, mit dem sie meisten von Euch sie vermutlich in Verbindung bringen, doch sie war viel mehr als Jessica Fletcher. Lansburys Schauspielkarriere begann, nachdem ihre Familie 1940 wegen des Zweiten Weltkriegs von London nach Kanada übergesiedelt ist, von dort ging Lansbury erst nach New York und 1942 nach Hollywood. Als 17-jährige wurde sie in ihrer ersten Filmrolle in Das Haus der Lady Alquist (OT: Gaslight) besetzt und erhielt für ihr Debüt direkt ihre erste Oscarnominierung als "Beste Nebendarstellerin". MGM nahm sie unter einen sieben-Jahres-Vertrag und bereits für ihren dritten Film Das Bildnis des Dorian Gray (OT: The Picture of Dorian Gray) aus dem Jahr 1945 folgte Lansburys zweite Nebendarstellerin-Oscarnominierung sowie ihr erster (von insgesamt sechs) Golden Globe. Ihre dritte und letzte Oscarnominierung sowie ihren zweiten Golden Globe erhielt Lansbury 17 Jahre später als teuflische Matriarchin im Paranoia-Thriller Botschafter der Angst (OT: The Manchurian Candidate). Für ihr Lebenswerk erhielt Lansbury 2013 den Ehren-Oscar.

Nicht auf alle ihrer Rollen war Lansbury gleichermaßen stolz. Zu ihrem Part als Elvis Presleys Mutter in Blaues Hawaii (OT: Blue Hawaii) sagte sie später, dass sie ihn nur angenommen hat, weil sie verzweifelt gewesen sei und sie gewusst habe, dass der Film nicht gut sei.

Wie Millionen anderer Kinder, habe ich Lansbury durch ihre Rolle als englische Hexe Caroline (im Original: Eglantine) Price im teilanimierten Disney-Musical Die tollkühne Hexe in ihrem fliegenden Bett (OT: Bedknobs and Broomsticks) aus dem Jahr 1971 kennengelernt. Der große kommerzielle Erfolg und die anhaltende Beliebtheit des Films verhalfen Lansburys Filmkarriere zu einem neuen Aufschwung. Lansbury lehnte wenige Jahre später die Rolle der Krankenschwester Mildred Ratched in Einer flog über das Kuckucksnest ab, für die Louise Fletcher den Oscar als beste Hauptdarstellerin gewonnen hat. Zu ihren größten Hits der Siebziger gehörte die Agatha-Christie-Verfilmung Tod auf dem Nil (OT: Death on the Nile) mit Peter Ustinov als Hercule Poirot.

Bevor sie in den Achtzigern zu Jessica Fletcher wurde, spielte sie 1980 in Mord im Spiegel (OT: The Mirror Crack’d) Agatha Christies Hobbydetektivin Miss Marple. Ursprünglich sollte sie Marple in zwei weiteren Filmen verkörpern, diese wurden jedoch nie produziert. Die Rolle inspirierte jedoch ihre Performance als Fletcher.

Ihre größten Erfolge feierte Lansbury in den späten Sechzigern und Siebzigern auf den Theaterbühnen Broadways und im Londoner West End. Nach "Mord ist ihr Hobby", die den Großteil ihrer Zeit in Anspruch nahm, kehrte Lansbury zu ihrer Theaterleidenschaft zurück und stand bis 2019 abwechselnd auf Londoner und New Yorker Bühnen.

Ihre letzte Serienrolle absolvierte Lansbury 2017 in der britischen Miniserien-Adaption des Romanklassikers "Little Women". Ihre finale Filmrolle werden wir noch dieses Jahr zu sehen bekommen. Neben den ebenfalls verstorbenen Stephen Sondheim wird Lansbury in Rian Johnsons Knives-Out-Sequel Glass Onion sich selbst spielen. Der Film kommt Ende November eine Woche lang in die Kinos und wird zu Weihnachten bei Netflix veröffentlicht werden.

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