Quelle: RLJE Films
Erinnert Ihr Euch noch an die Zeit, in der Bruce Willis tatsächlich noch Lust auf Schauspielerei hatte und nicht durch jede seiner Rollen monoton schlafwandelte, um nach einem oder zwei Drehtagen bei minimalem Aufwand den Gehaltsscheck abzuholen und zur nächsten Low-Budget-Produktion weiterzuziehen? Für mich verblasst die Erinnerung daran mit jedem weiteren heruntergekurbelten B- und C-Movie unter Willis' physischer (aber selten geistiger) Beteiligung immer mehr. Auch sein neuster Sci-Fi-Actionstreifen Apex macht wenig Hoffnung auf Besserung dieser traurigen Situation um den einst charismatischen Darsteller.
Apex ist eine futuristische Neuerzählung der bereits mehrfach adaptierten Kurzgeschichte "Das grausamste Spiel" von Richard Connell. Darin geht es um eine Gruppe von Jägern, die die ultimative Beute jagend: andere Menschen. Actionfans kennen vermutlich vor allem die Neunziger-Verfilmungen Hard Target mit Jean-Claude Van Damme und Surviving the Game mit Ice-T und Rutger Hauer, doch es gab bis dato mehr als ein Dutzend Adaptionen, zuletzt auch als Serie mit Christoph Waltz. Bereits abgedreht ist eine weitere, angeblich halbwegs vorlagengetreue Version mit dem Originaltitel The Most Dangerous Game mit Tom Berenger und Judd Nelson in den Hauptrollen.
Apex verlegt die Handlung ins 22. Jahrhundert und Willis spielt darin den zu Unrecht verurteilten Ex-Polizisten Thomas Malone, der die Chance auf seine Freiheit bekommt, wenn er an dem tödlichen Spiel des sadistischen Samuel Rainsford (Neal McDonough) teilnimmt und überlebt. Rainsford und seine Jäger wittern ein leichtes Spiel, doch sie haben nicht mit Malones Fähigkeiten und seinem Überlebenswillen gerechnet.
Unten findet Ihr den Trailer und das Poster zum Film, der bereits am 12. November in den USA erschienen ist und am 23. November hierzulande von EuroVideo auf DVD und Blu-ray veröffentlicht werden wird:
Eigentlich kann es echt nicht so schwer sein, mit der simplen Prämisse wie bei Apex einen halbwegs unterhaltsamen Film zu drehen, oder? Niemand erwartet einen Meilenstein des Genres, aber ein kurzweiliger B-Actioner mit Willis und McDonough als Kontrahenten klingt doch auch nicht schlecht. Außerdem hat Willis zur Abwechslung mal eine größere Rolle und tritt nicht lediglich albimäßig fünf Minuten lang auf, damit man seinen Namen aufs Cover klatschen kann.
Doch leider stimmen die ersten Rezensionen zu Apex wenig optimistisch. So hat Willis zwar tatsächlich die Hauptrolle, scheint aber alle seine Szenen separat vom restlichen Cast schnell abgedreht zu haben, sodass sogar die Konfrontationen per Greenscreen umgesetzt wurden. Ein Blick auf die Macher des Streifens lässt auch wenig Hoffnung schöpfen. Edward Drake führte Regie und schrieb das Drehbuch zusammen mit Corey Large. Das gleiche Team brachte uns bereits die Sci-Fi-Streifen Cosmic Sin und Breach (letzteren nur als Autoren), beide jeweils mit Bruce Willis. Wer diese gesehen hat, weiß, worauf man sich einstellen kann.
Werdet Ihr Apex dennoch eine Chance geben?