Luc Besson am Set von Valerian – Die Stadt der tausend Planeten © 2017 EuropaCorp
Quelle: Variety
Es gab mal eine Zeit, im Prinzip die gesamten 2000er, in der Luc Besson zwar sehr fleißig Drehbücher schrieb und Filme produzierte (darunter Transporter, Kiss of the Dragon und 96 Hours), jedoch kaum selbst Regie führte. Das schwarzweiße Drama Angel-A und das Animation/Realfilm-Hybrid Arthur und die Minimoys bzw. dessen Sequels waren die einzigen Ausnahmen und nicht gerade etwas, woran man beim Regisseur von Nikita, Léon – Der Profi und Das fünfte Element gewohnt war. Zum Glück fand Besson seit 2010 offensichtlich neue Inspiration und dreht wieder alle 2-3 Jahre einen neuen Film. Zuletzt musste er mit der Umsetzung seines Herzensprojekts Valerian – Die Stadt der tausend Planeten eine herbe Niederlage einstecken. Der teuerste europäische Film aller Zeiten enttäuschte an den Kinokassen. Also kehren Besson und seine Produktionsfirma EuropaCorp zunächst zu dem, was sich für beide bislang gut bewährt hat – kleinere, europäisch besetzte Actionthriller.
Nächsten Monat beginnen die Dreharbeiten zu Bessons Anna, einem Actionthriller, den EuropaCorp gemeinsam mit Lionsgate produzieren wird. Das Budget des Films wird auf etwa $30 Mio geschätzt, also weit entfernt von den etwa $180 Mio, die Valerian verschlungen hat. Die Nebenrollen des Films hat Besson mit der Oscarpreisträgerin Helen Mirren, dem Die-Schöne-und-das-Biest-Star Luke Evans und Christopher Nolans Stammdarsteller Cillian Murphy (Dunkirk, Inception) hochkarätig besetzt. Die Titelrolle wird jedoch eine Newcomerin spielen, das russische Model Sasha Luss (Bild unten). Sie spielte auch in der an Avatar stark erinnernden Eröffnungsszene von Valerian eine Alien-Prinzessin.
Es erscheint auf den ersten Blick vielleicht ungewöhnlich, dass Luc Besson eine gänzlich Unbekannte in der Hauptrolle besetzt. Gerade Besson hat allerdings in Vergangenheit schon häufiger weitgehend unbekannten Darstellerinnen zum Durchbruch verholfen: Natalie Portman in Léon, Milla Jovovich in Das fünfte Element und Anne Parillaud in Nikita. Außerdem besetzt Besson auch gerne Models in den Hauptrollen seiner Filme, wie schon Jovovich in Das fünfte Element oder Cara Delevingne in Valerian.
Ich bin auf den neuen Film gespannt, denn in der Regel kann man sich bei Bessons Filmen zumindest auf sehr knackig und stilsicher inszenierte Action verlassen.