Anne Hathaway in Zwei an einem Tag (2011) © Focus Features
Quelle: Deadline
Obwohl ich ziemlich viel Zeit im Internet verbringe (Überraschung Überraschung) gehen manche Trends an mir offensichtlich vorbei. So habe ich um erst den Kinostart von Interstellar erfahren, dass dessen Hauptdarstellerin Anna Hathaway seit einigen Jahren zur Zielscheibe einer Hasswelle von sogenannten "Hathahaters" im Internet geworden ist. Ehrlich gesagt kann ich das ganz und gar nicht nachvollziehen, denn ob sie privat arrogant ist (wie ihr gelegentlich vorgeworfen wird) oder ob sie nun nicht gerade die beste Moderatorin bei den Oscars 2011 war, ist eigentlich auch egal, denn als Schauspielerin ist sie große Klasse. Internethass hin oder her, karrieremäßig könnte es für Hathaway kaum besser laufen. Ihre letzten drei großen Filme (The Dark Knight Rises, Les Misérables, Interstellar) waren große weltweite Hits und das Musical brachte ihr auch den wohl verdienten Oscar ein. Auf einen zweiten hat sie vielleicht auch bald Aussicht mit der Hauptrolle in Joe Wrights nächstem Projekt.
Der Regisseur von Anna Karenina und Abbitte ist in Verhandlungen, für Focus Features und Working Title Charlotte Rogans historischen Survival-Roman "The Lifeboat" zu verfilmen. Dieser spielt im Jahre 1914 und handelt von einer frisch verheirateten und kurz darauf verwitweten jungen Frau, die sich vor Gericht wegen Mordes verantworten muss. In Rückblenden wird dann erzählt, wie sie mithilfe ihres Ehemannes den Untergang des transatlantischen Luxusdampfers "Empress" überlebt hat und von einem Rettungsboot aufgelesen wurde. Jedoch stellte sie fest, dass es zu viele Menschen an Bord des Boots gibt, was zu der moralischen Krise über die Frage führt, wer bleiben darf und wer über Bord muss.
Die Geschichte klingt nach sehr intensivem Survival-Stoff und sollte es Hathaway ermöglichen, eine volle Bandbreite an Gefühlen zu zeigen. Das Drehbuch stammt aus der Feder von William Broyles Jr., der auch Robert Zemeckis' Cast Away – Verschollen geschrieben hat und deshalb Erfahrung mit Filmen über gestrandete Leute hat. Joe Wright als Regisseur macht mir auch Hoffnung und vielleicht bekommt er dafür endlich die Oscarnominieriung, auf die er schon so lange mit Filmen wie Stolz und Vorurteil, Abbitte, Anna Karenina und Der Solist hinarbeitet. Angesichts von Wrights Vorliebe für Zusammenarbeit mit Keira Knightley bin ich ein wenig überrascht, dass die Hauptrolle in The Lifeboat an nicht an sie ging. Was ganz anderes sehen wir von Wright übrigens diesen Oktober – in Pan erzählt er die Geschichte von Peter Pan aus einem ganz neuen Blickwinkel. Hathaway werden wir demnächst in der neuen Komödie von Nancy Myers sehen, The Intern, in der sie die junge Chefin eines älteren Praktikanten, verkörpert von Robert De Niro, spielt.
