Anne Heche in "All Rise" © 2021 CBS Broadcasting Inc. All Rights Reserved.
Quelle: Deadline
Freunde und Familie der US-Schauspielerin Anne Heche müssen sich leider aufs Schlimmste gefasst machen. Nachdem Heche vor einer Woche einen schweren Autounfall erlitten hat, bei dem sie sich schwere äußere wie innere Verbrennungen zugezogen hat, befand sie sich im kritischen Zustand. Obwohl zunächst berichtet wurde, dass sie stabilisiert werden konnte, wachte Heche aus ihrem Koma nicht mehr auf. Nun hat ein Pressesprecher ihrer Familie den US-Medien mitgeteilt, dass sie ihr Hirn durch die Unterbrechung der Sauerstoffzufuhr eine schwere, irreversible Verletzung erlitten hat. Die Ärzte haben sie für hirntot erklärt und rechnen ihr keine Überlebenschancen mehr zu. Ihre Familie hat daraufhin die schwierige Entscheidung getroffen, die lebenserhaltenden Maßnahmen der Schauspielerin einzustellen. Sie wird noch so lange künstlich beatmet, bis festgestellt werden kann, ob ihre Organe unbeschädigt sind und gemäß ihrem Wunsch zu Lebzeiten gespendet werden können.
Das ist ein tragisches Ende der Geschichte, die am 5. August ihren Lauf nahm, als Heche mit ihrem Auto in ein Einfamilienhaus in Los Angeles raste, woraufhin der Wagen und das Haus in Flammen aufgingen. Kurz zuvor baute Heche einen anderen, leichten Unfall, als sie mit ihrem Auto gegen eine Garage fuhr. Insgesamt 59 Feuerwehrleute haben 65 Minuten gebraucht, um das verheerende Feuer zu löschen und Heche aus dem Autowrack zu befreien. Die Hausbewohnerin wurde zum Glück nicht verletzt. Als Heche geborgen wurde, war sie noch ansprechbar, verlor aber kurz darauf das Bewusstsein und wurde im kritischen Zustand ins Krankenhaus eingeliefert. Am darauffolgenden Tag wurde gemeldet, dass ihr Zustand stabilisiert worden sei, doch die Hoffnung hat sich als trügerisch erwiesen
Die Ursache für Heches Unfall ist noch unklar, erste Toxikologie-Berichte sollen jedoch u. a. Spuren von Kokain in ihrem Blut gefunden haben. Die 53-jährige Schauspielerin litt in ihren jüngeren Jahren an psychischen Problemen. Drei ihrer vier Geschwister sind vor ihr gestorben, darunter ihr Bruder Nathan, der 1983 im Alter von 18 ebenfalls bei einem Autounfall starb.
Nach einer schweren Kindheit, in der sie laut ihrer Aussage mehrfach von ihrem verkappt homosexuellen Vater missbraucht worden sei, feierte Heche ihren Schauspielerischen Durchbruch Ende der Achtziger mit einer Zwillings-Doppelrolle in der Soap "Another World". Anfang der Neunziger wechselte sie ins Kino und feierte dort Ende der 90er ihre größten Erfolge. Allein 1997 war sie im Katastrophenfilm Volcano, im Slasher Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast, im Gangsterfilm Donnie Brasco neben Johnny Depp und Al Pacino und in der Satire Wag the Dog zu sehen. Im darauffolgenden Jahr spielte sie die weibliche Hauptrolle in der Abenteuerkomödie Sechs Tage, sieben Nächte neben Harrison Ford und trat in Gus Van Sants polarisierendem Psycho-Remake auf.
In den 2000ern übernahm sie Hauptrollen in den Dramedyserien "Men in Trees" und "Hung". Ihre späteren Serien "Aftermath" und "The Brave" wurden nach jeweils einer Staffel eingestellt. Heche übernahm eine wiederkehrende Rolle in der 6. "Chicago P.D."-Season sowie in der zweiten Staffel von "All Rise". Bereits abgedreht, aber noch nicht veröffentlicht ist die HBO-Serie "The Idol" mit Heche in einer Nebenrolle sowie der Katastrophen-Actionfilm Supercell, in dem sie neben Alec Baldwin mitspielt. Der Fernsehfilm Girl in Room 13 mit Heche, der in der dunklen Unterwelt der Menschenhändler spielt, soll trotz der aktuellen Entwicklungnen nächsten Monat vom US-Sender Lifetime ausgestrahlt werden. Begründet hat Regisseurin Elisabeth Röhm diese Entscheidung damit, dass das Thema der Gewalt gegen Frauen Heche sehr am Herzen gelegen hat und sie es sich gewünscht hätte, dass der Film die Zuschauer erreicht.